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Waiting for Isabelle

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171.160 29 Editors' Choice

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File: 478ASHTR1

Kodak Collection


**** EDITORS' CHOICE ****

Dieses Foto von † Andreas Heumann - der leider nicht mehr unter uns weilt - berührt uns. Es erzählt eine Geschichte, ob traurig oder glücklich, hängt dabei wie immer vom Betrachter ab. Warum ist dieses Foto in Editors' Choice eingezogen? Wir haben versucht eine Begründung zu schreiben, stellten aber immer wieder fest, dass dies eine eher weniger gute Dopplung der Anmerkung von Alfons Gellweiler unter diesem Foto gewesen wäre.

Daher verweisen wir gern auf seinen Kommentar vom 10. April 2018 und zitieren ihn an dieser Stelle:

Alfons Gellweiler 10. April 2018, 13:39
Eine leise, unaufdringliche Szenerie: verlassener Tisch und Stuhl mit Blick aufs ruhige Meer, eine vermutlich leere Flasche, ein gefüllter Aschenbecher; hier ist Zeit verstrichen, jemand hat vergebens gewartet, ist schließlich gegangen. Ein Vogel belebt das vordergründig melancholische Stillleben, das wie gefunden wirkt, vermutlich aber überlegt arrangiert und vom Photographen auf der Mattscheibe streng und klar komponiert wurde.
Fünf visuelle Anrufungspunkte (Tisch, Aschenbecher, Bierflasche, Vogel und ein vage zu erahnendes Segel am Horizont) bilden eine imaginäre Linie fast diagonal durchs Bild. Der Stuhl steht abseits, wurde von dem vormals Wartenden quasi mit aus dem Zentrum gerückt. Die toten Gegenstände stehen im schwarzen Teil des Quadrats. Dieses Bild im Bild verweist auf gerade verflossene Zeit; der Lichtfleck auf dem Tisch verbindet ihn mit dem helleren Bereich oben, der in die Zukunft zu weisen scheint. Die lebendigen Elemente finden sich in diesem lichten Bereich des Bildes, was ihre symbolische Bedeutung zu unterstreichen scheint. Der Vogel gilt traditionell als Sinnbild des Geistes und der Gedanken, das nur vage zu erahnende Schiff – hier auf der gedachten Linie die Fortsetzung der »Gedanken« – trägt über die See ins unbewusst Vorgestellte in eine hellere, aber nicht ausschließlich heitere, in eine ambivalente Zukunft. Wie ein Sonett ist dieses Bild antithetisch aufgebaut (Vergangenheit vs Zukunft; Erlebtes vs Antizipiertes; Geschehen vs Gedanken). Und wie ein gutes Gedicht lässt diese Photographie vieles offen, fordert den Betrachter auf, die Leerstellen je individuell zu füllen, sich das Lichtbild anzueignen.

Die Podcast-Aufnahme zu diesem Foto findest Du in der Sonntagssendung vom 14.04.2024: https://www.fotocommunity.de/podcast/episode/260

Commenti 29

  • rorofot 12/10/2024 10:33

    Ein Bild spricht eine eigene Sprache und sollte in meinen "Augen" nicht durch die Interpretation eines EINZIGEN Betrachters eingeschränkt werden - aber das ist persönlicher Geschmack. Ich geniesse das Bild gerne im Original und lass meine eigene Geschichte dazu ablaufen...und danke Andreas Richtung Ewigkeit.
  • Arnold Braunschweiger 10/09/2024 22:50

    "A bad picture will always be a bad picture, no technique will save or improve it. It is not style or technique that makes the image. It is the thought and the interpretation of an experience in life, our seven senses, which have to be translated into a picture. The technique is only a tool for enhancement of a thought"

    http://www.andreas-heumann.com/about.htm

    *
  • die Hintens 06/08/2024 13:03

    Wenn er noch leben würde, würde er es wieder löschen. Er hasste diesen Schafscheiß.
  • Bernadette O. 14/04/2024 19:48

    wunderbar!
    Und der Bildbeschrieb von Alfons Gellweiler auch
  • Axel Krivohlavek 14/04/2024 18:58

    Klasse Wahl! -> fav.
    VG Axel
  • Sag mal Micha 14/04/2024 16:43

    Hm.
  • REN SEN 14/04/2024 13:06

    Feine Fotografie!
  • Gerhard Hucke 14/04/2024 11:07

    Sehr gute Wahl diesmal!
  • Brigitte H... 14/04/2024 9:34

    Ein Lichtblick  -   ausgezeichnete Wahl..
  • StuuZ 14/04/2024 7:55

    *
  • Editors' Choice 14/04/2024 7:42

    Dieses Foto von † Andreas Heumann - der leider nicht mehr unter uns weilt - berührt uns. Es erzählt eine Geschichte, ob traurig oder glücklich, hängt dabei wie immer vom Betrachter ab. Warum ist dieses Foto in Editors' Choice eingezogen? Wir haben versucht eine Begründung zu schreiben, stellten aber immer wieder fest, dass dies eine eher weniger gute Dopplung der Anmerkung von Alfons Gellweiler unter diesem Foto gewesen wäre.

    Daher verweisen wir gern auf seinen Kommentar vom 10. April 2018 und zitieren ihn an dieser Stelle:

    Alfons Gellweiler 10. April 2018, 13:39
    Eine leise, unaufdringliche Szenerie: verlassener Tisch und Stuhl mit Blick aufs ruhige Meer, eine vermutlich leere Flasche, ein gefüllter Aschenbecher; hier ist Zeit verstrichen, jemand hat vergebens gewartet, ist schließlich gegangen. Ein Vogel belebt das vordergründig melancholische Stillleben, das wie gefunden wirkt, vermutlich aber überlegt arrangiert und vom Photographen auf der Mattscheibe streng und klar komponiert wurde.
    Fünf visuelle Anrufungspunkte (Tisch, Aschenbecher, Bierflasche, Vogel und ein vage zu erahnendes Segel am Horizont) bilden eine imaginäre Linie fast diagonal durchs Bild. Der Stuhl steht abseits, wurde von dem vormals Wartenden quasi mit aus dem Zentrum gerückt. Die toten Gegenstände stehen im schwarzen Teil des Quadrats. Dieses Bild im Bild verweist auf gerade verflossene Zeit; der Lichtfleck auf dem Tisch verbindet ihn mit dem helleren Bereich oben, der in die Zukunft zu weisen scheint. Die lebendigen Elemente finden sich in diesem lichten Bereich des Bildes, was ihre symbolische Bedeutung zu unterstreichen scheint. Der Vogel gilt traditionell als Sinnbild des Geistes und der Gedanken, das nur vage zu erahnende Schiff – hier auf der gedachten Linie die Fortsetzung der »Gedanken« – trägt über die See ins unbewusst Vorgestellte in eine hellere, aber nicht ausschließlich heitere, in eine ambivalente Zukunft. Wie ein Sonett ist dieses Bild antithetisch aufgebaut (Vergangenheit vs Zukunft; Erlebtes vs Antizipiertes; Geschehen vs Gedanken). Und wie ein gutes Gedicht lässt diese Photographie vieles offen, fordert den Betrachter auf, die Leerstellen je individuell zu füllen, sich das Lichtbild anzueignen.

    Die Podcast-Aufnahme zu diesem Foto findest Du in der Sonntagssendung vom 14.04.2024: https://www.fotocommunity.de/podcast/episode/260
  • Alfons Gellweiler 10/04/2018 13:39

    Eine leise, unaufdringliche Szenerie: verlassener Tisch und Stuhl mit Blick aufs ruhige Meer, eine vermutlich leere Flasche, ein gefüllter Aschenbecher; hier ist Zeit verstrichen, jemand hat vergebens gewartet, ist schließlich gegangen. Ein Vogel belebt das vordergründig melancholische Stillleben, das wie gefunden wirkt, vermutlich aber überlegt arrangiert und vom Photographen auf der Mattscheibe streng und klar komponiert wurde.
    Fünf visuelle Anrufungspunkte (Tisch, Aschenbecher, Bierflasche, Vogel und ein vage zu erahnendes Segel am Horizont) bilden eine imaginäre Linie fast diagonal durchs Bild. Der Stuhl steht abseits, wurde von dem vormals Wartenden quasi mit aus dem Zentrum gerückt. Die toten Gegenstände stehen im schwarzen Teil des Quadrats. Dieses Bild im Bild verweist auf gerade verflossene Zeit; der Lichtfleck auf dem Tisch verbindet ihn mit dem helleren Bereich oben, der in die Zukunft zu weisen scheint. Die lebendigen Elemente finden sich in diesem lichten Bereich des Bildes, was ihre symbolische Bedeutung zu unterstreichen scheint. Der Vogel gilt traditionell als Sinnbild des Geistes und der Gedanken, das nur vage zu erahnende Schiff – hier auf der gedachten Linie die Fortsetzung der »Gedanken« – trägt über die See ins unbewusst Vorgestellte in eine hellere, aber nicht ausschließlich heitere, in eine ambivalente Zukunft. Wie ein Sonett ist dieses Bild antithetisch aufgebaut (Vergangenheit vs Zukunft; Erlebtes vs Antizipiertes; Geschehen vs Gedanken). Und wie ein gutes Gedicht lässt diese Photographie vieles offen, fordert den Betrachter auf, die Leerstellen je individuell zu füllen, sich das Lichtbild anzueignen.
  • Sybil.J 30/05/2017 12:32

    Eines meiner liebsten Bilder hier.
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