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Heidi Schneider


Premium (Pro), Goldau

Wolfsflechten?

Die vielen Tage Grau in Grau...
Ich habe etwas Gelbes gesucht und gefunden, als Sonnenersatz.

Nun könnte es sich hier um eine Wolfsflechte (Letharia vulpina), handeln, die den Pflanzengiftstoff Vuopinsäure enthält.
Vulpinsäure wirkt auf das zentrale Nervensystem und kann innerhalb von 24 Stunden zum Tod durch Atemlähmung führen, wenn die Tiere nicht in der Zwischenzeit wieder frisches Blut fressen.

Die giftige Flechte wurde deshalb früher in skandinavischen Ländern auch zum Vergiften von Fleischködern für Füchse und Wölfe eingesetzt.

Mich faszinieren Flechten, manchmal wachsen sie nur einen Millimeter in vielen Jahren, von dieser hier kenne ich das Wachstum nicht.

Ernst Haeckel hat Flechten in ihrer Schönheit dargestellt:
https://thebalsamean.wordpress.com/2013/03/04/ernst-haekel/#jp-carousel-3829]

Scan vom Dia, unbearbeitet

Commenti 9

  • Udo Ludo 27/02/2018 8:46

    Das morsche Holz scheit ein Leckerbissen zu sein.
  • Ulrich Kirschbaum 26/02/2018 23:21

    Flechtenbestimmung nach Bildern ist immer ein wenig gewagt. Nachdem ich aber in Deinem Profil gesehen habe, dass Du aus der Schweiz stammst und auch in anderen Hochgebirgen dieser Welt unterwegs warst, gehe ich davon aus, dass Du diese kälteliebende Hochgebirgsflechte nicht gerade an einer Meeresküste fotografiert hast. Wenn dem so ist, würde ich Deiner Bestimmung zustimmen (leider hast Du zur Flechte gebührlichen Abstand gehalten, so dass man die bestimmungsrelevanten Merkmale - abgeflachte und kantige Abschnitte, außerdem an den Kanten und Enden mit Isidien; das sind winzigkleine Stiftchen - nicht gut erkennen kann --> siehe dazu auch mein Bild von Letharia vulpina auf meiner Seite). Da aber sonst kaum eine andere Art in dieser Form und Farbe bekannt ist, wird Deine Diagnose wohl stimmen.
    Du siehst aber: Wenn Du eine Bestätigung Deines Bestimmungsversuches erwartest, sind Angaben zum Fundort und zum Substrat, auf dem das Exemplar gewachsen ist, von außerordentlicher Wichtigkeit.
    Die geringen Wachstumsraten, die Du bei Flechten erwähnst, treffen eher auf Krustenflechten in kalten Gebieten zu; Strauchflechten wachsen gewöhnlich deutlich schneller.
    Unten angefügt habe ich meinen Kommentar zu meinem Letharia-Bild angefügt.
    mfg Ulrich


    Fuchstöter
    Ein neuer Rekord ist zu vermelden: In der Woche, in der ich nicht da war, sind 38 (!!!) Flechtenbilder eingestellt worden - unglaublich, aber wahr.
    Da will ich nicht hinter dem Berg halten mit einem aktuellen Bild der Wolfsflechte (Letharia vulpina; also eigentlich müsste sie ja Fuchstöter heißen: Lethe: Fluss der Unterwelt, letalis: tödlich, vulpes: Fuchs), die ich vorige Woche auf der alten Holzschindel eines Tiroler Heustadels entdeckt habe. Das Exemplar ist ziemlich kümmerlich entwickelt, weil 1100 m über dem Meer für diese Hochgebirgs-Art fast zu tief ist ... aber alle wesentlichen Merkmale (v.a. die sorediösen Isidien sind bereits vorhanden).
    Einem neugierig vorbeiziehenden Wanderpaar habe ich dringend geraten, die Finger von der Flechte zu lassen - leicht hätte es sonst zwei Rentner weniger in Deutschland gegeben. Die giftig-gelbgrüne Farbe hat sie dann allerdings schnell von der lethalen Gefahr überzeugt.
    Für Stacking-Freunde: Am schlechtesten (Halos) sah das Bild mit f 5.6 und 35 Bildern aus; dieses mit f 8 und 12 Bildern ist vielleicht akzeptabler; ganz ohne Halos ging aber selbst f 10 mit 12 Bildern nicht ab.
  • Wolfgang1694 26/02/2018 21:04

    Sie sind immer ein schöner Schmuck auf den Bäumen.
    Besonders die oft knalligen Farben sind ein Hingucker.
    LG Wolfgang
  • Josef Safranek 26/02/2018 20:43

    die Aufnahme ist aber auch dufte.
    passend dein Text dazu (-;
    lg.jo
  • Daniel 19 26/02/2018 17:46

    Super schön dein Bild und höchst interessant der Begleittext. LG Daniel
  • marenostrum 26/02/2018 17:31

    sehr schön beobachtet und hat...wie so oft bei deinen bildern...etwas zeitloses.
    Welche Lebenszeit haben Flechten?...1000 Jahre?
    lg.m
    • Ulrich Kirschbaum 26/02/2018 23:31

      Angeblich gibt es in der Arktis und Antarktis Krustenflechten auf Gestein, die über 1000 Jahre alt sind. Ich habe hier in Hessen eine Blattflechte über 20 Jahre beobachtet (und ihr Größenwachstum dokumentiert). Nach ca. 25 Jahren hat sie sich aufgelöst. Dieses Alter entspricht auch Angaben in der Literatur.
      mfg Ulrich
    • Heidi Schneider 01/03/2018 13:31

      1000 Jahre? Das ist eine neue und interessante Information! Danke!
      Die Siedlerkarren in Namibia haben Schäden an den (Strauch-) Flechten hinterlassen. Man sieht die Spuren der Räder noch heute...
    • Ulrich Kirschbaum 01/03/2018 15:46

      Teloschiste capensis wächst in der Namib ebenfalls extrem langsam. Die Siedlerkarren waren aber vermutlich nicht das größte Problem für ihre Existenz: Bei Wlotzkasbakken habe ich Spuren von Quads in den Flächen dieser Flechtenfelder gesehen. Sie wirkten ganz neu. Vermutlich gibt es auch dort schon Leute (Touristen?), die sich solche Querfeldeinfahrten leisten können - mit verheerenden Auswirkungen für das sensible Ökosystem.
      Dabei ist diese Strauchflechte eine wahre Überlebenskünstlerin in der lebensfeindlichen Umwelt der Namib (ihre Überlebensstrategie hat ein deutscher Ökologe (Prof. Lange, Würzburg) sehr eindrucksvoll beschrieben.
      mfg Ulrich

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