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Wie dazumal - Gestatten, Bläke Fritz mein Name

Wie dazumal - Gestatten, Bläke Fritz mein Name

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Matteo70


Premium (World), Münster

Wie dazumal - Gestatten, Bläke Fritz mein Name

Ende September 2019 hatte ich nochmals eine Woche Urlaub. Wir verbrachten die Zeit in Aremberg, am Ahrsteig gelegen und zur Landschaft der Eifel gehörend. Dort im nordöstlicheren Teil liegt auch der höchste Berg des Ahrgebirges, der Aremberg selbst, ein tertiärer Vulkankegel mit fast 624 Metern Höhe. Unser Quartier befand sich zu dessen Fuße, wir hatten von den Speiseräumen und v.a. vom Balkon des Zimmers einen atemberaubenden Panoramablick. Die Nürburg, Hohe Acht, der Nürburgring, Hochkelberg, die Dauner Vulkanfelsen, alles das und vieles mehr konnte man bei bester Sicht klar erkennen. Aber auch geheimnisvolle Wetterstimmungen gab es zu beobachten, eben wenn der Nebel über den schmalen Tälern der sich windenden Ahr abends aufstieg, oder Regenvorhänge an den Bergen vorbeizogen und diese verschwinden ließen.
Einen etwas regnerischen Tag erwischte ich leider auch, als ich den Weg zum Ahrsteig nahm. Weit sollte die Wanderung über den Ahrsteig daher nicht gehen. Über die alte Pflasterstraße die einst zu Burg und Schloss Aremberg führte ging es für mich nach Eichenbach unten im Tal gelegen. Ich kam an den Ruinen der einstig stolzen Burg und dem später aus Mauerresten von Burg und Schloß errichteten Aussichtsturm vorbei. Es war ein herrlicher Herbstduft im Wald zu vernehmen. Pilze, Totholz und der Regen machten die Tour nicht nur optisch interessant. Ich vernahm das Rauschen der Fichten (die vielleicht auch hier noch zu ca. 50% gesund sind) und das Rascheln der Laubbäume (vornehmlich stattliche Buchen und Steineichen). In Eichenbach machte ich kehrt und der Weg ging zurück fast in stetiger Steigung zum Ort Aremberg zurück.

Bevor ich aber den Rückweg antrat schaute ich mir den kleinen gemütlich im Tal gelegenen Ort an und machte so manche schöne Entdeckung. Idyllisch am Hang liegende Fachwerkhäuschen, die wie Hexenhäuschen aus dem Märchen aussahen und als Ferienhäuser dienen, aber auch die Kaiserlinde und den "Bläke Fritz", der in der Ortsmitte am Ahrsteig in Form einer Steinstatue Weg und Straße im Blick hat..
Er ist in der Gegend ein Original und um ihn gibt es so manche Anekdote oder Geschichte zu erzählen. Er wurde 1840 in Rodder geboren und lebte bis 1934, in jenem Jahr verstarb der Klempner oder auch Kesselflicker genannte Handwerker in Adenau in einem Kloster. Bis 1930 verweilte er auch in Eichenbach und zog von hier aus als Reparateur durch die Lande. Zu seinen "Patienten" gehörten sowohl Dachrinnen als auch Kessel, die er mit einer Lötstelle, einem "Blak" bearbeitete. Diese Begrifflichkeit machte aus ihm bei den Leuten zum "Bläker", oder zum "Bläke Fritz". Reich wurde er wohl nie, für ein kleines Loch nahm er gerade mal 5 Pfennig ein, für ein repariertes Kesselloch nur 10 Pfennig. Dafür war er aber auch in aller Munde, da er zudem einen sehr guten Humor hatte und stets schlagfertig war.

PS: Wundervolle Anekdoten zum Nachlesen gibt es auf der Homepage des Ortes Eichenbach zu lesen....

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