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Viel zu sehen von Pompeji

Viel zu sehen von Pompeji

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† Rupert Joseph


Premium (World), Wien

Viel zu sehen von Pompeji

Der Ausbruch des Vesuvs am 24. August 79 n. Chr.
Die Tragödie hatte sich bereits im Jahre 62 angekündigt als ein heftiges Erdbeben die Stadt erschütterte. Danach begann ein langsamer Wiederaufbau. Die Häuser, Tempel und öffentlichen Gebäude wurden restauriert und z. T. schöner gestaltet als zuvor. Das Forum Triangulare erhielt eine umfassende Neugestaltung. Die ersten öffentlichen Bäder, die Stabianer Thermen, bekamen ein neues Aussehen und Teile des Apollontempels waren wiederhergestellt. Pompeji glich noch einer riesigen Baustelle.

Am 24. August des Jahres 79 war schönes Wetter. Der große Geschichtsschreiber Plinius der Jüngere hat in zwei Briefen an Tacitus Augenzeugenberichte der Katastrophe überliefert. Etwa gegen 10.00 Uhr erschütterten Erdstöße die Stadt, Dächer stürzten ein, dann explodierte mit einem erschütternden Knall der Gipfel des Vesuvs und eine riesige schwarze Wolke schoß aus seinem Trichter. Sofort prasselte ein Aschenregen auf die Stadt und Lava strömte talwärts.

Während das nahegelegene Herculaneum sogleich unter einer dicken Schicht von Schlamm, Lava und Wasserfluten begraben wurde, starben in Pompeji die meisten Menschen an den tödlichen Phosphordämpfen. Viele Bewohner hatten sich in ihre Häuser geflüchtet, doch vergebens verbargen sie ihre Gesichter in Mänteln und Kleidern. Wer sich im Freien aufhielt, wurde sogleich von der Menge der umherfliegenden Lavabrocken und Bimssteine erschlagen.

Diejenigen, die mit dem Schiff zu fliehen versuchten, wurden von einer Flutwelle wieder an die Küste geworfen. Erst nach drei Tagen kam die Sonne wieder zum Vorschein, Pompeji war unter einer sechs bis sieben Meter dicken Asche- und Gesteinsschicht aus Bimsstein (schwammiges oder schaumiges natürliches Gestein, dass dabei entsteht, wenn durch glutflüssige Lava Gase und Dämpfe ziehen) und Lapilli (kleine erbsen- bis nussgroße abgerundete oder eckige, schlackige Auswurfgesteine von Vulkanen) begraben. Unter den unzähligen Opfern befand sich auch der Naturwissenschaftler Plinius der Ältere, der sich bei Ausbruch des Vesuvs zu Forschungszwecken zu nah an die Stadt Stabiae wagte, wo auch er an den giftigen Phosphordämpfen erstickte.

Bei den Ausgrabungen 1860 wurde eine Technik entwickelt, in die Hohlräume flüssigen Gips zu spritzen und so die Lage und den Ausdruck der Opfer festzuhalten, die während des Ausbruchs den Sekundentod fanden. Nur in Pompeji konnte man Abgüsse ganzer Familien auf diese Weise herstellen und der Nachwelt damit ein bedrückendes Zeugnis liefern wie schnell das Inferno über die Menschen in der Stadt hereingebrochen war.

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