Un-Kulturhauptstadt RUHR 2010
Lichtbogenofen der Henrichshütte in Hattingen
In einem kompakten Gebäude vereinte das Hattinger Stahlwerk der Henrichshütte Oxygen- und E-Stahlwerk sowie Strangussanlage und Stahlgiesserei. Damit wäre es ein ideales Objekt zur musealen Darstellung der Stahlproduktion gewesen. Wäre. Denn auch für dieses industriekulturelle Juwel war in der Kulturhauptstadt RUHR 2010 kein Platz. Der Abbruch erfolgte 2004.
Technik:
Linhof Technikardan S, Schneider Symmar S 210/5.6 4"x5" f=22 t=45 min 60 x Blitz LZ 45
http://hfinster.de/StahlArt2/Feudalkultur-Un-Kulturhauptstadt-RUHR-2010-de.html
The Faith Healer 27/03/2012 18:36
Ich finde das alles traurig, besonders deshalb, weil ich persönlich und auch viele andere hier, mit dieser Industrie aufgewachsen sind! Ich habe das Ruhrgebiet noch in seiner Zeit der Vollbeschäftigung erlebt, Als wir Kinder waren, da spielten wir noch auf den Halden der Zeche Hansa in DO-Huckarde. Geblieben sind leider nur die Erinnerungen, denn auch dort hat sich vieles verändert und existiert schon längst nicht mehr.Es wurde einfach abgerissen, gesprengt und plattgemacht, so daß jetzt nichts mehr an die ehemaligen riesigen Industriekomplexe erinnert!
Anstatt es für die Nachwelt als Kulturerbe zu erhalten, wurden die Betriebe jetzt zu riesige Industriebrachen, Einkaufszentren oder Industrieparks umfunktioniert!
Siehe Dortmund oder Oberhausen, die Westfalenhütte, Kokerei Kaiserstuhl, Phönix Ost und West(ehemals Dortmund-Hörder-Hüttenunion, danach Hoesch AG, in den neunziger Jahren dann die feindliche Übernahme durch den Krupp Konzern)
Das Ende ist ja allgemein bekannt!!
Aber so war es nicht nur in Dortmund, sondern im gesamten Ruhrgebiet war der Niedergang der Stahlindustrie und des Bergbaus nicht mehr aufzuhalten!
Anstatt historisches Industriegut zu erhalten wurde aus Kostengründen einfach vieles unwiederbringlich abgerissen! Damit haben sie sich ihrer eigenen Geschichte für immer beraubt! Es wird sicherlich viel Widerstand seitens der Industriekulturfreunde oder der ehemaligen Beschäftigten gegeben haben, aber gesiegt hat wie immer das Kapital und nicht der Verstand,
Es ist ein trauriges Kapitel und noch längst nicht abgeschlossen!
Schön ist es, daß es noch viele von diesen alten historischen Fotos hier zu sehen gibt, auch einen besonderen Dank an den Harald, der mit seinen Fotos diese Erinnerung wach hält!
LG
Henny
Raoul Brosch 19/12/2009 22:31
Sieht sehr gut aus.Solche Motive werden immer seltener.
lg Raoul
Niko Cobben 16/12/2009 15:50
Die weinende Röhren ....niko
Sven Heidemann 15/12/2009 21:31
.... ales "billig" heutzutage ... irgendwieJörg Otte 14/12/2009 9:26
@Sven: LIDL hat billige Aufbackbrötchen...http://www.kiwi-verlag.de/36-0-buch.htm?isbn=9783462040494
Sven Heidemann 13/12/2009 22:05
in Oberhausen ist jetzt ein Lidl auf dem Gelände des Stahlwerkes ....Martin -W- 13/12/2009 14:35
Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld... heisst es ja immer. Doch für althergebrachte Kultur wird ja auch an der Ruhr immer wieder sehr sehr viel Geld aufgetrieben. Siehe z. B. http://www.bochumer-symphonie.de/spenden.phpDagegen ist auch gar nichts zu sagen. Schlimm ist nur, dass man Theater, Opern- und sonstige Häuser der Künste immer und jederzeit neu bauen kann. Bei der alten Bausubstanz der Industriekultur heisst es hingegen... wenn weg, dann (unwiderbringlich) weg. Seit die IBA zu Ende ist, hat man leider vieles was man damals an der Ruhr über den Wert und den Sinn des Industriedenkmal-Erhalts gelernt hatte wohl wieder vergessen.
Joel Bauer 12/12/2009 21:29
Eine Schande, dass es weg ist. Heute fehlt dort etwas...Grüße
Joel
Harald Finster 12/12/2009 20:12
@Michael: ja genau. Die Liste kannst Du beliebig fortsetzten: Dortmund sprengt sich in die Zukunft (Abriss Westfalenhüte, Abriss Phoenix, Teilabriss Hansa, Essen beseitigt so gut wie alle Spuren des Krupp-Imperiums (natürlich nicht die Protz-Villa Hügel), in Rheinhausen ist von ex. grössten Stahlwerk Europas kein Stein mehr übrig ...Michael Dammer 12/12/2009 20:06
Auch in Oberhausen hatte man für ein Juwel der Industriegeschichte keinen Platz ... und bestimmt auch keinen Geldgeber: