Walkstetter Linde bei Bernstadt
Walkstetter Linde bei Bernstadt
Alter: 475 Jahre
Taille: 7,03 m
Umfang: 7,12 m
Bericht von Südwest Presse: Die Walkstetter Linde bei Bernstadt dürfte um die 400 Jahre alt sein - und sucht ihresgleichen in der Region. Auch in Fachkreisen gelte der knorrige Baum landes- und bundesweit als eine der bedeutensten Lindenbäume, sagte Bürgermeister Oliver Sühring in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Da die Gemeinde verpflichtet ist, das Naturdenkmal zu erhalten, habe die Verwaltung in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde ein Gutachten über die Stand- und Bruchsicherheit der Winterlinde anfertigen lassen. Der Sachverständige sei zu dem Ergebnis gekommen, dass der Baum gesund und standsicher ist. Er schlage vor, das Totholz aus der Krone herauszuschneiden und die Sicherung der Krone zu erneuern, informierte Sühring. Die Gemeinde hat ein Angebot dafür eingeholt, demnach kosten die Arbeiten rund 6900 Euro: 2200 Euro für Pflege und Sicherung der Krone, 3200 Euro für neue Stützen und 1500 Euro für Fundament- und Betonarbeiten, die vom Bauhof der Gemeinde durchgeführt werden.
Der Gemeinderat war sich einig, dass für den Erhalt der Linde kein Euro zu schade sei und beschloss einstimmig, die Arbeiten erledigen zu lassen. Im Haushalt seien dafür 1500 Euro eingestellt, sagte Bürgermeister Sühring, die restlichen 5400 Euro müssten als außerplanmäßige Ausgabe verbucht werden: "Wir werden versuchen, den Betrag durch Einsparungen in anderen Bereichen gegenzufinanzieren."
Wie alt die Linde genau ist, ließe sich nur anhand der Jahresringe klären - dazu müsste sie aber gefällt werden. Die Schätzung auf gut 400 Jahren beruht auf dem Umfang des Stammes, der mehr als 7,2 Meter misst. Damit gilt der Baum als einer der ältesten in Deutschland und erscheint daher in rund einem Dutzend Bücher, sogar ein Fernsehbeitrag wurde bereits darüber gedreht.
Der Bernstadter Ortsarchivar Josef Fischer, der sich intensiv mit dem Baum beschäftigt und Experten zu Rate gezogen hat, geht davon aus, dass der eine "Schützenlinde" war: "Die sind im 16. Jahrhundert von Schützengruppen gepflanzt worden, um sich unter dem breiten Blätterdach zum geselligen Zusammensein zu treffen." Dafür spricht zum einen, dass das Gewann, auf dem die Walkstetter Linde steht, "An der Schießmauer" heißt. Dort haben sich die Bernstadter Schützen offenbar für ihre Schießübungen getroffen. Ebenso sprechen die unnatürlich waagrecht wachsenden Äste für diese Theorie: "Die wurden so geleitet, damit das Blätterdach schön breit wird", erklärt Fischer. Um die waagrechten Äste besser zu sichern, werden die neuen Holzstützen nicht mehr nur von unten angestellt, sondern in A-Form: "Dann können die Äste sich bei einem Sturm nicht mehr hin und her bewegen." Und damit hoffentlich auch nicht abbrechen.
Mehr Bilder von der Walkstetter Linde die ich gemacht habe ! https://plus.google.com/u/0/photos
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