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Wie dazumal und Blue Monday - Just One Look

Wie dazumal und Blue Monday - Just One Look

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Matteo70


Premium (World), Münster

Wie dazumal und Blue Monday - Just One Look

Ich bin wieder da, versuche jetzt wieder etwas präsenter zu sein, sofern es die Zeit hergibt.

Und noch Eines zu diesem analogen Foto aus dem Jahr 2001 und vielleicht weiter folgenden vorweg:

Modellfotografie wird hier in der fc oft sehr kritisch betrachtet, hier ist das so, das ist so, könnte - müsste da besser, STOP:

Hier waren die Säulen für eine Fotografie in der sich die Modelle wohlfühlten:

1. Natürlichkeit
2. Spass an der Sache (gemeinsam!)
3. Ungezwungenheit
4. Improvisation
5. der künstlerische Aspekt (!)
6. Spontaneität
7. Alles fernab von PERFEKTIONISMUS
8. Experimentierfreudigkeit

Wem das nicht gefällt, ok, dann bitte weiterschauen, hier ist alles fernab der ausgesteuerten und perfekten Studiofotografie Trumpf, die wollten auch alle der gezeigten Damen NICHT haben;-)

Ich habe mich entschlossen, nachdem ich einige der Analogfilme gescannt habe, mal einen kleinen Exkurs zu machen, in eine fotografische Zeit, die ich während meiner Tätigkeit als Einzelhandelskaufmann im Bereich Fotografie verbringen konnte.
Sie war für mich innovativ, spannend und kreativ.
Durch meine Tätigkeit und Fotoausrüstung ergaben sich Anfragen, später auch mehr und mehr Selbstinitiativen in die Menschenfotografie zu gehen und dort Erfahrungen zu sammeln. Das machte mir, so merkte ich, gar beim Erstellen simpler Paß- und Bewerbungsfotos sehr großen Spaß. Ich stellte fest, dass viele Menschen sehr fotoscheu waren, aber v.a. weniger durch das eigentliche Können, denn eher durch die Ansprache und dahingehende Motivation zu sehr guten Ergebnissen kamen, mit denen man sehr zufrieden, gar überrascht war. Diese Fähigkeit, durch eine entspannte und ungezwungene Athmosphäre schöne Aufnahmen zu erzielen, nachdem man sich scheu und schüchtern gab, machte ich dann zu meiner Stärke, es wurde gar eine Art "Sport" für mich, zunächst skeptische Menschen aufzutauen und als zufriedene und glückliche Menschen den Laden verlassen zu sehen. Die Tätigkeit machte mir also Spass.
Warum eben das nicht privat ausbauen?
Es begann mit Maria, einer lieben Freundin des Studentenkreises, indem ich mich durch in dieser WG beschäftigte Aushilfen im Laden regelmäßig bewegte. Man kannte sich, feierte zusammen, schließlich in einer Bierlaune kam es zum Shootingtermin.
Maria ist, der Stein, der Alles ins Rollen brachte.
Ich würde gar sagen, meine Muse, mit der ich weitere Schritte in der Menschenfotografie folgen ließ. Ich bekam Ideen durch sie und Inspirationen, die sie mit Begeisterung realisierte. Auch sie brachte sich mit Einfällen ein. Eine konstruktive Arbeit zusammen begann. Das erste Shooting im Winter 2000 bei mir in meiner Wohnung war voll improvisiert, wir machten Fotos von einer "Weihnachtsfrau", dabei war die Dekoration eher rustikal und zusammengewürfelt, Schlitten, Geschenkepakete, als Outfit Nikolauskostüm und Dessous. Das zweite Shooting kurze Zeit später war schon aufwendiger. Eine alte selbstbemalte Leinwand hielt als Hintergrund her. Ich hatte zwei kleine Slave-Flashes zum Aufhellen postiert. Meine geliebte Canon Eos 1000 FN war damals meine Kamera, dazu verwendete ich das 28-80 von Canon und das 90er Tamron bevorzugt.
Da ich damals schon eher künstlerisch orientiert war, denn ultraprofessionell vorzugehen, variierte ich das Filmmaterial, ich pendelte zwischen sw unterschiedlich starker Körnung, nutzte den damals neuen T 400 CN von Kodak, den man im Farbprozess entwickeln konnte und davon diverse Tonungen erzielte, klassisch in sepia oder auch Farbtonungen waren möglich.n Das Verfahren war also ähnlich wie beim Ilford XP2. Farbnegativfilme wurden natürlich auch genutzt, aber ich verwendete gar Diafilme! Sie taugten unter Künstlern zu abgefahrenen Ergebnissen, die mich sehr interessierten. Der Film wurde schlichtweg gecrosst, im Farbnegativprozess entwickelt. Es ergaben sich oftmals sehr starke Farbergebnisse, strahlende, leuchtende Farben entstanden. Kontraste wurden stärker und Bildparteien flächiger.
Ich stand selbst an einem großen Agfa-Finisher, einer MSC 101, die war halbdigital, die zuvor im normalen Chemieprozess entzwickelten und fixierten, sowie stabilisierten Negative wurden gescannt und man konnte Kontraste, Helligkeit, rgeln. Aber auch Magenta, Cyan und Yellow-Werte konnten korrigiert werden. Dazu konnten noch Ausschnitte gemacht werden. Parallel dazu baute ich mit einem Freund ein sw-Labor in dem Keller seiner Oma auf, ich gab gar als freier Dozent an der Uni Münster einen Fotokurs. SW-Fotos konnte ich also auch selbst entwickeln.
Und nun zum Wichtigsten:
Meine Portraitfotos, charmanterweise sind es ausnahmslos Fotos weiblicher Modelle sind ungeschönt. Mir war es wichtig, die Person zu zeigen, kein Endprodukt, reduziert auf Perfektionismus. Ich wollte eher das natürliche Mädchen von Nebenan vor der Linse haben und hinterher zeigen und das nicht als bares "Betrachtungsobjekt". Überwiegend verzichteten daher meine Modelle auf intensives Make-Up. Dementsprechend sind sie in völlig natürlichem Zustand abgelichtet worden, kein Foto wurde hinterher geschönt oder nachbearbeitet um kosmetische Veränderungen herbeizuführen.
Ungerne arbeitete ich Indoor, aufgrund der Enge in den Wohnungen, ein Studio hatte und wollte ich nicht. Es wurde also voll improvisiert oder aber outdoor geshootet. Am Liebsten in der Natur oder an verlassenen Orten, das natürliche Licht hatte es mir dabei auch sehr angetan.
Dieses Foto aus der zweiten Session mit meiner "Muse" Maria soll der Startschuß sein für eine Serie an Bildern, die ich je nach Resonanz immer mal wieder einstreuen werde.
Und ja, da ich mich am Beginn der Porträtfotografie befand und es doch etwas aufregend war, gibt und gab es einige kleine Fehler. Hier, das weiß ich, habe ich den Ausschnitt zu eng gesetzt, so ist das Oberteil leider angeschnitten. Dennoch fand ich gerade hier auf diesem Foto den Blick einfach zu schön um ihn vorzuenthalten. Die großen Profis in der hier etablierten Menschenfotografiegemeinde werden mit diesem Foto dennoch hadern denke ich, aber wie schon erwähnt, mein Ziel war Improvisation, künstlerische Darstellung und kein Perfektionismus und stets eine gute und humorvolle Athmosphäre bei den Aufnahmen.
Schon damals um die Jahrtausendwende gehörte es für mich selbstverständlicherweise dazu, dass mir die Models Ihre Einverständnis für meine Eigenwerbung und -Präsentation gaben, per Unterschrift festgehalten. Im Gegenzug dazu erhielten sie Fotos oder Photo-CD zu sehr günstigen Kursen.

Danke Maria für Alles, schade dass wir uns aus den Augen verloren haben....

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