Für mich bringt diese Spontanfotografie mehr als 1000 Worte zum Ausdruck. Ein Kinderportrait in natürlich, erfrischender Authentizität. Am meisten faszinieren mich die Augen-Blicke der Kinder und ihre Körperhaltungen,während sich die Mädchen eher zurückhaltend seitlich zeigen, drängeln sich die vorwitzigen Jungs mit ausgelassener Heiterkeit in den Vordergrund. Ein Foto welches durch seine Emotionen "lebt" und Bildqualität zweitrangig werden läßt, meine persönliche Meinung: Der Fotograf hat sein bildliches Ziel erreicht, weil es mich berührt!
Dieses Photo stellt eine große Herausforderung an meine Sehgewohnheiten dar - aber es beginnt mir Tag für Tag besser und besser zu gefallen und ich bin heute schon soweit zu sagen, ja es ist auf seine eigene dokumentarische Weise wirklich gut.
Jüngst waren im Stadtmuseum Photos von Sepp Werkmeister aus dem New York der 60er zu sehen und darunter eben auch ein Bild von Schülern auf dem Pausenhof, die jeder für sich mit dem Akt des Photographiertwerdens unterschiedlich umgingen.
Bei all den Querelen wegen mangelnder Schärfe, nicht eingehaltenen Gestaltungs- ich bin versucht zu sagen: -Vorgaben etc. vergißt man vielleicht manchmal, Stimmungen im Bild aufzuspüren und auszumachen.
So sehe ich den Reiz diesen Photos mehr darin, in den Gesichtern zu lesen und mir zu überlegen, was diese Kinder beschäftigen könnte oder von welcher Persönlichkeit sie womöglich sind.
Technisch fand ich das Photo mit Verlaub grauenvoll; mir waren die Schatten zu hart und das Blitzlicht zu dominant - inzwischen bin ich da nicht mehr so sicher - und jedenfalls bin ich froh, nicht ad hoc eine so wenig konstruktive Kritik wie von der Tonne geschrieben, sondern immer wieder aufs Neue vorbeigeschaut zu haben und Inspirationen seitens Kommentaren und des Bildes selbst zuzulassen.
Ein weiterer Grund, warum es die Agora und eine Woche Zeit zum Nachdenken braucht ;-)
ich möchte mich anschließen. es ist hier was wunderbares geschehen. den worten von clara konnte ich mühelos folgen, bei dem friedrich bin ich kläglich gescheitert, zumal ich ja grade bei diesem bild sämtliche gestaltungstheorien an meinen eigenen und selbst linkshändisch eingeschlagenen nagel gehängt habe.
Die messerscharfe Analyse von Master ist köstlich! Solche Begeisterung kenne ich sonst nur von Schach-Kommentatoren, wo ich nicht folgen kann, von Mathematik-Dozenten, wo ich schon recht weit mitgehen kann und von meinem hochgeschätzten Kunstlehrer, der mich ~ einen nicht gerade von der Muse geküssten Schüler ~ immer wieder zu Höchstleistungen anspornte!
Sehr sympathisch und sehr lehrreich - wenngleich ich kaum folgen kann und mich manchmal als Blinder unter Sehenden fühle ;-)
Vielen Dank für die feurige Besprechung und die Befeuerung der Agora!
LG Roman
also friedrich, so wie du das Bild einteilst in ein Raster von Strichen Linien, Senkrechten und waagerechten, ich sehe nur noch eine technische Zeichnung, die angefertigt werden soll. ach ja, die Farbigkeit in Flecken
das ist mir nun ehrlich gesagt auch alles zu abstrahierend.
Das Foto ist nicht toll, dennoch mag ich doch in die Gesichter schauen, wo ein jedes schon seinen eigenen kleinen charaktereinschlag zeigt
die Lümmelbande ist noch nicht so weit, die hauen mit ihrer Kasperei dazwischen.
Warum eines der Kinder so eine Schleife mit Anhänger trägt war mir auch aufgefallen und ein Rätsel.
Es st gewiss kein Bild für eine Wand, aber zur Erinnerung in der persönlichen Ablage taugt es allemal sich an diesen Besuch zu erinnern. Auch mit durch mit-freuen.
PS - die Gürtelschnallen scheinen auch eine Bedeutung zu haben was uns hier aber im Bild nur zeigt, dass es Unterschiede gibt.
Und, auch die Ethnik der Gesichter lässt auf Unterschiede schliessen.
das einzige ,was diesess foto ungefähr rüberbringt,ist die lust indischer kinder am fotografiert werden. und das kann mit dem abwarten auf einen anderen moment und mit besseren kamera zu einem gelungeneren
bild führen.
Ich setze bei meinem Vorredner Gerd an. Auch mich interessiert bei einer solchen Szene die Geschichte des Bildes, nicht desssen fotografische Güte.
In mir löst es ein gewisses Unbehagen aus. Egal, wie es in diesem Fall war, sehr oft posieren heute Einheimische für Touristen. Wir alle kennen diese Bilder, wenn Einheimische für anreisende Touristengruppen vor ihren Lehmhütten sitzen oder Tänze aufführen. Daran erinnert mich diese Szene - im weitesten Sinne. Kann sein, dass hier der Fall ganz anders ist, aber der Begleittext des Fotografen lässt mich so etwas vermuten.
Man könnte nun sagen, "so what", sie haben ja Freude daran und wahrscheinlich (hoffentlich) einen Nutzen, wenn Spenden da gelassen werden. Aber sind die Bilder nicht in den meisten Fällen zum eigenen Amusement gemacht. Als Dokumentation der eigenen Reise?
Man könnte auch sagen, es trägt zum Verständnis für Vorgänge in einem fernen Land bei. Aber selbst mit der kurzen Hintergrundgeschichte, bleibt es für mich beziehungslos. Eine Gruppe von Kindern eben. Sauber und einheitlich angezogen. Also recht eindeutig, "einheitlich betreut". Mehr sagt es mir nicht.
Man könnte sagen. Die Kinder haben ganz einfach Spaß. Was ja in einigen Vorbemerkungen angebracht wird. Die Gruppe ist aber zweigeteilt. Ein paar Jungs machen faxen, die anderen Kinder (davon alle Mädchen) sind schüchtern, zurückhaltend .... skeptisch?
Kinder tun, was man ihnen sagt oder was ihnen die Erfahrung und ihre persönliche Natur vorgibt. Sie werden also zum Foto aufgestellt und reagieren darauf.
Das ist für mich die eigentliche Aussage des Bildes: Wie reagieren Kinder auf eine solche, gestellte Situation?
Dies ist meine reine subjetktive Analyse. Mein Gefühl zum Bild.
Unabhängig davon zeigt mir dies Bild auch, wie einflussreich die fc-Befugten sein können. Denn ohne deren Entscheidung, es in die Agora-Krtik zu nehmen UND über die Startseite zu bewerben, wäre ich nicht hier gelandet. Ich hoffe, sie handeln diesbezüglich sehr weit gestreut und bedienen nicht nur die plakativen Genres, Stile und Inhalte. Sondern auch die Stillen, Vergessenen.
Es gibt Bilder die wenig oder keine Erläuterungen brauchen, welche in sich selbsterklärend sind.
Diese Bild gehört nicht dazu, dafür ist die technische Komponente zu wenig bedeutend. So steht das Motiv, in diesem Fall die Schulkinder im Vordergrund und hier setzt meine Frage an. Warum sind diese Kinder vom Fotografen besucht wurden, was ist der Sinn dieses Bildes? Der dokumentarische Aspekt erschließt sich mir nicht vollständig aus dem beigefügten Text.
das bild ist technisch gesehen und im allgemeinen ja nicht das, was man als beispiel guter fotografie herzeigen würde. dennoch hat es mich von vornherein in bestimmter weise gepackt, ohne das ich wusste, was ich hier schreiben soll. es wirkt angeblitzt, sorglos geschnitten, konzentriert auf die gesten der kinder, die nicht abgepasst wurden (hände und arme irgendwo), aber dennoch zeigt es eine korrespondenz in der szene. in der reportagefotografie spielt genau dieses erfassen eine rolle und da ist dieser "fehlerhafte" schnitt nicht das, was ein bild wertlos oder schlecht macht.
für mich wirkt es wie eine szene aus einem dokumentarfilm, welche als zeitreise wirkt. diese altertümlich anmutenden schuluniformen und diese in dieser technik angeblitzten gesichter erinnern an ganz alte fotos, die vielen zum ersten mal fremde menschen gezeigt haben. geste und moment stellt ein stück leben dar und macht die bildqualität zweitrangig.
sehr interessant auch die dynamik der gruppe. dieser rechts abseits stehende in sich scheinbar ruhende freundliche junge, der dem ganzen einen rahmen gibt. sehr interessantes foto.
Für mich ist dieses Bild eigentlich eine Spiegelung der Person des Autors, der die Kinder eher zwanglos vor der Kamera posieren lässt, und der mit technisch schwierigen Lichtverhältnissen zu tun hat, sich aber dadurch nicht von seinem Dialog mit den Kindern abbringen lässt. Ihm sind diese fröhlichen Kinder BEGEGNET, d.h. er hat einen ‚Draht‘ zu ihnen gefunden.
Diesen Moment will er bei seiner Rückkehr von irgendwoher mit nach Hause nehmen - und ggf. anderen zeigen; es ist ihm gelungen, die Fröhlichkeit und Jugendlichkeit, die Zwanglosigkeit trotz Schuluniform, das Mitteilungsbedürfnis einiger einzufangen, und damit hat er zumindest sein wichtigstes Ziel erreicht.
Es macht nichts aus, dass einige Kinder so ungünstig stehen, dass man ihre Gesichter nicht mehr sehen kann, der Betrachter wird kaum nach den einzelnen Kindern fragen, ihre Namen wissen wollen. - ‚Wo ist das gewesen, waren das alle Kinder dieser Klasse, ist das ein Fenster hinter ihnen, oder gar die Wandtafel? Man kann mit diesem Bild ein Gespräch anstoßen, einen Reisebericht illustrieren, und man kann als unbeteiligter auch ohne weitere Erläuterungen die Stimmung dort und damals nachvollziehen.
Manchmal ist es richtig, von seinen gewohnten Qualitätsansprüchen Abstriche zuzulassen, um mehr von der Welt des Autors kennen zu lernen. Und manchmal sieht man, wie hier, dass eine dunkle Hautfarbe ein wenig darüber weg täuscht(!), dass diese Gesichter die gleiche Ausdruckskraft, aber oft eine für uns ungewohnte Ausdrucksfähigkeit besitzen.
Die Freude der Kinder ist ansteckend, das Foto irritierend.
Das erste was mir in den Kopf schoss war: "Wie ein Reh im Scheinwerferlicht kurz vor dem Crash." Ist so wie man eigentlich nicht blitzen sollte. Der ungünstige Schnitt wurde schon angesprochen, oben toter Raum unten fehlen die Füße.
Servus
Wolfgang
es ist nett anzusehen, dass auch in anderen Ländern immer ein paar Kinder gerne herumblödeln, oder schüchtern oder neugierig um die Ecke sehen.
Der grosse Junge weiter links hat wenigstens eine Handhaltung gemacht, die kenne ich nicht..
Uniformen - nun ja, sie tragen optisch zur Beruhigung bei.
Viele Handflächen offen - soll ja auch eine Form von Unbedarftheit - Offenheit zeigen -die Kinder fühlten sich offenbar wohl mit dem Fotografen wer schätzete nicht die kleinen Unterbrechungen im Schulalltag.
Was mich stört sind die nicht vorhandenen Füsse der Mädels links - weiter Rechts fällt das nicht so ins Gewicht.
Die Lichtsituation - entweder Strahler oder Deckenlampen, geben den Kindern irgendwie soviele Ränder im Gesicht, als wären sie restlos übermüdet.
Gerade Kinder haben aber doch eigentlich weniger Fugen und Schatten im Gesicht - da bräuchte man evlt mehr Hintergrundinfo dazu..
Mir scheint anhand des Bildes, daß die Kinder unbedingt ins Bild wollten. Das Interesse an dem Fotograf ist daher schon gegeben, denn jeder der Jungs versucht, auf sich aufmerksam zu machen.
Eine freundliche Schulgruppe, die sich in Schuluniform präsentiert, kann schon hindeuten, daß die Freude an Schule gegeben ist. Aber ich sehe da mehr das Interesse an der Kamera. So mein Eindruck.
Gwendo00
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 02/10/2015 20:02
hier:geht es weiter
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 02/10/2015 19:48
Die Fotografin barbwsw bedankt sich für die Diskussion.Sandelholz 01/10/2015 21:35
Für mich bringt diese Spontanfotografie mehr als 1000 Worte zum Ausdruck. Ein Kinderportrait in natürlich, erfrischender Authentizität. Am meisten faszinieren mich die Augen-Blicke der Kinder und ihre Körperhaltungen,während sich die Mädchen eher zurückhaltend seitlich zeigen, drängeln sich die vorwitzigen Jungs mit ausgelassener Heiterkeit in den Vordergrund. Ein Foto welches durch seine Emotionen "lebt" und Bildqualität zweitrangig werden läßt, meine persönliche Meinung: Der Fotograf hat sein bildliches Ziel erreicht, weil es mich berührt!shinkotora 01/10/2015 14:34
Dieses Photo stellt eine große Herausforderung an meine Sehgewohnheiten dar - aber es beginnt mir Tag für Tag besser und besser zu gefallen und ich bin heute schon soweit zu sagen, ja es ist auf seine eigene dokumentarische Weise wirklich gut.Jüngst waren im Stadtmuseum Photos von Sepp Werkmeister aus dem New York der 60er zu sehen und darunter eben auch ein Bild von Schülern auf dem Pausenhof, die jeder für sich mit dem Akt des Photographiertwerdens unterschiedlich umgingen.
Bei all den Querelen wegen mangelnder Schärfe, nicht eingehaltenen Gestaltungs- ich bin versucht zu sagen: -Vorgaben etc. vergißt man vielleicht manchmal, Stimmungen im Bild aufzuspüren und auszumachen.
So sehe ich den Reiz diesen Photos mehr darin, in den Gesichtern zu lesen und mir zu überlegen, was diese Kinder beschäftigen könnte oder von welcher Persönlichkeit sie womöglich sind.
Technisch fand ich das Photo mit Verlaub grauenvoll; mir waren die Schatten zu hart und das Blitzlicht zu dominant - inzwischen bin ich da nicht mehr so sicher - und jedenfalls bin ich froh, nicht ad hoc eine so wenig konstruktive Kritik wie von der Tonne geschrieben, sondern immer wieder aufs Neue vorbeigeschaut zu haben und Inspirationen seitens Kommentaren und des Bildes selbst zuzulassen.
Ein weiterer Grund, warum es die Agora und eine Woche Zeit zum Nachdenken braucht ;-)
Matthias von Schramm 30/09/2015 20:05
ich möchte mich anschließen. es ist hier was wunderbares geschehen. den worten von clara konnte ich mühelos folgen, bei dem friedrich bin ich kläglich gescheitert, zumal ich ja grade bei diesem bild sämtliche gestaltungstheorien an meinen eigenen und selbst linkshändisch eingeschlagenen nagel gehängt habe.shinkotora 30/09/2015 20:01
Die messerscharfe Analyse von Master ist köstlich! Solche Begeisterung kenne ich sonst nur von Schach-Kommentatoren, wo ich nicht folgen kann, von Mathematik-Dozenten, wo ich schon recht weit mitgehen kann und von meinem hochgeschätzten Kunstlehrer, der mich ~ einen nicht gerade von der Muse geküssten Schüler ~ immer wieder zu Höchstleistungen anspornte!Sehr sympathisch und sehr lehrreich - wenngleich ich kaum folgen kann und mich manchmal als Blinder unter Sehenden fühle ;-)
Vielen Dank für die feurige Besprechung und die Befeuerung der Agora!
LG Roman
Clara Hase 30/09/2015 13:26
also friedrich, so wie du das Bild einteilst in ein Raster von Strichen Linien, Senkrechten und waagerechten, ich sehe nur noch eine technische Zeichnung, die angefertigt werden soll. ach ja, die Farbigkeit in Fleckendas ist mir nun ehrlich gesagt auch alles zu abstrahierend.
Das Foto ist nicht toll, dennoch mag ich doch in die Gesichter schauen, wo ein jedes schon seinen eigenen kleinen charaktereinschlag zeigt
die Lümmelbande ist noch nicht so weit, die hauen mit ihrer Kasperei dazwischen.
Warum eines der Kinder so eine Schleife mit Anhänger trägt war mir auch aufgefallen und ein Rätsel.
Es st gewiss kein Bild für eine Wand, aber zur Erinnerung in der persönlichen Ablage taugt es allemal sich an diesen Besuch zu erinnern. Auch mit durch mit-freuen.
PS - die Gürtelschnallen scheinen auch eine Bedeutung zu haben was uns hier aber im Bild nur zeigt, dass es Unterschiede gibt.
Und, auch die Ethnik der Gesichter lässt auf Unterschiede schliessen.
Stuhlbein 28/09/2015 16:01
das einzige ,was diesess foto ungefähr rüberbringt,ist die lust indischer kinder am fotografiert werden. und das kann mit dem abwarten auf einen anderen moment und mit besseren kamera zu einem gelungenerenbild führen.
Briba 27/09/2015 9:39
Ich setze bei meinem Vorredner Gerd an. Auch mich interessiert bei einer solchen Szene die Geschichte des Bildes, nicht desssen fotografische Güte.In mir löst es ein gewisses Unbehagen aus. Egal, wie es in diesem Fall war, sehr oft posieren heute Einheimische für Touristen. Wir alle kennen diese Bilder, wenn Einheimische für anreisende Touristengruppen vor ihren Lehmhütten sitzen oder Tänze aufführen. Daran erinnert mich diese Szene - im weitesten Sinne. Kann sein, dass hier der Fall ganz anders ist, aber der Begleittext des Fotografen lässt mich so etwas vermuten.
Man könnte nun sagen, "so what", sie haben ja Freude daran und wahrscheinlich (hoffentlich) einen Nutzen, wenn Spenden da gelassen werden. Aber sind die Bilder nicht in den meisten Fällen zum eigenen Amusement gemacht. Als Dokumentation der eigenen Reise?
Man könnte auch sagen, es trägt zum Verständnis für Vorgänge in einem fernen Land bei. Aber selbst mit der kurzen Hintergrundgeschichte, bleibt es für mich beziehungslos. Eine Gruppe von Kindern eben. Sauber und einheitlich angezogen. Also recht eindeutig, "einheitlich betreut". Mehr sagt es mir nicht.
Man könnte sagen. Die Kinder haben ganz einfach Spaß. Was ja in einigen Vorbemerkungen angebracht wird. Die Gruppe ist aber zweigeteilt. Ein paar Jungs machen faxen, die anderen Kinder (davon alle Mädchen) sind schüchtern, zurückhaltend .... skeptisch?
Kinder tun, was man ihnen sagt oder was ihnen die Erfahrung und ihre persönliche Natur vorgibt. Sie werden also zum Foto aufgestellt und reagieren darauf.
Das ist für mich die eigentliche Aussage des Bildes: Wie reagieren Kinder auf eine solche, gestellte Situation?
Dies ist meine reine subjetktive Analyse. Mein Gefühl zum Bild.
Unabhängig davon zeigt mir dies Bild auch, wie einflussreich die fc-Befugten sein können. Denn ohne deren Entscheidung, es in die Agora-Krtik zu nehmen UND über die Startseite zu bewerben, wäre ich nicht hier gelandet. Ich hoffe, sie handeln diesbezüglich sehr weit gestreut und bedienen nicht nur die plakativen Genres, Stile und Inhalte. Sondern auch die Stillen, Vergessenen.
Gerd Stubenrauch 27/09/2015 8:16
Es gibt Bilder die wenig oder keine Erläuterungen brauchen, welche in sich selbsterklärend sind.Diese Bild gehört nicht dazu, dafür ist die technische Komponente zu wenig bedeutend. So steht das Motiv, in diesem Fall die Schulkinder im Vordergrund und hier setzt meine Frage an. Warum sind diese Kinder vom Fotografen besucht wurden, was ist der Sinn dieses Bildes? Der dokumentarische Aspekt erschließt sich mir nicht vollständig aus dem beigefügten Text.
Matthias von Schramm 26/09/2015 15:44
das bild ist technisch gesehen und im allgemeinen ja nicht das, was man als beispiel guter fotografie herzeigen würde. dennoch hat es mich von vornherein in bestimmter weise gepackt, ohne das ich wusste, was ich hier schreiben soll. es wirkt angeblitzt, sorglos geschnitten, konzentriert auf die gesten der kinder, die nicht abgepasst wurden (hände und arme irgendwo), aber dennoch zeigt es eine korrespondenz in der szene. in der reportagefotografie spielt genau dieses erfassen eine rolle und da ist dieser "fehlerhafte" schnitt nicht das, was ein bild wertlos oder schlecht macht.für mich wirkt es wie eine szene aus einem dokumentarfilm, welche als zeitreise wirkt. diese altertümlich anmutenden schuluniformen und diese in dieser technik angeblitzten gesichter erinnern an ganz alte fotos, die vielen zum ersten mal fremde menschen gezeigt haben. geste und moment stellt ein stück leben dar und macht die bildqualität zweitrangig.
sehr interessant auch die dynamik der gruppe. dieser rechts abseits stehende in sich scheinbar ruhende freundliche junge, der dem ganzen einen rahmen gibt. sehr interessantes foto.
elstp 26/09/2015 15:44
Für mich ist dieses Bild eigentlich eine Spiegelung der Person des Autors, der die Kinder eher zwanglos vor der Kamera posieren lässt, und der mit technisch schwierigen Lichtverhältnissen zu tun hat, sich aber dadurch nicht von seinem Dialog mit den Kindern abbringen lässt. Ihm sind diese fröhlichen Kinder BEGEGNET, d.h. er hat einen ‚Draht‘ zu ihnen gefunden.Diesen Moment will er bei seiner Rückkehr von irgendwoher mit nach Hause nehmen - und ggf. anderen zeigen; es ist ihm gelungen, die Fröhlichkeit und Jugendlichkeit, die Zwanglosigkeit trotz Schuluniform, das Mitteilungsbedürfnis einiger einzufangen, und damit hat er zumindest sein wichtigstes Ziel erreicht.
Es macht nichts aus, dass einige Kinder so ungünstig stehen, dass man ihre Gesichter nicht mehr sehen kann, der Betrachter wird kaum nach den einzelnen Kindern fragen, ihre Namen wissen wollen. - ‚Wo ist das gewesen, waren das alle Kinder dieser Klasse, ist das ein Fenster hinter ihnen, oder gar die Wandtafel? Man kann mit diesem Bild ein Gespräch anstoßen, einen Reisebericht illustrieren, und man kann als unbeteiligter auch ohne weitere Erläuterungen die Stimmung dort und damals nachvollziehen.
Manchmal ist es richtig, von seinen gewohnten Qualitätsansprüchen Abstriche zuzulassen, um mehr von der Welt des Autors kennen zu lernen. Und manchmal sieht man, wie hier, dass eine dunkle Hautfarbe ein wenig darüber weg täuscht(!), dass diese Gesichter die gleiche Ausdruckskraft, aber oft eine für uns ungewohnte Ausdrucksfähigkeit besitzen.
Wolfgang Zeiselmair 26/09/2015 15:00
Die Freude der Kinder ist ansteckend, das Foto irritierend.Das erste was mir in den Kopf schoss war: "Wie ein Reh im Scheinwerferlicht kurz vor dem Crash." Ist so wie man eigentlich nicht blitzen sollte. Der ungünstige Schnitt wurde schon angesprochen, oben toter Raum unten fehlen die Füße.
Servus
Wolfgang
Clara Hase 25/09/2015 21:40
es ist nett anzusehen, dass auch in anderen Ländern immer ein paar Kinder gerne herumblödeln, oder schüchtern oder neugierig um die Ecke sehen.Der grosse Junge weiter links hat wenigstens eine Handhaltung gemacht, die kenne ich nicht..
Uniformen - nun ja, sie tragen optisch zur Beruhigung bei.
Viele Handflächen offen - soll ja auch eine Form von Unbedarftheit - Offenheit zeigen -die Kinder fühlten sich offenbar wohl mit dem Fotografen wer schätzete nicht die kleinen Unterbrechungen im Schulalltag.
Was mich stört sind die nicht vorhandenen Füsse der Mädels links - weiter Rechts fällt das nicht so ins Gewicht.
Die Lichtsituation - entweder Strahler oder Deckenlampen, geben den Kindern irgendwie soviele Ränder im Gesicht, als wären sie restlos übermüdet.
Gerade Kinder haben aber doch eigentlich weniger Fugen und Schatten im Gesicht - da bräuchte man evlt mehr Hintergrundinfo dazu..
Gwendo00 25/09/2015 17:51
Mir scheint anhand des Bildes, daß die Kinder unbedingt ins Bild wollten. Das Interesse an dem Fotograf ist daher schon gegeben, denn jeder der Jungs versucht, auf sich aufmerksam zu machen.Eine freundliche Schulgruppe, die sich in Schuluniform präsentiert, kann schon hindeuten, daß die Freude an Schule gegeben ist. Aber ich sehe da mehr das Interesse an der Kamera. So mein Eindruck.
Gwendo00