Unten grau oben blau 6

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„Das Skihüttli auf der Rütwiese“

Impressionen zwischen 14:30 und 17:00 Uhr

Die Rütwiese ist eine grössere Waldlichtung. Hier hat früher die Dorfjugend das Skilaufen erlernt. Der Anstieg dauerte ca. 1 – 1.5 Stunden je nach Fitness und Alter halt und war ein ausgezeichnetes „warm up“, denn eine Zufahrt war und ist nicht möglich. Natürlich drückten dabei die Skier auf den Schultern, aber das gehörte genauso dazu wie kalte Zehen in den ungepolsterten Schuhen.

Auf der Wiese angekommen war Pistenbauen angesagt. Unter Anleitung der älteren Jungs (13 – 15 jährig) brettelten wir von unten nach oben den Neuschnee fest. Dann schnell hinuntergeflitzt und danach wieder aufsteigen, usw.
Wer stürzte, pflügte oft eine sogenannte „Badewanne“ in die weiche Piste. Kaum aufgerappelt, musste der „Übeltäter“ unter Schimpf und Schande sofort vom Pistenrand frischen Schnee holen und die Vertiefung auffüllen.

Nachdem das mitgebrachten Picknick, meist Brot (am Sonntag oft auch frischen Butterzopf, tags zuvor von der Mutter gebacken), Dörrobst und etwas Schokolade verzehrt war, konnten wir an schulfreien Nachmittagen oder an den Wochenenden im Skihüttli für wenig Geld heissen Tee trinken. Auf dem Holzofen dampften die von Muttern gestrickten und vom Schnee durchnässten Wollhandschuhe und verbreiteten ein unvergleichliches Aroma.

Höhepunkt war jeweils die Abfahrt auf dem Weg durch den verschneiten Wald in der Abenddämmerung. Hier die Älteren ganz selbstverständlich zuletzt, damit nicht jemand von den Kleinen mit defekter Bindung oder nach einem Sturz alleine zurück blieb. Meist brannten die Strassenlampen schon eine längere Weile wenn wir im Dorf eintrafen.