Von der Synagoge zur evangelischen Kirche
Unscheinbar liegt die evangelische Kirche Mogendorf in der Fuhrgasse des kleinen Westerwaldortes. Und doch hat dieses Gotteshaus eine sehr bewegte Vergangenheit: 1843 lebten in Mogendorf 559 Menschen, 115 von ihnen waren Juden. Mogendorf hatte damit, im vergleich zu den übrigen Westerwaldgemeinden, den höchsten Anteil (20,6%) an Jüdischer Bevölkerung. Bereits 1842 begannen die Planungen zum bau einer Synagoge im Ort. 1850 konnte die Synagoge zum Gesamtpreis von 4727 Gulden fertig gestellt werden. Nach der Weihung durch den Bezirksrabbiner Dr. Wormser aus Diez wurde vom 18. bis zum 20. September 1845 die Einweihung gefeiert. 1938 wurden die Fenster und die Inneneinrichtung durch die SS zerstört, zweimal versuchten unbekannte das Gotteshaus in Brand zu setzen, beide male wurde das Feuer rechtzeitig von Anwohnern gelöscht. Während des 2. Weltkrieges wurde das Dach durch eine Bombe beschädigt. 1952 erwarb die evangelische Kirchengemeinde die Ruine für 2500,- DM. Am 23. August 1953 war die feierliche Einweihung der Kirche, ein Jahr später, am 29. August 1954 wurden die 3 Glocken eingeweiht. Nach dem Umbau zum evangelischen Gotteshaus mit Glockenturm ist von der ehemaligen Synagoge nichts mehr zu erkennen. Im Vorraum der Kirche erinnert eine Gedenktafel an ihre Vergangenheit.
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