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wenn uns der Himmel auf den Kopf fällt...

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Rainer Sollfrank


Premium (World), Kemnath

wenn uns der Himmel auf den Kopf fällt...

Frühe Geschichte

Im Jahre 1071 soll auf dem Platz der Basilika eine Kapelle gestanden haben. Der Schlüsselberger Konrad I. und seine Gemahlin Kunigunde bauten 1240 die Kapelle in eine geräumige Kirche um, die zu Ehren der allerheiligsten Dreifaltigkeit geweiht wurde. Die früheste Nennung einer Kirche in „Gozwinstein“ befindet sich 1308 im Testament Gottfrieds von Schlüsselberg. Die Familie der Schlüsselberger wird als Gründer der ersten Kirche angesehen; sie hat auch das Zisterzienserinnenkloster in Schlüsselau gestiftet, das ebenfalls der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht ist.

1461 erhielt Gößweinstein seine Selbständigkeit. Zuvor war es in das Archidiakonat Hollfeld inkorporiert. Früh lässt sich bereits eine Förderung durch adlige Familien feststellen, etwa durch die von Groß zu Trockau. Die ersten Ablässe wurden der Kirche 1511 verliehen. Unter den mit Ablässen versehenen Tagen war damals noch nicht der spätere Hauptwallfahrtstag Trinitatis, der Sonntag nach Pfingsten.
Baugeschichte der heutigen Basilika

Die mittelalterliche Kirche war dem Ansturm der Wallfahrer bald nicht mehr gewachsen. Man erweiterte sie bereits in den Jahren 1593 und 1594 um ca. drei Meter; diese Erweiterung war nicht ausreichend. „In der Kirche schien solches Gedränge geherrscht zu haben, dass etwa 1624 berichtet wird, die Pilger hätten den Taufstein umgestoßen, und 1719, dass die Geistlichen bei der Austeilung der Kommunion vor der Masse der Gläubigen ‚wegen der Enge bei den Altären‘ hätten zurückweichen müssen.“ Um dem Platzmangel entgegenzuwirken, erbaute man 1630 die Marienkapelle, daneben eine offene Holzkapelle. Auch Beichtstühle und ein Predigtstuhl mussten im Freien aufgestellt werden.

Ein Neubau erschien dringend notwendig; 1683 kamen hoffnungweckende Signale vom Bamberger Bischof, die vermuten ließen, dass damit in Kürze begonnen werden konnte. Im selben Jahr stiftete Margaretha Gerstackerin aus Allersdorf „20 fl. zum Kirchenbau“. Der Bau begann nach langen Verhandlungen; am 3. Juni 1730 wurde der Grundstein gelegt. In den Jahrzehnten zuvor hatten die Gößweinsteiner Pfarrer immer wieder in Bamberg um eine Genehmigung für den Baubeginn ersucht. Besonders Pfarrer Dippolds Hartnäckigkeit war es zu verdanken, dass der Bau nicht weiter verzögert wurde. In einem Brief bat Dippold den baufreudigen Bamberger Bischof Lothar Franz von Schönborn, „der Fürste möge zu seinen weltlichen Prachtbauten auch einen herrlichen Tempel zu Ehren der hl. Dreifaltigkeit bauen.“ Es lagen Pläne von verschiedenen Baumeistern vor, darunter einer des Hofbaumeisters Leonhard Dientzenhofer von 1715, der einen zentralen Kuppelbau mit drei Türmen und neun Kapellen vorsah, eine Anlehnung an das Dreifaltigkeitspatrozinium. Dieser Plan wurde von der Obrigkeit als zu teuer abgelehnt.

Nach dem Tod Lothar Franz von Schönborns 1729 und der Wahl seines Neffen Friedrich Carl von Schönborn wurde der Auftrag dem berühmten Balthasar Neumann (1687–1753) erteilt, dessen Plan auch ausgeführt wurde. Zuerst wurde unter seiner Leitung gearbeitet, später unter der Leitung von Johann Jakob Michael Küchel, welcher seit 1735 Neumanns Mitarbeiter im fürstbischöflichen Bauamt im Hochstift Bamberg war. Bei der Weihe der Kirche 1739, die im Beisein des Fürstbischofs stattfand, war der Bau noch lange nicht beendet. Selbst Hochaltar und Kanzel waren noch nicht vollendet, die übrigen Altäre nicht einmal begonnen.

Die Arbeiten an der Ausstattung zogen sich bis nach 1769 hin (in diesem Jahr enden die Bauprotokolle von Pfarrer Adam Peter Vogl). Einen herben Rückschlag – zeitlich wie finanziell – bedeutete der verheerende Brand von 1746, der die Kirche, das Pfarrhaus, das Kirchnerhaus, das Schulhaus und etwa 60 Bürgerhäuser schwer beschädigte. Wegen der notwendigen Reparaturen musste die Kirchenausstattung zurückgestellt werden. Die Behebung der Brandschäden kostete die Pfarre Gößweinstein etwa 12.000 Gulden (fl.) – nicht einberechnet Pfarr-, Kirchner- und Schulhaus. Die Baukosten vor dem Brand hatten über 70.300 fl. betragen.Die Finanzierung stellte für die Kirche, die ehemals über ein großes Vermögen verfügt hatte, ein großes Problem dar. Pfarrer Vogl klagte 1748, das Gotteshaus „hat der Zeit keine 30 fl in baarschafft, und erfahre ich in der that schlimm sein zu bauen, wo kein geld ist.“

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