Nachts sind alle Falter grau...68
Familie: Arctiidae (Bärenspinner)
Unterfamilie: Lithosiinae
Art: Gelbleib-Flechtenbärchen(Eilema complana)
Ich mach mal gleich mit einem Bärchen weiter und zwar mit dem Gelbleib-Flechtenbärchen(Eilema complana). Dieser Nachtfalter ist in Großbritannien nicht häufig, weshalb er dort den Namen scarce=selten Footman trägt.
Der mit über 30mm Flügelspannweite eher kleine Falter rollt seine Flügel in Ruhehaltung um den Körper(Rollflügel-Typ). Der durchgehend gelbe Vorderrandstreifen bis in die Flügelspitzen,die gelben Beine und das gelbe Hinterleibsdrittel sind wichtige Unterscheidungsmerkmale zu E.lurideola. Complana= Gelbleib und lurideola=Grauleib.
Das Gelbleib-Flechtenbärchen ist eher eine wärmeliebende Art und deshalb auf den Britischen Inseln selten und auch die nördliche Verbreitungsgrenze liegt im südlichen Fennoskandien. Im Süden zieht sich die Verbreitung durch den Mittelmeerraum(einschließlich Apennin-und Balkanhalbinseln, Korsika, Sizilien und Sardinien)und im Osten grenzt sie an Vorderasien.
Eilema complana besiedelt sehr viele verschiedene Lebensräume, angefangen von Magerrasen, über Laubmisch-und Auwälder, Sümpfe, Steinbrüche, warme Hänge und sogar Viehweiden.
Die Falter fliegen in einer Generation im Jahr, welche sich von Juni bis in den September erstreckt. Dabei sind sie meist nachts aktiv und kommen gerne zum Licht. Allerdings ruhen sie tagsüber oft auf Blättern und sind auch schon an Distel-oder Skabiosenblüten saugend, beobachtet worden.
Die Überwinterung erfolgt als Raupe und man kann die Raupen von März bis Mai durchaus entdecken. Ganz besonders scheinen dafür feuchtes Wetter und die Morgenstunden geeignet zu sein. Meist sitzen die Raupen dann oben auf den Futterpflanzen und sind gut zu finden. Bei sehr hohen Temperaturen werden auch Grashalme erklommen, um der Bodenhitze zu entkommen. Das Nahrungsspektrum scheint sehr groß zu sein. Man hat die Raupen schon beim Fressen von Stein-, Stock-und Baumflechten beobachtet, ebenso aber auf flechtenbewachsenen Laubbäumen und in der Zucht wurden oft auch gerne Moos und sogar Algen gefressen. Die Verpuppung erfolgt im Mai in der oberen Bodenschicht und nach knapp 3 Wochen schlüpfen die Falter der neuen Generation.
Eine Gefährdung besteht zur Zeit in keinem Bundesland.
Ein weiteres Bärchen hat die Kathrin wunderbar präsentiert:
Ich wünsche Euch ein angenehmes und vor allem baldiges Wochenende:-)
leau 18/02/2011 20:13
Hat sich das Falterchen wohl nicht alleine aufs Bild getraut ;-)klasse Schärfe und Farben!
lg
Macro-Jones67 18/02/2011 10:55
Die kommen manchmal auch in sehr großer Anzahl bei mir an das Licht geflogen.Schön das du ihn hier zeigst.
BG Mario
Maren Arndt 18/02/2011 9:30
All meine Frühlimngsbotschaften nützen nix - es ist und bleibt kalt hier im Norden.Ich glaub, so ging es den Indianer auch mit ihren Regentänzen ;-)
Der Regen machte dennoch was er wollte und kam oder kam nicht, wie es ihm beliebte.
Nun denn - bleiben wir geduldig und begnügen uns mit Bildern und Geschichten aus dem Frühling und dem Sommer.
Ein schönes Wochenende - Dir auch
Maren
Frank ZimmermannBB 18/02/2011 9:13
Klasse präsentiert und gut beschrieben!beste Grüße
Frank
Werner Bartsch 18/02/2011 9:12
einen hübschen bären-falter stellst du hier vor.weiß nicht, ob ich ihn wissentlich schon einmal gesehen habe, aber der größenvergleich zur kleinen mücke ist schon enorm.
lg .werner