Wunderbare Türkei 64 - Feldwespe (Ergänzungen im Text vom 3.6.13)
Eine Feldwespe (Sulcopolistes sp.?) an ihrem kleinen, offenen Nest.
Leider war auch dieses Nest nach ein paar Tagen mit den Disteln abgemäht worden . . .
Habe auf Andreas E.S.' Veranlassung nochmal einiges am 3.6. nachgelesen:
1.) Der doch bei z.T. sehr vielen schweren Wespen einer Kolonie statisch belastete Stiel des Nestes und die Rückseite werden bei allen Arten, auch bei Poliertes, mit einer Schleimschicht versehen. So werden die besonders in den Tropen verbreiteten Hauptfeinde der Wespen, die Ameisen, ferngehalten. (Deshalb ist auch der Stiel so dunkel; hatte schon überlegt, ob er aus statischen Gründen aus anderem material gebaut ist . . .)
Zudem dient der dünne Stiel gut zur Verteidigung des Nestes, ähnlich einer Zugbrücke bei den Burgen. Die Wespen sitzen oft zwischen dem Nest und der Unterlage; dies mag den Effekt verstärken.
Bei zu schwerem Nest mit vielen Einwohnern werden die Stiele manchmal vervielfacht, um die Stabilität zu gewährleisten.
2.) Die einzige Art der Gattung Sulcopolistes (3 Arten in Europa) ist bei der besonders im Süden verbreiteten Art in Deutschland verschollen. Hier ist es wohl nicht diese Art (S. atromandibularis = "schwarzkiefrige"), denn bei der sind die Unterkiefer ganz schwarz; diese hat gelbe Flecken auf den Mandibeln. Mehr Fotos zeige ich später noch, wenn ich wieder hochladen kann.
"GOD IS IN THE DETAILS", wie ein Freund von mir zu sagen pflegt - je mehr man fragt, umso mehr unbeantwortete Fragen tauchen auf. Das macht gerade die vielseitige Insektenkunde so interessant . . .
Özdere, 7.5.2013
Dr.Thomas Frankenhauser 03/06/2013 10:40
Nein, Andreas! Habe nochmal alle Originale durchgesehen. Das Nest war genau waagerecht gebaut, wie auf dem Foto. Wahrscheinlich bauen die Wespen in warmen Gegenden ohne viel Regen eher so. Zudem war dieses sie unter großen Blättern der Distel, sodaß die Wahrscheinlichkeit, naß zu werdn, gering war. Einige Tage später zeigte das Nest etwas nach unten, wahrscheinlich, weil die große Mariendistel sich geneigt hatte. Die Pflanze war ca. 2 m hoch, und das Nest befand sich in etwa einem Meter Höhe.Auch ein zweites, größeres, ovales Nest habe ich in der Nähe von Özdere gefunden; es war auch in diese Richtung gebaut: ziemlich genau waagerecht, wobei die oberen Zellen etwas nach oben, die unteren etwas nach unten zeigten - an nicht beschatteten Binsen gebaut (selbe Art?). Die Himmelsrichtung des ersten Nestes ging wohl mit den Eingängen etwa nach Süden, wurde allerdings von der Sonne wenig getroffen.
Danke für den Hinweis, habe bisher noch nicht darüber nachgedacht (-: .
Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich irgendwo schon einmal ein Nest mit waagerechter Ausrichtung in Deutschland oder Österreich (warme Gegend) gesehen und mich genau über diese Bauart gewundert. Die Himmelsrichtung des damaligen weiß ich nicht mehr.
Jedenfalls eine interessante Frage!
LGT
Andreas E.S. 02/06/2013 20:39
Prima Nahaufnahme, die du wahrscheinlich um 90 ° verdreht hast, denn solche Nester hängen und werden nicht waagerecht gebaut sondern mit den Öffnungen nach unten. LG Andreas† smokeybaer 31/05/2013 11:49
Klasse MakroGruss smokeybaer