Wünsche allen FC lern noch stressfreie Tage bis zum 24.12.2010
Umzug überstanden, auch eine Augenop und hoffe, nach der 2.Augenop bald wieder einen klaren "Durchblick" zu haben.
Einen Schmunzler für die Tage....
Der Christbaumständer
Verfasser noch unbekannt
Beim Aufräumen des Dachbodens - ein paar Wochen vor Weihnachten -entdeckte ein Familienvater in einer Ecke einen ganz verstaubten, uralten Weihnachtsbaumständer. Es war ein besonderer Ständer mit einem Drehmechanismus und einer eingebauten Spielwalze. Beim vorsichtigen Drehen konnte man das Lied "O du fröhliche" erkennen. Das musste der Christbaumständer sein, von dem Großmutter immer erzählte, wenn die Weihnachtszeit herankam. Das Ding sah zwar fürchterlich aus, doch da kam ihm ein wunderbarer Gedanke. Wie würde sich Großmutter freuen, wenn sie am Heiligabend vor dem Baum säße und dieser sich auf einmal wie in uralter Zeit zu drehen begänne und dazu "O du fröhliche" spielte. Nicht nur Großmutter, die ganze Familie würde staunen.
Es gelang ihm, mit dem antiken Stück ungesehen in seinen Bastelraum zu verschwinden. Gut gereinigt, eine neue Feder, dann müsste der Mechanismus wieder funktionieren, überlegte er. Abends zog er sich jetzt geheimnisvoll in seinen Hobbyraum zurück, verriegelte die Tür und werkelte. Auf neugierige Fragen antwortete er immer nur "Weihnachtsüberraschung". Kurz vor Weihnachten hatte er es geschafft. Wie neu sah der Ständer aus, nachdem er auch noch einen Anstrich erhalten hatte.
Jetzt aber gleich los und einen prächtigen Christbaum besorgen, dachte er. Mindestens zwei Meter sollte der messen. Mit einem wirklich schön gewachsenen Exemplar verschwand Vater dann in seinem Hobbyraum, wo er auch gleich einen Probelauf startete. Es funktionierte alles bestens. Würde Großmutter Augen machen!
Endlich war Heiligabend. "Den Baum schmücke ich alleine", tönte Vater. So aufgeregt war er lange nicht mehr. Echte Kerzen hatte er besorgt, alles sollte stimmen. "Die werden Augen machen", sagte er bei jeder Kugel, die er in den Baum hing. Vater hatte wirklich an alles gedacht. Der Stern von Bethlehem saß oben auf der Spitze, bunte Kugeln, Naschwerk und Wunderkerzen waren untergebracht, Engelhaar und Lametta dekorativ aufgehängt. Die Feier konnte beginnen.
Vater schleppte für Großmutter den großen Ohrensessel herbei. Feierlich wurde sie geholt und zu ihrem Ehrenplatz geleitet. Die Stühle hatte er in einem Halbkreis um den Tannenbaum gruppiert. Die Eltern setzten sich rechts und links von Großmutter, die Kinder nahmen außen Platz. Jetzt kam Vaters großer Auftritt. Bedächtig zündete er Kerze für Kerze an, dann noch die Wunderkerzen. "Und jetzt kommt die große Überraschung", verkündete er, löste die Sperre am Ständer und nahm ganz schnell seinen Platz ein.
Langsam drehte sich der Weihnachtsbaum, hell spielte die Musikwalze "O du fröhliche". War das eine Freude! Die Kinder klatschten vergnügt in die Hände. Oma hatte Tränen der Rührung in den Augen. Immer wieder sagte sie: "Wenn Großvater das noch erleben könnte, dass ich das noch erleben darf." Mutter war stumm vor Staunen.
Eine ganze Weile schaute die Familie beglückt und stumm auf den sich im Festgewand drehenden Weihnachtsbaum, als ein schnarrendes Geräusch sie jäh aus ihrer Versunkenheit riss. Ein Zittern durchlief den Baum, die bunten Kugeln klirrten wie Glöckchen. Der Baum fing an, sich wie verrückt zu drehen. Die Musikwalze hämmerte los. Es hörte sich an, als wollte "O du fröhliche" sich selbst überholen. Mutter rief mit überschnappender Stimme: "So tu doch etwas!" Vater saß wie versteinert, was den Baum nicht davon abhielt, seine Geschwindigkeit zu steigern. Er drehte sich so rasant, dass die Flammen hinter ihren Kerzen herwehten. Großmutter bekreuzigte sich und betete. Dann murmelte sie: "Wenn das Großvater noch erlebt hätte."
Als Erstes löste sich der Stern von Bethlehem, sauste wie ein Komet durch das Zimmer, klatschte gegen den Türrahmen und fiel dann auf Felix, den Dackel, der dort ein Nickerchen hielt. Der arme Hund flitzte wie von der Tarantel gestochen aus dem Zimmer in die Küche, wo man von ihm nur noch die Nase und ein Auge um die Ecke schielen sah. Lametta und Engelhaar hatten sich erhoben und schwebten wie ein Kettenkarussell am Weihnachtsbaum. Vater gab das Kommando "Alles in Deckung!" Ein Rauschgoldengel trudelte losgelöst durchs Zimmer, nicht wissend, was er mit seiner plötzlichen Freiheit anfangen sollte. Weihnachtskugeln, gefüllter Schokoladenschmuck und andere Anhängsel sausten wie Geschosse durch das Zimmer und platzten beim Aufschlagen auseinander.
Die Kinder hatten hinter Großmutters Sessel Schutz gefunden. Vater und Mutter lagen flach auf dem Bauch, den Kopf mit den Armen schützend. Mutter jammerte in den Teppich hinein: "Alles umsonst, die viele Arbeit, alles umsonst!" Vater war das alles sehr peinlich. Oma saß immer noch auf ihrem Logenplatz, wie erstarrt, von oben bis unten mit Engelhaar und Lametta geschmückt. Ihr kam Großvater in den Sinn, als dieser 14-18 in den Ardennen in feindlichem Artilleriefeuer gelegen hatte. Genau so musste es gewesen sein. Als gefüllter Schokoladenbaumschmuck an ihrem Kopf explodierte, registrierte sie trocken "Kirschwasser" und murmelte: "Wenn Großvater das noch erlebt hätte!" Zu allem jaulte die Musikwalze im Schlupfakkord "O du fröhliche", bis mit einem ächzenden Ton der Ständer seinen Geist aufgab.
Durch den plötzlichen Stopp neigte sich der Christbaum in Zeitlupe, fiel aufs kalte Buffet, die letzten Nadeln von sich gebend. Totenstille! Großmutter, geschmückt wie nach einer New Yorker Konfettiparade, erhob sich schweigend. Kopfschüttelnd begab sie sich, eine Lamettagirlande wie eine Schleppe tragend, auf ihr Zimmer. In der Tür stehend sagte sie: "Wie gut, dass Großvater das nicht erlebt hat!"
Mutter, völlig aufgelöst zu Vater: "Wenn ich mir diese Bescherung ansehe, dann ist deine große Überraschung wirklich gelungen." Andreas meinte: "Du, Papi, das war echt stark! Machen wir das jetzt Weihnachten immer so?"
Omar Wolocha 27/12/2010 14:48
Schöne Geschichtezu einem wunderschönen Foto...
dir auch 'ne schöne Zeit zwischen den Jahren und ein ein gesundes gutes 2011,
lg Omar
Siegi Rosch 21/12/2010 19:36
Wenn ich es richtig sehe, ziert die mittlere Weihnachtskugel Dein Spiegelbild. ;--)Schärfe, Farben und Rahmengestaltung gefallen mir bestens.
Alles gute für die 2. Augenop, Frohe Weihnachten und für 2011 alles Gute
Siegi
MWB-photo 21/12/2010 18:58
Ich wünsche Dir auch ein wunderschönes Weihnachtsfest mit Deinen Lieben und viel Glück und gute Gesundheit für 2011.liebe Grüsse Margrit
Paul Marx 21/12/2010 18:30
Wir hören voneinander...Gruß. Paul
roland gruss 20/12/2010 17:12
ich bedanke michdir und deiner familie schöne feiertage
ein frohes fest
lg roland ;-)
Motie 20/12/2010 17:00
Eine sehr schöne Arbeit, mit super gutem Text!Freut uns, dass es Dir gesundheitlich wieder besser geht,
auch wenn die 2. OP noch bevorsteht.
Dafür drücken wir Dir natürlich Daumen und Tatzen.
LG Monika und die Jungs
Heinrich Bross 20/12/2010 16:46
Vielen Dank Monika,wünsche ich dir auch,eine interessante Geschichte,mal was zum lachen,gefällt mir.LG Heiner
Jürgen Cron 20/12/2010 15:50
Ein frohes Fest wünschtJürgen Cron Fotografie & FineArt
Le petit photographe 20/12/2010 11:47
Sehr schöne Arbeit - mit gutem Text!...und es freut auch mich, dass es Dir gesundheitlich wieder besser geht, auch wenn noch eine weitere OP bevorsteht, für die ich Dir die Daumen drücke....
GLG und ein friedfertiges Weihnachten
Frank
Margot Bock 20/12/2010 10:38
Schön, von dir zu lesen und daß es dir gut geht.Da drück ich für die OP den Daumen, daß alles
gut herum geht. Dir auch ein schönes Fest.
LG Margot
Sylvia Schulz 20/12/2010 9:26
Hallo Monika, es freut mich, dass Du die OP gut überstanden hast und Dich zwischendurch doch mal wieder meldest, auch Dir noch stressfreie Tage bis zum Fest wünscht Dir herzlichst SylviaFoto-Nomade 20/12/2010 0:27
Ein sehr guter (Wieder)Einstand von Dir.Kannst Du den Text noch mal in doppelter Schrifthöhe einstellen?
Wegen meiner alten Brille! :-o)
Toi toi toi für die Augen.
LG und schon mal eine wunderschöne Weihnachtszeit.
Foto-Nomade.