Vorsaison

Vorsaison

Einer der schönsten Plätze in der alten Hansestadt Lüneburg ist „Am Sande“, ein ehemaliger mittelalterlicher Markt, der bereits im Jahre 1229 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Ursprünglich aus einem unbefestigten Platz (daher der Name) an der Kreuzung von Handelswegen entstanden, gewann er schnell an Bedeutung; erst als Handelsplatz für Salz, später kamen auch noch andere Güter wie z.B. Getreide und Bier hinzu.

Gesäumt wird der Platz von historischen Häusern mit sehr unterschiedlichen Giebelformen. Die meisten von ihnen stammen aus dem 14. oder 15. Jahrhundert und stehen unter Denkmalschutz. Am westlichen Ende erhebt sich die älteste Kirche Lüneburgs, St. Johannis, mit ihrem 108,7 Meter hohen Turm. Nachdem der ursprüngliche Kirchturm nach einem Blitzschlag abgebrannt war, entstand in den Jahren 1406-1408 der heutige Turm, bei dessen Bau leider einiges schief ging. Durch eine Verziehung geriet er völlig aus dem Lot, so dass sich die Spitze heute deutlich sichtbar um 2,20 Meter zur Seite neigt. Der Legende nach soll sich der darüber untröstliche Baumeister aus einem Kirchturmfenster gestürzt haben, nur um weitgehend unbeschadet in einem gerade vorbeifahrenden Heuwagen zu landen. Vielleicht hätte er diesen Selbstmordversuch nicht unternommen, wenn er gewusst hätte, dass „sein“ Turm auch noch gut 600 Jahre später ein Wahrzeichen Lüneburgs ist…

Lüneburg im Mai 2013

Die Stadt aus einem anderen Blickwinkel: