Marpissa radiata mit erbeuteter Raupenfliege (3764)
Der Strahlenstreckspringer (Marpissa radiata) gehört zu den Springspinnen und ist eng verwandt mit dem sehr häufigen Rindenstreckspringer (M. muscosa). Auch wenn er in Deutschland weit verbreitet ist, gilt er doch als relativ selten und wegen seiner Habitatbindung als gefährdet (Rote Liste Deutschland: langfristig starker Bestandsrückgang). Der Kenntnisstand hinsichtlich der Biotoppräferenzen scheint noch nicht ganz klar zu sein. Einerseits scheint eine starke Bindung an eutrophe Gewässerlebensräume vorzuliegen, andererseits an Schilfbestände – beides muss nicht zwingend zusammentreffen. In Mecklenburg-Vorpommern konnten zu den bisher vier bekannten kürzlich zwei neue Vorkommen gemeldet werden. Eines befindet sich in einem oligotrophen Regenmoor mit einem stark sauren Moorsee, das andere in einer gewässerlosen, extensiv genutzten Frischwiese auf Niedermoor mit einem spärlichen Riedbestand, aber ausgeprägter eutropher Hochstaudenflur (dort entstand auch das Foto).
Marpissa radiata jagt in der krautigen Blattvegetation und wie die meisten Springspinnen am Tage; nachts verbirgt sie sich in Blattspreiten, in die sie eine feste Retraite webt. Das Weibchen versteckt den Eikokon meistens in den vorjährigen Schilfrispen, wo man ihn dennoch relativ leicht finden kann. Allerdings machen das einige Krabbenspinnen (Xysitcus, Ozyptila) und Sackspinnen (Clubiona) ähnlich, und die sind deutlich häufiger.
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