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Wendezeit - Schlange stehen!

Wendezeit - Schlange stehen!

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Matthias Buettner


Premium (Basic), Hechingen

Wendezeit - Schlange stehen!

Als dieses Foto im August 1989 in einer sächsischen Kleinstadt entstand, war die vom Westen belächelte Mangelwirtschaft der DDR noch allgegenwärtig. Entweder es gab Vanilleeis oder Schoko oder Erdbeer. An manchen Tagen gar nichts mehr...

Zur Ironie der Geschichte gehört, dass wir im materiellen Überfluss taumelnden Konsumenten 33 Jahre später wieder Schlange stehen, z.B. vor Test- oder Impfzentren und uns mit "unterbrochenen Lieferketten" herumschlagen müssen. Das Bahnsystem wurde seit 1994 systematisch zerstört, was man an der gegenwärtigen Pünktlichkeitsrate von 60% ablesen kann. Dabei gehen Zugausfälle nicht in die Bahnstatistik ein, denn ein Zug der ausfällt, kann ja nicht unpünktlich sein. Ein weiteres Beispiel desaströser Lobbypolitik wäre das kaputtgesparte Gesundheits- und Krankenhauswesen.

All diese Bereiche zeigen, dass sich der Kapitalismus in seiner jetzigen Form überlebt hat. Wenn Mangellagen (z.B. von lebenswichtigen Energieträgern oder Lebensmitteln) künstlich herbeigeführt werden, um dann die Preise in exorbitante Höhen schnellen zu lassen, wenn Politiker Gesetze machen, um einer gewissen Branche wieder zur Bereicherung zu verhelfen, wenn also der Egoismus gesiegt hat und das Wohl des Einzelnen nichts mehr zählt, dann haben wir eine Form des "Raubkapitalismus" erreicht, der keinen Bestand haben wird!

Zur Zeit der obigen Aufnahme war vieles in der DDR nicht in Ordnung. Aber im Gegensatz zu heute fuhren die Züge pünktlich, das Krankenhauswesen war vorbildlich, Grundnahrungsmittel und Mieten bezahlbar. Auch für Rentner!

Mit diesen Gedanken möchte ich meine kleine Serie zur "Wendezeit" beenden, wenngleich noch so einige Schätzchen in meinen Diakästen schlummern...

Wendezeit - Viel los in Bertsdorf
Wendezeit - Viel los in Bertsdorf
Matthias Buettner

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