… und wer reicht uns die Hand?

… und wer reicht uns die Hand?

Lange bin ich auf der gegenüberliegenden Seite einer stark befahrenen Straße gestanden und habe diese Szene beobachtet. Erst nach einiger Zeit habe ich mich, mit schlechtem Gewissen, getraut zu fotografieren. Und nun trage ich diese Bilder schon eine ganze Weile in meinem Kopf mit mir herum und frage mich, ob ich sie zeigen darf. Ich denke, ich darf sie zeigen, ich muss sie zeigen und zwar jetzt und nicht erst vor Weihnachten. Denn das ist ein Teil unseres Alltags auf unseren Straßen und zwar das ganze Jahr.
Er saß jeden Tag mit seinen sieben Begleitern mit geschlossenen Augen friedlich an gleicher Stelle und wartete darauf, dass irgendjemand im Vorbeigehen durch sein Wohnzimmer auch ihm die Hand reicht, zu ihm schaut, vielleicht zwei Worte sagt. Sein Anliegen stand auf der Pappe vor ihm: „Pedimos uma pequena esmola porã alimentação“. … Es sind viele vorbei gegangen und nur wenige stehen geblieben. Aber haben sie ihm die Hand gereicht?