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Roland Lubiger


Premium (World), Dresden

Zeit zu gehen...

...am Sonntag, 14.02.2010 breche ich zu einem neuen Abenteuer auf...
in des Stammesgebiet der Yanomami- Indianer im Regenwald von Venezuelas Süden (Region Amazonas), zwischen Rio Negro und dem Orinoko im Grenzgebiet zu Brasilien und Kolumbien. Mit Booten und zu Fuß durch den Urwald.
Eine Genehmigung der Regierung Venezuelas liegt vor, um in dieses Sperrgebiet gehen zu dürfen.

Die Yanomami-Indianer sind die letzten Ureinwohner Südamerikas, die noch in ihrem traditionellen Kulturbereich leben. Man schätzt ihre Zahl auf weniger als 20.000. Ihre Siedlungsgebiete liegen im Grenzbereich zwischen Brasilien und Venezuela.

Die Yanomami (auch Yanomamö; in ihrer Sprache Menschen) leben im venezolanisch-brasilianischen Grenzgebiet an der 1000 Meter hohen Sierra Parima, der Wasserscheide zwischen den Flüssen Orinoco und Amazonas.
In Deutschland wurden die Yanomami bekannter durch den Abenteurer Rüdiger Nehberg, der sich Anfang der 1980er Jahre aufmachte, um mit ihnen im Regenwald zu leben. Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er mehrere Bücher und machte die Öffentlichkeit auf die Missstände und die Ausbeutung des Lebensraumes der Yanomami aufmerksam.

Yanomamis, die Indianer im Amazonasgebiet...
Die Yanomami bewohnen ein Gebiet, das etwa der Grösse von Österreich entspricht. Die 1.000m hohe Sierra Parima, die Wasserscheide zwischen Orinoco und Amazonas, bildet die Staatsgrenze zwischen Venezuela und Brasilien und gilt als das Kernland der Yanomami. Auf brasilianischem Territorium umfasst ihr Verbreitungsgebiet die Flüsse Uraricuera, Catrimani und Dimini. Die Yanomami, deren Name in ihrer Sprache "Mensch" bedeutet, gliedern sich in verschiedene Untergruppen: Schamatari, Waika, Sanema´, Schirischana und Guajahbo. Man schätzt ihre Zahl in Venezuela auf 15.000 und in Brasilien auf etwa 9.000 Menschen. Die meisten Wissenschaftler nehmen an, dass ihre Sprache mit keiner anderen verwandt ist.

Die Geschichte der Yanomami ist die Geschichte der verhängnisvollen Begegnung des modernen Zivilisationsmenschen mit dem Steinzeitmenschen. Diese Indianer gelten als direkte Überlebende aus archaischer Zeit. Sie benutzen einfachste Werkzeuge, nähren sich ausschliesslich vom Wald, haben durch lange Isolation ihre Ursprünglichkeit bewahrt. Die Brasilianer nennen sie "das primitivste Menschenvolk, das auf der Erde lebt". Die Yanomami wiederum bezeichneten die Brasilianer bei ihrer ersten Begegnung als "Erdfresser", weil sie die Wälder durchwühlten wie die Wildschweine, die in Schlamm und Erdreich nach Nahrung suchen. Die Yanomami verstanden nicht, was die Fremden wollten. Aber sie liessen sie gewähren, denn sie erhielten wertvolle Geschenke: bunte Hemden und Hosen, Nahrung in Dosen, Taschenmesser, Feuerzeuge, Radios.

Gemeinschaftsleben
Die Yanomami leben in über 350 kleinen, weit verstreuten Dörfern im Wald, und nicht an den Flussläufen wie bei den meisten anderen Stämmen. Sie bilden Grossfamilien von 30 - 100 Mitgliedern, die jeweils eine Maloca - ein langes, grosses Rundhaus - teilen; für dieses Rundhaus ist auch der Begriff Shapono oder Shabono gebräuchlich. Die Rückwände dieser Hütten sind oft Teil eine Palisadenringes, den manche Dörfer anlegen; ihre Eingänge werden nachts verschlossen. In der Hütte lodert immer ein Feuer, über dem feuchtigkeitsempfindliche Gegenstände und die Waffen hängen, um im tropischen Klima funktionsfähig zu bleiben. Nachts dient den unbekleideten Indianern das Feuer als Kälteschutz. Die Bauweise spiegelt gleichzeitig die Weltordnung der Yanomami wider. Dieses Gemeinschaftshaus ist das Zentrum ihrer Welt. Von hier aus gehen die Yanomami auf die Jagd, sammeln Wildfrüchte und pflanzen in der Umgebung verschiedene Nutzpflanzen in Gärten an. Die Yanomami haben einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und Gleichheit. Ungleichheit im persönlichen Hab und Gut oder im Ansehen und Status in der Stammesgruppe sind minimal. Ihre Gesellschaft funktioniert ohne zentralisierte Machtstrukturen oder öffentliche Autoritäten, die mit Machtbefugnissen gegen andere versehen sind. Bei den Yanomami gibt es keinen "Häuptling", obgleich Verwandtschaftsgruppen ihre Interessen durch Sprecher kundtun, die dann bei Konflikten als Führer handeln. Kleinere Meinungsverschiedenheiten werden problemlos toleriert - bei schwerwiegenden Differenzen kann sich ein Teil des Dorfes trennen und zeitweise wegziehen. lm Sozialleben der Yanomami fällt die starke Betonung der Unabhängigkeit, der Rechte, aber auch der Pflichten des lndividuums auf.

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