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L.O. Michaelis


Premium (Pro), Essen

Zebra Mantis

Fangschreckenkrebs (mantis shrimp), gesehen im flachen Bereich in der Lembeh Strait, Nordsulawesi, Indonesien, Januar 2013, Kamera: DX-1G.

Bei der Bestimmung tue ich mich noch etwas schwer, tippe auf eine Art der Lysiosquillina maculata, die sonst wohl an den Beinen nicht so rötlich sind. Allerdings sollen die Tiere ihre Farben auch variieren können, je nach Gemütszustand. Rot soll angeblich für "Gefahr" stehen, fragt sich aber, für wen...

Falls meine Vermutung die Art betreffend richtig ist, könnte dieses ohnehin stattliche Exemplar noch doppelt so groß werden (bis zu 40cm).

Fangschreckenkrebse sind die perfekten Räuber und weisen viele verblüffende Eigenschaften auf. So verfügen sie z.B. über jede Menge Arme und Beine - aber nicht irgendwelche. Die zwei vorderen Arme (Maxillipeden) sind gewaltige Fangwerkzeuge, denen der "Speerer" seinen Namen verdankt. Ähnlich wie die Gottesanbeterinnen trägt der Krebs sie meist am Vorderkörper angelegt, von wo aus sie blitzartig hervorschnellen können.
Die drei folgenden Paare dienen als Fangarme. Sie sind mit Stacheln und Scheren bestückt und können die Beute festhalten, aufspießen und zum Mund führen.
Des Weiteren gibt es noch 3 Paar Schreitbeine und 5 Paar blattförmige Schwimmbeine.

Noch ungewöhnlicher sind allerdings seine Wahrnehmungsorgane.
Die auf hohen bohnenförmigen Stielaugen platzierten Linsen sind nicht nur sehr zahlreich (10.000) - sie können auch 3 Bilder gleichzeitig abliefern.
Dem Krebs ist es also möglich, aus 6 verschiedenen Perspektiven zu beobachten. Neben 100.000 Farben können sie auch UV-Licht und polarisiertes Licht wahrnehmen. Mit einem Querband, das über seine Augen läuft, kann der Krebs sein Opfer "abtasten" und die Entfernung genau bestimmen. Mit einem zweiten Analysator zieht er dann Rasterlinien, wie beim Fadenkreuz eines Gewehres. [Meerwasserlexikon]

Mit dem stark ausgeprägten Hinterleib, katapultiert sich der Fangschreckenkrebs aus seiner Höhle heraus bis zu 1m nach vorne, wobei er unter Wasser den ungeschlagenen Geschwindigkeitsrekord hält: bis zu 23m pro Sekunde (entspricht 85 Km/h)!

Die Krebse verhaken hierfür Teile ihres Exoskeletts, spannen die starken Muskeln an und lassen sodann die Fangarme in einer explosionsartigen Bewegung vorschnellen. Ein menschlicher Lidschlag dauert etwa 40 mal so lange wie dieser Beinschlag. Dieser Schlag ist somit der schnellste in der Natur. Er erreicht die Wucht einer Pistolenkugel - und das im Wasser. Die volle Kraft entfaltet der Krebs jedoch erst mit der Hilfe von Luftbläschen. Wenn sich die Hammerarme mit hoher Geschwindigkeit durchs Wasser bewegen, erzeugen sie einen hohen Unterdruck. Es bilden sich winzige Gasbläschen, die dann implodieren und dabei extrem viel Energie freisetzen (Kavitationseffekt). Dies erzeugt einen Knall und manchmal sogar einen Blitz. Das Opfer wird damit betäubt. Der Aufprall der Hammerbeine ist heftig genug um die Schalen oder Panzer von Meerestieren zu zertrümmern. [Wikipedia]

Weitere Infos zu den Tieren:
http://www.mpro-ject.de/fangi/fangschreckenkrebse.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Fangschreckenkrebse

Hier auch die seitliche Ansicht:

Zebra Mantis 2
Zebra Mantis 2
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Und so sitzt er in seiner Höhle und lauert auf Beute:
Look at me!
Look at me!
L.O. Michaelis


Kennt ihr auch schon "den" kleinen grünen haarigen Shrimp?
"The" little green shrimp
"The" little green shrimp
L.O. Michaelis

Commenti 9

  • Roland Sax 13/01/2013 18:29

    ja, die Frontale Ansicht bringt mehr Dramatik, sauber. vielleicht hätte man sich noch etwas tiefer in den Sand graben können für einen noch spektakulärenen Blick auf dieses kurrlige Wesen.
    lg roli
  • scubaluna 13/01/2013 9:57

    Gefällt mir gut so, toll wie du das ganze Tier abbilden konntest. Viel Zeit dazu hattest du wohl nicht :o)

    Grüsse Reto
  • Christa 747 NMI 12/01/2013 15:27


    Da ist doch glatt wieder "Neid" angesagt. Welch schönes Exemplar und deine Ausführungen helfen, die UW Lebewesen besser zu verstehen.
    Ich bin immer wieder erstaunt über diese Wesen.
    Lieber Gruss Christa
  • Sven Hewecker 12/01/2013 11:15

    In dieser Färbung und in der exponierten Stellung, habe ich so einen Vertreter seiner Art, auch noch nicht gesehen. Beim Aufnahmestandpunkt gehe ich mit Reinhard- aber manchmal muss man eben nehmen, was man bekommt. Deine Doku ist informativ und die Eigenschaften dieser Tiere sind immer wieder erstaunlich. Was Du hier zeigst ist ein Speerer, was ist mit den 'Keulern' hast Du davon auch einen ????
    LG aus HH
    SVEN
  • dorlev 12/01/2013 9:38

    ein spannendes Tier - gut abgelichtet und klasse Info!!
    LG dorle
  • Reinhard Arndt 12/01/2013 1:58

    Mit deiner Vermutung (Lysiosquillina maculata) liegst du wohl richtig.
    Technisch gut gelungrn, vor allem von vorn bis (fast) hinten dank kurzer Brennweite und kleiner Blende gestochen scharf.
    Die frontale Darstellung finde ich in diesem Fall nicht ganz optimal. Im Halbprofil (und dafür etwas tiefer) könnte man die Anatomie dieses bizarren Körpers vielleicht noch eindrucksvoller darstellen.
    LG
    Reinhard
  • Jürgen Divina 11/01/2013 20:39

    Unfasslich, welche Kreaturen die Natur hervorbringt. Starke Farben und Formen, und irgendwie funktioniert auch deren Leben. Klasse präsentiert, ohne Fälschung.
    Viele Grüße, Jürgen
  • Dagmar Gernt 11/01/2013 20:22

    Ganz nett tückisch diese Viecher. Neben einem tollen Foto hast Du uns noch richtig schlau gemacht.
    LG
  • Conny Müller 11/01/2013 20:01

    Wenn ich nicht wüßte, dass Du eher ein Vertreter der RealFotografie bist, würde ich Dich glatt zum CS-Prof. ernennen!!!! Das hier hätte ich für eine perfekte Fälschung gehalten. . Aber ich weiß ja, dass Du ein ehrlicher Mensch bist und kann mich an diesem herrlich gestreift/gepunkteten Wesen erfreuen.
    ,-)))))
    LG
    Conny