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Wildkatze (Felis silvestris), Tierpark Lange Erlen, Basel - Schweiz

Wildkatze (Felis silvestris), Tierpark Lange Erlen, Basel - Schweiz

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Wildkatze (Felis silvestris), Tierpark Lange Erlen, Basel - Schweiz

Wildkatze (Felis silvestris)
ist eine Art innerhalb der Familie der Katzen, die in verschiedenen Unterarten in Europa, Afrika, Westasien, Zentralasien bis nach Indien heimisch ist. Da sie zu den am weitesten verbreiteten Katzen gehört, wird sie in der Roten Liste der IUCN seit 2002 als nicht gefährdet (Least Concern) geführt. Die afrikanische Wildkatze oder Falbkatze ist die Stammform der Hauskatze.

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Wildkatze erstreckt sich von Schottland und Westeuropa über Mittel- und Osteuropa bis Zentralasien und den Westen Indiens. Darüber hinaus bewohnt sie große Teile Afrikas mit Ausnahme des zentralafrikanischen Regenwaldgürtels.

Verbreitung von Unterarten
Das Auftreten lokaler Variationen und die Beschreibung zahlreicher Unterarten innerhalb des großen Verbreitungsgebietes führte lange Zeit zu einem unübersichtlichen Zustand innerhalb der Wildkatzensystematik. Heute ist es üblich nur noch drei morphologische Typen zu unterscheiden. Die Europäische Wildkatze oder Waldkatze (Felis silvestris silvestris) ist auf den Britischen Inseln, in Europa, einigen Mittelmeerinseln und Teilen Südwest-Asiens verbreitet und zeichnet sich vor allem durch den buschigen Schwanz aus, der in einer breiten, stumpfen Rundung endet. Am Schwanzende finden sich häufig drei schwarze „Kringel“. Das Fell ist dicht, das Streifenmuster recht auffällig, aber auch oft verwaschen.

Die Afrikanische Wildkatze oder Falbkatze (Felis silvestris libyca) bewohnt Afrika, die Arabische Halbinsel und angrenzende Teile Südwest-Asiens sowie einige Mittelmeerinseln. Sie ist durch den spitz zulaufenden Schwanz, rötliche Ohr-Hinterseiten und ein unscheinbares Streifenmuster gekennzeichnet.

Die Asiatische Wildkatze oder Steppenkatze (Felis silvestris ornata) ist vom Nahen Osten bis ins westliche Indien und Zentralasien verbreitet, wo sie bis Nordwestchina und in die Mongolei vordringt. Sie ähnelt der Afrikanischen Wildkatze, unterscheidet sich von dieser aber durch das Fellmuster, das mehr gefleckt als gestreift ist.

Jüngste genetische Studien scheinen diese Aufteilung im Wesentlichen zu unterstützen, allerdings unterscheiden sich die Wildkatzen des südlichen und zentralen Afrika genetisch deutlich von den nordafrikanischen und vorderasiatischen Formen und stellen vermutlich eine separate Unterart Felis silvestris cafra dar. Die Graukatze, die zumeist als eigene Art aufgefasst wird, ist mit der Wildkatze nahe verwandt und könnte eine weitere Unterart Felis silvestris bieti darstellen. Als wahrscheinlicher Vorfahr aller Hauskatzen (Felis silvestris catus) wird die Falbkatze angesehen, obwohl manche Wissenschaftler auch eine Beteiligung anderer Unterarten nicht ganz ausschließen wollen.
Die Wildkatze entwickelte sich vermutlich aus der europäischen Art Felis lunensis, die möglicherweise bereits im Pliozän (vor 2 Millionen Jahren) dort heimisch war. Der Fossilüberlieferung zufolge dürfte sich aus dieser Katze vor rund 300.000 Jahren in Europa die moderne Wildkatze entwickelt haben. Im Gegensatz dazu taucht die Wildkatze in Afrika und Asien erst im späteren Pleistozän, vor etwa 130.000 Jahren, auf.

Lange Zeit wurden die Wildkatzenbestände vor allem durch die Jagd dezimiert. Jäger verwechselten sie mit verwilderten Hauskatzen und schossen sie ab. Aber auch Schlagfallen und freilaufende Jagdhunde bei der Nachsuche setzten ihnen zu. Heute sind die Verluste durch die Jagd vergleichsweise gering, außerdem steht die Wildkatze inzwischen unter ganzjähriger Schonzeit.

Das größte Problem für die Wildkatze ist heute die immer intensivere Nutzung der Landschaft durch Verkehr, Siedlungsgebiete und Landwirtschaft. Dadurch wurden die Tiere auf wenige Restlebensräume zurückgedrängt. Diese letzten Rückzugsgebiete liegen voneinander isoliert. Die dort lebenden, vereinzelten Wildkatzenpopulationen sind sehr klein und entsprechend anfällig gegen Inzucht und Krankheiten. Aus diesem Grund gibt es vom BUND die Bestrebung, isolierte Siedlungsgebiete mittels etwa 20 Meter breiter Korridore, welche mit Bäumen und Hecken bepflanzt werden, zu verbinden und zusätzliche Lebensräume zu erschließen. Eine weitere Gefahr für die Wildkatze geht von verwilderten Hauskatzen aus, da es zur Hybridisierung und Übertragung von Haustierkrankheiten kommen kann.

In Baden-Württemberg galt die Wildkatze seit 1912 als verschwunden, bis 2006 und 2007 am Kaiserstuhl überfahrene Tiere eindeutig als Wildkatzen identifiziert wurden und damit erstmals seit 1912 wieder nachgewiesen werden konnten. Daher plant man nun auch in diesen Gebieten, die Lebensräume großzügig zu vernetzen. Aus diesem Grund hat Baden-Württemberg einen Generalwildwegeplan aufgestellt, der im Generalverkehrswegeplan berücksichtigt werden soll. Im Juni 2009 sind das erste Mal seit Jahrzehnten lebende Wildkatzen bei Bühl gefunden worden. Nachdem im Jahr 2010 eine tote Wildkatze im Stromberg gefunden worden war, wurde im Winter 2010/2011 in diesem Gebiet eine gezielte Suchaktion mit Hilfe von Lockstöcken durchgeführt. Dabei wurden mehrere Haarproben gefunden, die von Wildkatzen stammten, was durch DNA-Analyse nachgewiesen werden konnte.

Quelle: Wikipedia
Fotos: Klaus Wachsmuth

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