Maschinenhalle Zeche Sachsen, Hamm

Maschinenhalle Zeche Sachsen, Hamm

Eine der östlichsten Zechen des Reviers war das Bergwerk Sachsen, das die Mansfeldsche Kupferschiefer bauende Gewerkschaft ab 1912 anlegte. Für die Errichtung der Übertagebauten gewann sie den Essener Architekten Alfred Fischer. Er lieferte den wohl wichtigsten Beitrag nicht nur zur Zechen- sondern überhaupt zur Industriearchitektur vor 1914 in Westdeutschland. Besondere Beachtung verdient dabei vor allem seine Maschinenhalle, die (leider) als einziger Bau erhalten geblieben ist: ein schlichter fast kubischer Baukörper mit schlanken, hohen Rechteckfenstern. Ihm vorgelagert ist ein Portalvorbau mit einer repräsentativen Treppenanlage. Die Bedeutung der Maschinenhalle als Herzstück jeder Industrieanlage wird deutlich zum Ausdruck gebracht.

Gegründet wurde die Zeche Sachsen als Doppelschachtanlage. Sie arbeitete mit gutem Erfolg, da sie die begehrte Fettkohle lieferte. Im Laufe ihrer Geschichte wurde die Zeche weiter ausgebaut und neue Schächte kamen hinzu. Immer wieder waren schwere Grubenunglücke mit Toten zu beklagen. Ein letztes Unglück ereignete sich 1964, als ein Seil bei der Seilfahrt riss und zehn Bergleute das Leben kostete. Die Zeche Sachsen war bis 1976 in Betrieb. Nach der Stilllegung wurden die Schächte verfüllt.

Heute ist ökologisches Bauen Thema auf dem ehemaligen Zechengelände. Neben Fachmessen, Bauberatung und Weiterbildungsangeboten ist ein Gründungszentrum für Handwerksbetriebe in ökologischen Gewerben entstanden. Auch eine Musterhaussiedlung ist vorgesehen. Im Rahmen der IBA Emscher Park wurde die Maschinenhalle, die keine Ausstattung mehr aufzuweisen hatte, 1991 bis 1993 mit Fördermitteln des Landes (!) saniert und zu einer Messe- und Veranstaltungshalle für das neue Öko-Zentrum NRW umgebaut.

(Quelle: http://www.route-industriekultur.de)

Sony DSC-F707, aus der Hand.
Per EBV heftigst entzerrt.