Vom Kobold...

Vom Kobold...

In einem kleinen Moor, dem Bermoos, leben kleine, neckische Moorkobolde. Kobolde sind kleine Wesen, die man nie sieht, sie leben in der Nacht. Sobald es tag wird sind sie weg. Kobolde können mit allen Tieren sprechen. Diese kleinen Kerle sind sehr, sehr neckisch und versuchen uns Menschen immer Streiche zu spielen. Zum Beispiel mit den Irrlichtern über dem Moor, womit sie uns in die Irre führen wollen.
Nun, kürzlich hat so ein kleiner Kobold einer Kreuzspinne den Auftrag gegeben, ihm einen Pfeilbogen herzustellen. Sie weiss, einem Kobold darf man nicht nein sagen. Also sucht die Spinne ein schlankes Schwertlilienblatt und beginnt sofort Fäden zu spinnen. Es ist eine Riesenarbeit für die alte, dicke Kreuzspinne, sie keucht und seufzt. Besonders beim ersten Spannfaden muss sie mehrere Male neu beginnen, er reisst immer wieder. Die Nacht geht langsam vorbei, bald ist sie fertig, aber oh weh, wie der letzte Faden gespannt ist, geht die Sonne auf! Alle Arbeit ist für die Katz, der Kobold ist verschwunden. Und so bleibt der Pfeilbogen da, die Spinne geht müde zurück in ihr grosses Netz.
Und am späteren Vormittag darf ich am Rande des Moores den Pfeilbogen fotografieren! Zwei Tage später, als ich ins Moor kam, war er weg... Hat ihn der Kobold geholt??? Peter Dummel