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Annemarie Konitzer


Free Account, Mülheim an der Ruhr

Zeitreise

Die Nebelschleier lichten sich,
Ungetrübt ist nun mein Blick,
Im Kranz aus Licht entdecke ich dich,
Strahlst gar so hell, schreck fast zurück.

Du bist und warst seit ewigen Zeiten,
Mein Ruhepol, mein einzig Licht,
Wirst mich auf meinen Weg geleiten,
Du bist im Sturm mein Land in Sicht.

Seit der Welten Anbeginn,
Warst du mein fehlend Teil,
Gibst meiner Existenz nun Sinn,
Bin ich der Bogen, so bist du mein Pfeil.

In den stets verschlungenen Gassen,
Des Lebens, hab ich Dich gesucht,
Verzweifelt, nie den Pfad verlassen,
So oft die Einsamkeit verflucht.

Die Unvollkommenheit gespürt,
Obwohl es schien, als wäre es das Glück,
Und mich zum Selbstbetrug verführt,
Warf viel zu oft den Blick zurück.

Was hoffte ich zu sehen?
Den Schatten meiner selbst, der ich war?
Die Antwort auf meiner Seele Flehen?
Doch nun wird alles gar so klar.

Ich konnte dich schon immer ahnen,
Dich mit meiner Seele spüren,
Wandelte in sichren Bahnen,
Auf Wegen die mich zu dir führen.

Jetzt da wir uns vereinigt haben,
Wird Phantasie zur Wirklichkeit,
Du bist die Antwort auf all mein Fragen,
Nun sind wir von allen Zweifeln befreit.

Denn dieser Bund der magisch scheint,
Ward aus der stärksten aller Mächte geboren,
Denn die Liebe ist es die uns eint,
Wir haben uns Ewigkeit geschworen.

Aus dem Eins entstanden,
Sind wir zwei Seelen die einst geteilt,
Die endlich nun sich wieder fanden,
Der Jahrhunderte Narben durch dich verheilt!

Und keine neuen Wunden,
Lassen je wieder unsere Seele bluten,
Sind wie nie getrennt nun verbunden,
Gemeinsam in der Unendlichkeit Fluten.

© Annemarie Konitzer

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