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Wo ist der Mensch geblieben?

Das Foto vom 1. Juli 1983 ist weniger wegen des zehntausendfach fotografierten Motivs, sondern wegen des Lokführers interessant. Hatte auch er evtl. ein Parteibuch in der Tasche und war vielleicht tatsächlich Sozialist oder gar Kommunist... - vor allen Dingen aber war er ein Mensch, so interessiert er dem kleinen Blondschopf sein Ohr lieh und ihm die Hand gab.

Das war Plandienst 1983, und kein gemütlicher Museumsbahnbetrieb. Dem Zustand und der Verkrautung der Gleise war allerdings schon anzusehen, dass die Reichsbahn die Strecke "lieber heute als morgen" zugemacht hätte... - doch wie sollten z.B. die Kühlschränke von Niederschmiedeberg in den Westen gelangen? Straßentransportkapazität war nicht genügend vorhanden.

Wo bleibt heute noch Zeit für Menschlichkeit oder gar für Kinder? Leistungsdruck und Konkurrenzkampf lassen so etwas kaum noch zu! Wegen geringer Entlohnung oder um einen von der Gesellschaft geforderten Lebensstandard zu halten, bleibt doch keine Zeit mehr für Kinder, die werden im Kindergarten oder in der Schule abgegeben - mal sehen was draus wird...

Ja stimmt, und wir müssen auch noch ein Staatsoberhaupt (Wulff) finanzieren, das leider nicht mehr genügend Zeit für sein Amt hatte, da das Umfrisieren seiner Gaunereien in (nach seiner Vorstellung) "Recht" zu viel Zeit in Anspruch nahm!

Commenti 9

  • Matthias Buettner 21/04/2022 7:16

    Tolle Szene!
    Sehr schön in Wort und Bild beschrieben...
    LG. Matthias
  • Stephan Schenk ( `Der Leitermann` ) 27/02/2012 11:47

    Sehr schön, regelrecht idyllisch!

    Ja, die heutige Zeit nimmt das Miteinander der Menschen - der Leistungsdruck und Konkurenzkampf im täglichen Alltag erlaubt dies nicht mehr! Wenn ´Zahlen´ regieren gibt es kein ´zwischen den Zeilen´ mehr. Kaufleute kommen und rechnen die Zeit für das Miteinander weg, werden selbst bewertet und honoriert nach eingesparter Zeit und eingesparten Menschen. Man muß dabei schneller sein als vielleicht andere, weil dann ist man zu teuer, nicht konkurenzfähig und scheidet aus dem Wettlauf aus. Dann hat man Zeit aber keine Muße mehr. Die einen stehen auf gehen weiter, andere resignieren und gehen zu Grunde.

    Vergegenwärtigen wir uns - trotz unseres Mensch seins sind wir im inneren noch immer Tiere und es regiert noch immer das sogenannte Wolfsgesetz! Schaut auch im einzelnen nur die Gesellschaft an, man kann unsere Abstammung überall sehen - auch wenn es manchmal ´sozial´ heißt und wir uns Normen für das Miteinander auferlegt haben.

    beste Grüße, Stephan
  • Wolfgang Graßl 19/02/2012 10:58

    Spricht mir aus dem Herzen, der vorletzte Absatz. Und das Foto läßt einem das Herz aufgehen. Super!
    Viele Grüße, Wolfgang
  • hespasoft 18/02/2012 21:58

    Schönes romantisches Foto und ein interessanter nachdenklicher Kommentar... gefällt mir richtig gut...

    LG
    Andreas
  • CyranoPuschkin 18/02/2012 18:57

    Wunderbare, eindrucksvolle BILD-Geschichte !
  • Dieter Jüngling 18/02/2012 12:29

    Wo ist der Mensch geblieben?
    Auf der Strecke.

    Wo der Profit regiert, ist für den kleinen Mann kein Platz.
    Dein Foto und der aussagekräftige Text gefällt mir sehr.
    Gruß D. J.
  • Klaus Kieslich 18/02/2012 7:26

    Eine sehr schöne Begebenheit und ja,der Text.....
    Gruß Klaus
  • Bahnlicht 18/02/2012 5:46

    Hallo, feines Foto und ganz feiner Text. Bei dem Bild fühlt man wieder die eigene Kindheit.
  • Michael PK 18/02/2012 0:38

    Mein Spruch dazu der mein Leben begleitet-Mensch bleiben

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