Wintersymphonie
Mein lieber Herr Kappus,
Sie sollen nicht ohne einen Gruß von mir sein, wenn es Weihnachten wird und wenn Sie, inmitten des Festes, Ihre Einsamkeit schwerer tragen als sonst. Aber wenn Sie dann merken, daß sie groß ist, so freuen Sie sich dessen; denn was (so fragen Sie sich) wäre eine Einsamkeit, welche nicht Größe hätte; es gibt nur eine Einsamkeit, und die ist groß und ist nicht leicht zu tragen, und es kommen fast allen die Stunden, da Sie sie gerne vertauschen möchten gegen irgendeine noch so banale und billige Gemeinsamkeit, gegen den Schein einer geringen Übereinstimmung mit dem Nächstbesten, mit dem Unwürdigsten ... Aber vielleicht sind das gerade die Stunden, wo die Einsamkeit wächst; denn ihr Wachsen ist schmerzhaft wie das Wachsen der Knaben und traurig wie der Anfang der Frühlinge. Aber das darf Sie nicht irre machen. Was not tut, ist doch nur dieses: Einsamkeit, große innere Einsamkeit. Insich-Gehen und stundenlang niemandem begegnen, - das muß man erreichen können. Einsam sein, wie man als Kind einsam war, als die Erwachsenen umhergingen, mit Dingen verflochten, die wichtig und groß schienen, weil die Großen so geschäftigt aussahen und weil man von ihrem Tun nichts begriff.
Denken Sie, lieber Herr, an die Welt, die Sie in sich tragen, und nennen Sie dieses Denken, wie Sie wollen; mag es Erinnerung an die eigene Kindheit sein oder Sehnsucht zur eigenen Zukunft hin, - nur seien Sie aufmerksam gegen das, was in Ihnen aufsteht, und stellen Sie es über alles, was Sie um sich bemerken. Ihr innerstes Geschehen ist Ihrer ganzen Liebe wert, an ihm müssen Sie irgendwie arbeiten und nicht zu viel Zeit und zu viel Mut damit verlieren, Ihre Stellung zu den Menschen aufzuklären.....
Und seien Sie froh und getrost.
Ihr Rainer Maria Rilke
Anette Z. 17/12/2018 20:37
Herrlich! Gerade die so verrückten Farben. Ich liebe all diese Schneckenformen an den Blattspitzen. Und der Wassertropfen in der Mitte ist ein schöner Blickfang. Gerade mit dem Bild einer dahinter liegenden Schnecke.Rechts könnte für mich gerne enger geschnitten sein. Da passiert ja nicht mehr wirklich was.
Gruß, Anette
Reiner Borner 17/12/2018 16:58
dachte erst an ein unterwassertier....tolles foto - lg reinerAnsgar Leuthner 17/12/2018 0:01
..zuerst mußte ich an die Arme eines Oktopoden denken...Zusammen mit dem Rilke-Text evoziert dieses Bild aber eine sehr, sehr nachdenklich machende Stimmung...beeindruckend. Liebe Grüße, AnsgarAnja Muskalla 16/12/2018 21:59
Wunderschön! LG AnjaFrank Oliver Barth 16/12/2018 21:58
Das wirkt sehr filigran. Tolle Arbeit!VLG Frank
ulrike krampitz 16/12/2018 21:53
bild und text ergeben eine einheit! lg ulrikeM.Anderson 16/12/2018 18:20
zauberhaft† Rike Gr. 16/12/2018 15:39
hier verschmelzen Bild und Text.. zu einer wundervollen Einheit liebe Nelia...dir noch einen schönen 3. Advent..
Rike
Michel47 16/12/2018 15:07
sehr schön mit diesem einen zentralen Tropfen - so zart...LG Michael
Wolf. 16/12/2018 13:22
was für gedanken!was für ein bild.
gelungene kunstvolle symbiose.
:-)))
ganz liebe grüße
wolf
Mario Siotto 16/12/2018 13:09
MagnifiqueAmitiés
Mario
magic-colors 16/12/2018 12:56
Berauschend schön :-)Ich wünsche dir einen schönen 3. Advent.lg aNette
Fotobock 16/12/2018 12:46
Wunderbarer Text zum herrlichen Bild. lg BarbaraGuess whA 16/12/2018 12:28
das Foto ist traumhaft zaubervoll*Lichtjagd 16/12/2018 12:04
... Schöner ScharfeverlaufGruß Sascha