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Im Hafen (1 von 4): Beziehung mit Hintergrund

Im Hafen (1 von 4): Beziehung mit Hintergrund

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E. W. R.


Premium (Pro)

Im Hafen (1 von 4): Beziehung mit Hintergrund

Münster, Stadthafen, 2007. Nikon D 100 mit Nikkor f/3,5-5,6 28-200 mm G bei 90 mm. RAW (12 Bit). ISO 400. 1/500 sec f/5,6 bei Mehrfeldmessung und Programmautomatik. Bearbeitung: Ulead PhotoImpact 12. Kontrast +12. Nachschärfen Stufe 20/100.

Im Hafen (2 von 4): Zusammen gehen
Im Hafen (2 von 4): Zusammen gehen
E. W. R.



„Sie verglich stets die Männer, die sie nach der Scheidung getroffen hatte, mit Aron, es geschah unbewußt, doch sie benutzte eine innere Meßlatte, auf der Aron eingekerbt war, und alle, die sie betrachtete, waren zu kurz oder zu lang, zu langweilig, zu unbegabt; kurz gesagt, Aron trug immer den Sieg davon. Sie hatte noch keinen gefunden, der als Herausforderer gegen die Erinnerung an Aron antreten konnte. Es machte sie verzweifelt und wütend zugleich, es war, als bestimmte er noch immer ihr Leben, obwohl er längst nichts mehr zu sagen haben sollte. Er hatte sie betrogen, er hatte sie getäuscht, und als alles ans Licht zu kommen drohte, war er einfach verschwunden, wie ein Spion, der sich zu seinem geheimen Auftraggeber absetzt, wenn die Gefahr besteht, daß er entlarvt wird. Es war für sie ein furchtbarer Schock gewesen, sie hatte nicht geahnt, daß er andere Frauen neben ihr hatte. Eine davon gehörte sogar zu ihren besten Freundinnen, auch sie Archäologin, die ihr Leben der Ausgrabung eines Dionysostempels auf Thasos gewidmet hatte. Henrik war noch sehr klein, sie hatte eine Vertretung als Universitätsdozentin gehabt, während sie versuchte, über das Geschehene hinwegzukommen und ihr zerbrechendes Leben zusammenzuflicken.“ (Henning Mankell: Kennedys Hirn. Roman. Aus dem Schwedischen von Wolfgang Butt, 2. A. München 2008, S. 12f.)

„Aron hatte sie ohne Vorwarnung verlassen, er hatte nur einen Brief von wenigen, nachlässig geschriebenen Zeilen zurückgelassen, in denen er ihr mitteilte, daß ihre Ehe beendet sei, er könne nicht mehr, er entschuldige sich und hoffe, sie werde ihren gemeinsamen Sohn nicht gegen ihn aufbringen.“ (Ebenda, S. 13)

Commenti 20

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  • Thomas vom See 15/06/2008 8:26

    Das Bild und der Text ist wie unser Leben. Jeden Tag können neue Sachen auf uns zukommen. Für dessen Ende es mehrer Versionen gibt in diesem Fall zwei, verkörpert durch die beiden Türen. Wobei keiner vorhersagen kann was jede Version für uns bereit hält. Und oft muss oder wird man ins kalte Wasser geworfen. Wenn es dann so ist, strampelt Mann oder auch Frau um an das andere Ufer zukommen. Je nachdem wie stark die Strömung ist mehr oder weniger lang. Hat man dann das andere Ufer erreicht steht die Entscheidung an. Und es gibt immer mehrer Wege und oft springen zwei ins Wasser und schaffen die Strömung gemeinsam und doch entscheidet sich jeder für eine andere Tür. Ob es die richtige war merken wir immer daran ob wir mit der Vergangenheit vergleichen oder nicht. Kein Vergleich ….. es war die richtige Tür.

    Das der Sprung ins Wasser sein muss symbolisiert für mich die triste Beschaffenheit vom “Entenufer” und der schmale Bereich den Du diesen Enten zur Verfügung gestellt hast. Das andere Ufer sieht zwar auch nicht besser aus birgt aber eine Veränderung. Das andere Ufer lockt außerdem mit einem Anleger der einem die Entscheidung “für das Wasser” noch leichter machen soll. Und beide Enten haben ihn im Visier.

    Liebe ist völliges Vertrauen. Ein verletztes Vertrauen brauch lang um das zu verarbeiten, solange bis man sein Tür gefunden hat.

    Gruß Thomas
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  • Andreas Pawlouschek 14/06/2008 23:16

    Ich mache es mir einfach. Die Viecher stehen am Abgrund, und diskutieren, wer zuerst in den Kanal springt, um Suizid zu begehen aus Trauer über den herbeigeschriebenen Verlust von Aron, dem Übermann....
  • Carsten Mundt 14/06/2008 15:07

    Das Bild des "sicheren Hafens" hat Kerstin bereits zur Sprache gebracht.
    Nun ist ein Hafen erstens nicht immer sicher, und zweitens auch nicht unbedingt ein Ort der Ankunft.

    Wir könnten uns natürlich jetzt das Buch ausleihen um den Fortgang Deiner Geschichte vorauszuahnen, aber das wäre doch langweilig.

    Den Hafen als Ort betrachtend, von dem aus man zu neuen Ufern aufbricht, spielen die beiden blauen Türen auch für mich eine zentrale Rolle im Geschehen.

    Augenfällig ist ja, dass er zu der größeren Tür schielt, während sie eher die kleine im Visier hat.
    Beziehungstechnisch vielleicht ein Hinweis darauf, dass beide bereits spüren, dass eine baldige Veränderung bevorsteht. Er scheint dabei nach einer größeren Veränderung zu streben, die er, was auch die Haltung ausdrückt, zielstrebig und tatkräftig in Angriff nimmt.
    Sie hingegen zögert noch und ist sich der Tragweite der Veränderungen noch nicht bewusst. Sie bevorzugt wohl die kleinere Lösung, aber die dürfte wohl nicht in Frage kommen. Nur weiss sie das noch nicht. Ihr Nachhängen und die Unfähigkeit, die Vergangenheit los zu lassen ist deutlich, denn sie steht auch nicht mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen.

    Insofern könnte man sich vorstellen, dass er jeden Augenblick den Abschwimm macht und zum gegenüberliegenden Ufer gondelt, um für sich die Tür in eine neue Zukunft zu öffnen.
    Das dazwischenliegende Wasser bewirkt dann nicht nur eine räumliche Trennung, symbolisch kann man es auch für die geistige Trennung nehmen.

    Ein Ende wie hier



    dürfen wir wohl nicht erwarten, da Du bereits einen traurigen Schluss angekündigt hast und das tatsächliche Ende der Beziehung ja auch in der zitierten Textstelle vollzogen ist.

    Da sie Archäologin ist, wird sie vermutlich am Ende vor den Trümmern ihres Lebens stehen und sich in theatralischer Pose fragen : " WIESO ??"

    Das kommt dann eben davon, wenn man zu neugierig ist und viel in der Vergangenheit wühlt, bzw. den Blick nicht auch auf Gegenwart und Zukunft richtet.

    Ich vermute, sie wird noch einige Federn lassen müssen.

    lg Carsten



  • Karl-Dieter Frost 14/06/2008 10:29

    Sehr spät am Abend habe ich erst Dein neues Bild bemerkt, lieber Eckhard. Delshalb nun mein Frühstückskommentar:
    Den Titel "Im Hafen" hast Du sicher sehr bewußt gewählt. Dankenswerter Weise hast Du ja auch mit dem kurzen Romanauszug eine Spur gelegt.
    "Der Hafen der Ehe" ist ja auch ein Begriff, mit dem angedeutet wird, dass Menschen, die dort "angekommen" sind, nun gewissermaßen sicher untergebracht (in ruhigem Fahrwasser gelandet) sind. Dass dies ein oft sehr trügerischer (oder fürchterlicher bis tragischer) Irrglaube sein kann, hat so mancher schon im nahen oder weiteren Umfeld beobachten können. Allen solchen Erfahrungen und Beobachtungen zum Trotz wird dieses Experiment aber immer wieder versucht. Es gibt dabei aber wundervolle Ausnahmen!!! ([Kleinschrift:] Meine Frau liest Korrektur!)
    Die beiden Darsteller Deines Bildes haben evtl. schon einen Zustand erreicht, wo er (Aron) schon mit einem gewissen Abstand zu ihr seinen Blick über den Hafen hinaus zu fernen Ufern wendet, während sie sich offenbar noch recht geborgen fühlt und noch nicht wirkich mitbekommen hat, dass seine Gedanken bereits auf Reisen gehen.
    Er ist allerdings ein sehr "linker Vogel"! Das mit dem nachlässig geschriebenen Zettel ist ohne jeden Stil oder gar Verantwortungsbewußtsein. Um so schlimmer, dass ihr die Messlatte beim Stolpern über dieselbe noch immer nicht zerbrochen ist. Man möchte sagen "selber Schuld!" aber so einfach ist das wohl nicht im Leben.
    Gruß KD
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  • Adrian K 13/06/2008 23:08

    Eine Beziehung hat doch immer einen Hintergrund.
    Dieser Aron scheint mir ein komischer Vogel zu sein.
    Auf die weiteren Folgen bin ich gespannt.
    Gruß Adrian
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