Twyfelfontein - Das ehemalige Farmhaus
Der heutige Name Twyfelfontein (zweifelhafte oder unsichere Quelle) ist auf den Farmer Levin und dessen Geschichte zurückzuführen. 1946 war David Levin mit seiner Frau Ella aus den Niederlanden nach Namibia ausgewandert, wo er sich um Weiderechte im Nordwesten des Landes bemühte. Als er sich über Farmland südlich des Aba-Huab-Flusses erkundigte, erklärte ihm ein Beamter des Landvergabe-Rates, dass ein Farmer dort – in der Wüste – nicht überleben könne. Deshalb sei es ihm nichtgestattet, die gewünschte Weidelizenz zu vergeben. Nachdem Levin die tröpfelnde Quelle besichtigt hatte, an der sporadisch Damara ihre Ziegen weideten und tränkten, ließ ihn die Gegend und der Gedanke, dort eine Farm zu gründen, nicht mehr los. Anfang 1947 brachen die Levins nach Nordwesten auf und ließen sich auf ausgetrocknetem Gras, umgeben von mächtigen roten Tafelbergen, nieder. Familie Levin besaß 230 Schafe und Ziegen, sechs Hühner, zwei Pferde, vier Esel, eine Pferde- und eine Eselskarre, ein viereckiges Zelt und etwas Hausrat. Der Kampf um das Wasser begann. Es bedurfte genauester Planung, damit Menschen und Tiere überleben konnten. Ein Tier durfte nur jeden zweiten Tag trinken, dazwischen graste es. Der Wassergewinnungsprozess übernahm den Alltag. Jedes Mal, wenn der Freund Andries Blaauw der Farm einen seiner häufigen Besuche abstattete, fand er David auf den Knien und nach Wasser grabend an der Quelle. Wenn Andries sich nach Davids Gesundheit erkundigte, bekam er immer die Antwort: Es gehe ihm gut; er zweifele nur daran, dass die Quelle bis zum Beginn der nächsten Regenzeit im Oktober ausreichend Wasser liefere. Andries nannte ihn daraufhin David Twyfelfontein. Als Ende der 1950er Jahre eine langanhaltende Dürreperiode einsetzte, zog Famillie Levin mit ihren Kindern und dem Vieh zunächst von Notweide zu Notweide, bis der Homeland Act der südafrikanischen Apartheid-Regierung das Land den Damara zur Besiedlung zuwies und die weißen Farmer auffordete, ihre Farmen zu verkaufen. Nach anfänglicher Weigerung und obwohl seine Frau 1962 mit gerade einmal 42 Jahren gestorben war, gab Levin seine Farm schließlich schweren Herzens auf. Er zog nach Outjo und später nach Südafrika, wo er sich bis an sein Lebensende nach Twyfelfontein sehnte.
Text (auszugsweise): https://neue-welt-reisen.de/reiseziel/andere-lander/namibia/twyfelfontein/
Robert Nöltner 08/07/2021 9:43
Sehr gutes Bild zur spannenden GeschichteLG Robby
Peter Schü - Freiburg 07/07/2021 10:21
Das Bild und der Text dazu beeindrucken mich sehr. Das Bild in Monochrom, mit den harten Schatten, ist ausgezeichnet bearbeitet und passt so wunderbar zu der Geschichte dahinter. Gratuliere.LG Peter Schü
Steini_76 06/07/2021 18:53
Nicht mehr viel übrig, dafür ein hochinteressantes Fotomotiv. Klasse präsentiert in SW. LG UliRalf M. B. 06/07/2021 16:14
Klasse schwarz-weiß Aufnahme von diesen kargen Stück Landschaft.LG Ralf
Daniel 19 06/07/2021 15:51
Eine traurige aber halt auch realistische Geschichte hinter diesem Bild, welches in Monochrom super wirkt.Dorothee 9 06/07/2021 14:52
Ich bekomme sofort Durst und gehe zum Wasserhahn, um mir ein großes Glas Wasser zu holen. Er war halt verliebt in diese Gegend. Mich machen solche Lebensgeschichten traurig.Marina Luise 06/07/2021 12:27
Danke auch für deine Geschichte zum Foto - beeindruckend - und ich frage mich'Wie kann man da leben wollen - in so unwirtlicher karger Landschaft?'