Victoria regia

Victoria regia

Die Victoria regia ist in ihrer Heimat Südamerika eine ausdauernde Wasserpflanze. Im Palmenhaus wird die Seerose einjährig kultiviert, was dank ihres raschen Wachstums möglich und auch sinnvoll ist, da sie im mitteleuropäischen Winter unter Lichtmangel leidet.
Die „Königin“ unter den Seerosen erreicht einen Blattdurchmesser von bis zu 2 m und ist ein statisches Naturkunstwerk. Die Tragkraft eines Einzelblattes kann bei gleichmäßiger Verteilung 80 kg betragen. Die am Rande aufgewölbten Blätter sind mit zwei Einkerbungen versehen, um tropische Regengüsse abließen zu lassen. Die dauerhaften Stacheln schützen das Blatt vor Fraß durch Wassertiere.
Die Blüten, die sich von Juli bis Oktober bilden, erreichen einen Durchmesser von 35 cm und öffnen sich nur an zwei aufeinander folgenden Nächten. Am ersten Abend ist die angenehm duftende Blüte weiß, gegen Morgen wird sie leicht rosa und schließt sich wieder. Am zweiten Abend öffnet sie sich erneut und ist dann rosa bis purpurrot gefärbt. Am Ende dieser zweiten Nacht schließt sie sich endgültig und taucht unter die Wasseroberfläche, wo die Samen heranreifen.
Die letzte Schönbrunner Victoria amazonica im alten Reservegarten (heute Areal des Tiergartens) konnte 1961 nicht in den neuen Reservegarten übersiedelt werden. Seit dem Jahr 2001 wird die Victoria-Seerose im Großen Palmenhaus kultiviert.