Wer g r ä b t denn da? Eine G r a b wespe natürlich! Das Weibchen von Gorytes laticinctus!
"Laticinctus" (lat.) heißt "breitbindig". Wo der Gattungsname herkommt, weiß ich nicht. -
Die zweite Binde auf dem Hinterleib ist etwa doppelt so breit wie die erste, ein untrügliches Merkmal. Dazu besitzt das Weibchen an den Vorderfüßen einen "Kamm", der ihm das Schaufeln von Erde erleichtert.
Die Wespe hat gerade in dem Moment, wo ich an dem halbvertrockneten Rosen-Blumentopf vorbeikam, angefangen, ein Nest zu graben. Dabei störte es sie nicht, daß ich den Topf, als sie unter Tage war, langsam in eine andere Position drehte, die für das Foto günstiger war.
Erst sah sich die Wespe minutenlang nach der richtigen Stelle um und fing dann mit der Arbeit an; nach kurzer Zeit war nichts mehr von ihr zu sehen. Immer wieder schob sie die feuchte Erde aus dem Gang.
Bis heute (30.7.) ist sie nicht wieder aufgetaucht - oder hat das Nest verlassen und wieder zugescharrt, als ich es nicht bemerkt habe.
Für nur einige Übernachtungen ein Haus zu bauen wird sich nicht lohnen; deshalb vermute ich, daß sie dort ihren Bau anlegt. Vielleicht habe ich das Glück, sie später mal Schaumzikaden eintragen zu sehen.
Die Art ist dafür bekannt, daß sie auch in Blumentöpfen und -kästen, manchmal sogar in höheren Stockwerken am Haus, brütet. Blösch führt in seinem schönen Buch über Grabwespen dafür drei Literaturstellen an- da hab ich ja mal wieder Glück gehabt . . .
Das Foto ist leider nicht optimal, aber die Art erkennt man. Ich hatte die Blende noch auf "22" stehen und in der Aufregung vergessen, sie umzustellen. So mußte das Bild sehr aufgehellt werden; dabei geht natürlich Qualität verloren. Aber die wie bei vielen Wespen- und Bienenarten wunderschönen Augen kann man erkennen . . .
Foto vom 28.7.2013, Garten Düsseldorf-Garath.
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