: 16 | w i r k l i c h k e i t e n
Jostein Gaarder schildert in seinem Buch "Maya oder Das Wunder des Lebens" eine a u ß e r o r d e n t l i c h e Begegnung zwischen dem Protagonisten Frank, einem norwegischen Evolutionsbiologen und einem Gecko. Die Geschichte ereignete im Januar 1998 auf der Fidschiinsel Taveuni, die genau auf der Datumsgrenze liegt. Sie gefiel mir sehr, so dass ich sie hier in 24 Teilen wiedergebe ... bis das letzte "Türchen" geöffnet werden kann.
Quelle : ISBN 3-423-13002-4, dtv
| was bisher geschah |
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/pcat/667019
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„Ich bin beeindruckt.“
„Wir begreifen gerade genug, um uns eine Reihe von klaren Vorstellungen über die Geschichte der Wirklichkeit, über ihre Geographie und die Beschaffenheit ihrer Masse zu machen. Aber niemand kapiert auch nur im Ansatz, was diese Masse eigentlich ist, jedenfalls nicht hier bei uns, und die Entfernungen im Universum sind nicht nur riesig, sie sind grotesk. Die Frage ist, ob wir mehr begreifen können – also vom innersten Wesen der Welt -, wenn unser Gehirn zum Beispiel zehn Prozent größer und fünfzehn Prozent effektiver wäre. Was meinst du ? Glaubst du, wir sind so weit gekommen, wie es überhaupt nur möglich ist, mit jeder Sorte Gehirn, egal in welcher Größe ? Wir können die Tatsache nicht leugnen, dass es prinzipiell unmöglich sein kann, viel mehr zu verstehen, als wir ohnehin schon tun. In dem Fall ist es ein kleines Wunder, dass unser Gehirn gerade groß genug ist, um zum Beispiel die Relativitätstheorie, die Gesetze der Quantenphysik und das menschliche Genom zu verstehen. In diesen Bereichen gibt es nämlich nicht viele Missing links. Ich bezweifele, dass noch der höchst entwickelte Schimpanse irgendeine Vorstellung vom Urknall, von der Anzahl Lichtjahre bis zur nächstgelegenen Galaxis oder auch nur davon hat, dass die Welt rund ist. Interessant dabei ist, dass das menschliche Gehirn einfach nicht größer sein könnte, denn das hätte die Mütter am aufrechten Gang gehindert. Auch möchte ich darauf hinweisen, dass sich das Gehirn ohne den aufrechten Gang der Menschen nicht zu der Größe hätte entwickeln können, die es nun einmal hat. Ich rede von einem prekären Gleichgewicht. Ich will es einmal so ausdrücken: Wie viel wir von diesem Rätsel verstehen, in dem wir umherschweben, kann von der weiblichen Beckenpartie abhängig sein. Ich finde es unerhört, dass der Verstand dieses Universums von solchen banalen anatomischen Einschränkungen begrenzt sein soll. Aber ist es nicht genauso rätselhaft, dass diese fleischliche Gleichung aufzugehen scheint. Vielleicht ergibt sich damit, dass das x der Gleichung für die gerade ausreichende Menge steht, dass sich dieses Universum in diesem Moment seiner selbst bewusst ist. Die menschliche Beckenpartie ist gerade groß genug, damit wir begreifen können , was ein Lichtjahr ist, wie viele Lichtjahre die fernsten Galaxien entfernt sind und wie sich zum Beispiel die kleinsten Quanten der Materie in den ersten Sekunden nach dem Urknall verhalten haben.“
„Aber warum sollte es irgendwo anders im Weltraum nicht größere Gehirne geben ?“, wandte Gordon ein.
Ich lachte gequält …
| hier findet die Geschichte ihre Fortsetzung |
Reiner H. 17/12/2011 2:07
Mira, ich hätt´s nicht präziser auf den Punkt bringen können. ;-)))... es dreht sich selbstverständlich nach vor alles um ein paar Schlucke Gin.
M.Anderson 16/12/2011 14:16
Das Reale und dessen Auflösung/Verzeichnung im Bild; Wirkung von Schärfe und Unschärfe ... *lg
Mira Culix 16/12/2011 11:20
Zum Glück mussten sie nicht zusätzlich zur Relativitätstheorie in Bezug auf die Größe den menschlichen Gehirns in Relation zum weiblichen Becken auch noch die Größe der Bojen reziprok zum Busen von Mutter Natur diskutieren. :-)))Wieder schön!
LG mira