Zum Ende einer Ära
Nun sind sie endgültig aus dem aktiven Dienst bei der Rhätischen Bahn verschwunden,
die legendären Sechsachser, 700er genannt, Nummern 701 - 707,
die von 1958 bis 2019 das Bild der Rhätischen Bahn prägten
und jahrzehntelang aus dem schweren Gebirgsdienst nicht wegzudenken waren.
Seinerzeit gefeiert als die stärksten Schmalspurloks der Welt,
erbrachten die Loks etwa die Leistung vergleichbar einer DB-Lok der Reihe 141, freilich verteilt auf sechs Achsen in drei zweiachsigen Drehgestellen.
Nun hat die Rhätische Bahn die Lok 702 dem Verkehrshaus der Schweiz in Luzern übergeben,
die wir hier im Spätsommer 1980 vor einem langen Schnellzug in den Schleifen der Albulabahn oberhalb Bergün sehen, damals noch in der alten, tannengrünen Farbgebung.
Während mancher Urlaubszeit ist sie mir immer wieder begegnet,
letztmals am 1. Oktober 2019 vor einem planmäßigen Güterzug:
Lok 707 "Scuol" wird die RhB als betriebsfähiges historisches Fahrzeug erhalten.
Alle anderen Maschinen der Serie sind abgestellt oder bereits verschrottet worden, leider auch Nr. 701, die erste Lok der Serie Ge 6/6 von 1958
Kostenpunkt seinerzeit 230.000 CHF;
die später gelieferten Nrn. 703 - 707 waren bereits 200.000 CHF teurer...
Ihr Geld haben sie in rund 60 Betriebsjahren freilich mehr als verdient,
und das Lokleben bei der RhB war hart und strapaziös,
schwere Züge, lange steigungsreiche Strecken forderten vollen Einsatz bei jedem Wetter.
Ehre ihrem Andenken!
Sorry für die Bildqualität; mehr war aus dem Diascan nicht herauszuholen.
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Leo Borning 13/04/2023 10:28
Eine Würdigung, die diesem Typ gebührt !!!So long Leo
Herbie Schneider 02/04/2023 12:33
Eine sehr interessante Lok hast du hier porträtiert. Danke auch für die wertvolle Dokumentation.Gruß Herbert
Roni - raildata.info 02/04/2023 11:33
Hallo!Toll!
Noch 2014 erwischte ich sie noch ziemlich oft...
lg,
Roni
makna 31/03/2023 16:40
Eine würdige Hommage an die Ge 6/6 II !!!Da spielt die Bildqualität keine Rolle -
die verlinkten Motive machen's wett,
und es geht ja um die 702 in Grün :-)
BG Manfred
anhu 31/03/2023 14:06
Eigentlich geschuldet waren die Ge 6/6 II ja dem Kraftwerkbau. Man brauchte in den 50er und 60er Jahren eine starke Lok, um die Zementkesselwagen (damals durfte man ihnen im Volksmund noch "Mohrenköpfe" sagen - ohne abwertende Nebengedanken), resp. den Beton in die Berge zu bringen. Erst später kamen die sieben Loks dann zum Personenverkehr, hauptsächlich auf der Albulalinie, wo sechs Umläufe gebraucht wurden. Damit konnte man dann auch auf Vorspannloks verzichten. Zuletzt waren die 6-Achser dann in den verschiedensten Diensten anzutreffen. Nun also ist ihre Zeit vorbei. Schade. Dein Bild, Tomas, hilft aber, sie nicht zu vergessen.Viele Grüsse - Andres
Daniela Boehm 31/03/2023 11:56
Ich finde schade das alte Schätzchen verschwinden… :( liebe Grüße Dani.Nico Berte 31/03/2023 11:21
Oh ja! Das war die "Meterpurige RE 6/6", oder so ähnlich. Ich habe neulich bei youtube noch eine Führerstandsmitfahrt an Bord einer Ge 6/6 geschaut. Da ging's mit einem Güterzug von Samedan durch den Albula nach Landquart und von dort aus über Vereina wieder zurück nach Samedan ins Depot (Film endet mit der Lok auf der Schiebebühne. Da begegnet man unterwegs auch enderen Ge 6/6. Mal nach schauen bei lorirocks777.Danke für's Zeigen Deiner historischen Dias.
BG Nico