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Und wieder einmal die Rieselfelder - Besuch des Reservates im Oktober 2024

Und wieder einmal die Rieselfelder - Besuch des Reservates im Oktober 2024

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Matteo70


Premium (World), Münster

Und wieder einmal die Rieselfelder - Besuch des Reservates im Oktober 2024

Wie schon öfters auch von mir hier gezeigt, ich muss immer wieder in die Rieselfelder von Münster..
Dann gehts ab mit dem Rad, den Dortmund-Ems-Kanal Richtung Norden hoch, an der Zentraldeponie vorbei in das noch bis in die 70-er Jahre für die Abwasseraufbereitung genutzte Gebiet mit kleinen Seen und Poldern.
1975 wurde hier eine Grosskläranlage gebaut und die Verrieselungsflächen, die inzwischen von einer reichhaltigen Fauna und Flora besiedelt waren, drohten zu verlanden
Zeitgleich dazu waren die Rieselfelder kontrovers diskutiert auch als Energieversorgungslieferant. So sollte doch tatsächlich in Münsters schönsten und heute so wertvollen Vogelschutzreservat seinerzeit von einem großen Energieversorger ein Atomkraftwerk nahe der Ems gebaut werden.
Pläne dafür lagen schon in der Schublade.
Auch sollte ein Industrie- und gewerbegebiet mit Bahn- und Strassenanschluss hier entstehen.
Zum Glück wurde nichts draus, dank der Bemühungen der Politik aus dem linken Lager und der Bürgerinitiativen, die das nicht wollten.
Seit 1978 erfolgte schließlich eine Anerkennung als Europa-Reservat, seit 1998 steht es auch unter Naturschutz. Es erfolgte schließlich auch eine Wiederbelebung der trocken liegenden Polder und Seenflächen, heute ist die Fläche eines der wichtigsten Biosphärenreservate Westdeutschlands.
Der Erhalt und die Pflege des Ortes ist eine gute Entscheidung für Tier und Mensch.
Sowohl für durchziehende Zugvögel als auch für Standvögel der wassergebundenen Gattungen heute ein unverzichtbarer Ort. Viele andere selteneTiere, Amphibien, Reptilien haben hier ein Zuhause. Störche streiten sich inzwischen um ihre Rundnester!
Inzwischen ist hier in Münster viel getan worden um die Störungen im Reservat einzudämmen, so wurde die Durchfahrt für Kraftfahrzeuge aller Art inzwischen außerhalb des strengen Anliegerverkehrs verboten.

Im Bild sieht man hier einen großen seenartigen Zulauf bereits gereinigten und aufbereiteten Wassers, welches für die Versorgung der zumeist 100x100 Meter großen Polder der ehemaliegen Rieselflächen dient. Die Regulation des Zulaufes erfolgt mittels eines grossen Wehrkörpers, der je nach Trockenphasen mehr oder weniger Wasser in die Seitkanäle, die zu den Poldern führen, abgibt.
Immer im Oktober werden die Schilf- und Rohrgürtel der Wasserufer geschnitten, was die Beobachtung der Wasservögel und anderen Tierarten für die Beobachter von Wegen und Hütten zum kurzweiligen Erlebnis macht.
Die Pflege der Wiesen- und Weidenflächen in den Bereichen übernehmen seit Jahren Heckrinder.
Bei schönstem Wetter mit Schäfchen am Himmel konnte ich auch so manche Vogelart entdecken, u.a. Uferschnepfe, Kiebitz, Zwerg- und Haubentaucher, Gänsesäger, Löffelente, Knäkente, Reiherente und Silberreiher und Eisvogel, sowie der hier inzwischen häufig anzutreffende Weissstorch,
aber auch einige Prachtlibellen, die rote Heidelibelle oder die schöne große Königslibelle, erstere konnte ich zahlreich in Hochzeitsflügen beobachten.
Aber auch Amphibien und Reptilien konnte ich noch sichten.
Einige letzte Wasserfrösche sonnten sich nochmals mit unwillkürlichem Hautschutz (Wasserlinse) in kleinen Wasserflächen, und einige kleine Ringelnattern huschten über den warmen Asphalt der Zugangswege.

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