zehen
'Man kann ja nicht jeden sehen, wenn man durch die Straßen geht, die sowieso mehr als nur überfüllt sind. Man kann nicht alles in sich aufnehmen, weil man dann platzen müsste ob dieser Vielfalt. Und trotzdem fühlen sie sich alle unbeachtet, in den Hintergrund gedrängt und müssen sich profilieren, indem sie extravagante Kleidung wählen, sich eine sonderliche Gangart zulegen und auch sonst den Konformitäten des Alltags entsagen. Natürlich sehen sie selbst nur die positiven Seiten, merken allerdings nicht, dass sie jeden damit überfordern, denn die tausend verschiedenen Gesichter machen die Menschen wahnsinnig, sie verschließen als Konsequenz daraus ihre Augen vor der Mannigfaltigkeit der Welt und ziehen fortan jedem in Gedanken eine Uniform an, die sie selbst als schön betrachten. Es hat also der krampfhafte Schrei nach Aufmerksamkeit nur das Gegenteil zur Folge. Vielleicht bleiben wir lieber unbeachtet und stechen durch unsere Normalität so ganz besonders hervor, wir müssen ja nicht immer betonen, wie anders wir sind, weil wir uns damit selbst belügen. Es soll jedoch jedem freigestellt sein, ob er der Wahrheit ins Gesicht sehen kann, oder ob er weiterhin in der Höhle leben und nur die Schatten der Dinge sehen will, seinen eigenen Schatten, der viel größer als man selbst ist.
Ralf Kesper 26/12/2004 2:33
ein sehr schönes Bild:-)ein sehr sinnvoller Text:-)
ein schönes Weihnachtsfest für Dich @ Luisa :-))
Luisa Möhle 21/12/2004 13:16
Merci vielmals. *lächel*@ Wolfgang
Richtig, das ist eine Fotocommunity, aber manchmal darf auch ein Text dazu. Trotzdem steht beides für sich, wer also den Text nicht lesen will, kann das Bild (meines Erachtens) dennoch ansehen.
Manfred H. 21/12/2004 11:07
Bildkomposition, Aussage und Motiv find ich klasse !lg M.
Timo T. 21/12/2004 9:31
beeindruckender text... ich sagen nur "wahrlich" wahr !aber man ertappt sich dann doch viel zu oft beim vermeindlichen "anders sein"...
das foto dazu rockt natürlich auch extrem...
vorallem die "skeptisch" angewinkelten zehen...!
;)