Schnittmodell, aber was ist das???
Derjenige, der herausfindet, um was für eine Maschine es sich handelt, kann sich bei mir ein Paar Rotoren abholen, die in der Maschine sichtbar sind - allerdings leicht verrostet :-))
Rätselausschluß: Hebig, Klüsener...
Das Schnittmodell habe ich in zeitraubender Kleinarbeit erstellt. Es wird nach meinem Umzug nun nicht mehr als Wohnzimmerglastischunterbau dienen (es versteh einer die Frauen, daß sie sowas nicht schön finden), sondern im Energiemuseum der Stadtwerke Hamm in den Wassertürmen in Hamm-Berge zu bewundern sein...
Baujahr der Maschine ist 1972...
Harald Finster 30/07/2004 12:22
Aha, danke für die ausführliche Erklärung. Interessante Sache!Gruss Harald
Veit Huber 30/07/2004 10:59
Stefan bekommt den Zuschlag, herzlichen Glückwunsch.Es handelt sich um einen trockenlaufenden (daher das Synchronisationszahnradpaar links) Schraubenverdichter der GHH Gutehoffnungshütte Oberhausen, heute MAN Turbomaschinen GmbH.
Ansaugvolumenstrom 1.626 m³/h,
Antriebsleistung 126 kW
Verdichtung von Luft von 1 bar auf 4 bar,
Austrittstemperatur der Luft bei Ansaugung aus der Umbebung 239 °C
Abdichtung Luft mittels Kohlegleitringdichtungen (schwarze Kasetten li. u. re. vom profilierten Rotorteil)
Abdichtung Öl mittels Labyrithdichtungen (messingfarbenen Bauteile),
weiter nach außen folgen schließlich die Lager.
Luftansaugung von li. oben, in die Arbeitsräume der Rotoren strömt sie allerdings von li. unten ein. Austritt der verdichteten Luft am kleineren Flansch rechts oben.
Solche Verdichter werden vornehmlich in der Lebensmittel- und chemischen Industrie eingesetzt, da die Luft sehr sauber bleibt. Kommt es nicht so auf die Reinheit an, werden unsynchronisierte Schraubenverdichter mit Öleinspritzung (zur Schmierung, Kühlung und Abdichtung der Spalte) eingesetzt, die höhere Druckverhältnisse (einstufig bis ca. 16 bar (trocken bis ca. 4 bar)) liefern und durch die Kühlung während der Verdichtung energetisch deutlich günstiger sind (geringerer Polytropenexponent).
Lernen mit der FC: Die Funktion eines SK habe ich Euch mal hier erläutert...
Stefan kann sich bei Interesse ein rostiges Rotorpaar in Dortmund an der Uni abholen...
Grüße
Veit
Zelluloidfreak 29/07/2004 22:08
@Jörg: Ja. Ich sollte Anmerkungen vielleicht nicht nur halb lesen. Ga :)Ciao, Kai
Jörg Otte 29/07/2004 18:38
@Kai : Ne, ein Abgaslader ist das nicht !Hab ich aber auch geschrieben ;-)
Zelluloidfreak 29/07/2004 17:54
@Jörg: Ne, ein Abgasturbolader ist das nicht, dann würde man hier einigermaßen die Verdichter- und Antriebsturbinen auf einer Welle sehen können, und die Welle wäre auch nicht aus dem Gehäuse herausgeführt. So könnte das höchstens ein extern angetriebener Kompressor sein.Ciao, Kai
Rainer Klüsener 29/07/2004 15:58
Wie jetzt, ich darf nicht mitspielen... buäääh ;-)Jörg Otte 29/07/2004 14:50
Links scheint der Einlass zu sein : Das Gas (Luft) wird nochmal an einer relativ großen Gehäusefläche vorbeigeführt, um vermutlich kühlend zu wirken.Rechts der Ausgang ist kleiner, um den Kompressionseffekt zu erhalten / Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit (?).
Ausserdem sind im Bereich der Schnecke/Achsialturbine am Gehäuse Kühlrippen angebracht.
So, jetzt habe ich genug (hoffentlich richtige :-) Anmerkungen hier verfasst ;-)
Jörg Otte 29/07/2004 14:42
..ich kenne die Turbos aber nur als Abgas-Turbolader, wie sie in der Schifffahrt beim Großdiesel eingestzt werden.Der hier scheint anders angetrieben zu werden (über Welle)
Sven Storbeck 29/07/2004 14:40
Hochgeschwindigkeitsmaschine zur Erzeugung von Kalbsleberwurst. Wenn's mal schnell gehen muss. Kalb rein, Leberwurst raus.Nee, jetzt echtma: "Pumpe ist falsch, aber das nur durch die strenge Definition, daß Pumpen den Energieinhalt inkompressibler Medien erhöhen..." hat Veit geschrieben. Also erhöht das Ding entweder den Energieinhalt nicht oder es kümmert sich um kompressible Medien. Gase fallen mir da ein, Luft zum Beispiel. Wirklich 'n Verdichter?
Gruß Sven
Jörg Otte 29/07/2004 14:38
Ein Turbo ?Ladeluftverdichter - komprimiert immerhin ein komprimierbares Medium (Luft).
Erhöhung der zur Verbrennung verfügbaren Luftmenge => Erhöhung des Kraftstoffeinspritzmenge = Leistungssteigerung
Die haben bis zu 15000 U/Min
Tip ich mal
Harald Finster 29/07/2004 14:31
Wenn Du nicht 'Antriebswelle' geschrieben hättest, sondern 'Abtriebswelle', würde ich ja spekulieren, dass es sozusagen das Gegenteil einer Pumpe ist, also ein hydraulischer Antrieb. (Sorry, bin kein Maschinenbauer, kenne das Fachchinesisch nicht :-)Gruss Harald
Veit Huber 29/07/2004 13:23
Oh, vergessen, Herr Hühn hat auch Sprechverbot, das wäre ja zu einfach!!!Also, das Ding fördert etwas, ja. Harald hat die Ein- und Austrittsstutzen bereits erkannt.
Pumpe ist falsch, aber das nur durch die strenge Definition, daß Pumpen den Energieinhalt inkompressibler Medien erhöhen...
Harald hat weiterhin schon sehr gute Ansätze.
Hinter dem vorderen - wir sagen Rotor, hier Nebenrotor, befindet sich tatsächlich noch ein weiterer, nämlich der Hauptrotor, dessen rechtes Ende noch im Austrittsstutzen als silbriges Dreieck sichtbar ist.
Auch drehzahlmäßig liegt Harald sehr gut, die Drehzahlen sind tatsächlich sehr hoch:
Der geübte Beobachter erkennt rechts die Antriebswelle (3.000 U/min), die über das große Zahnrad das unter dem Öldeckel rechts hinten erkennbare kleine Ritzel des Hauptrotors (hinten liegend, Übersetzung 1:4, daher jetzt 12.000 U/min) antreibt. Links befindet sich das Synchronisationsgetriebe, über das der vorneliegende Nebenrotor angetrieben wird. Hier ist durch die unterschiedliche Zähnezahl von Haupt- und Nebenrotor (4:6) eine Übersetzung ins Langsame von 1:1,5 eingebaut.
Weiterraten!!!
indugrafie (punkt) de 29/07/2004 13:16
@Harald: ich gehe davon aus, daß es eine zweite, im Foto nicht sichtbare, Förderschnecke gibt. Denn sonst kann das Gerät wie Du beschreibst nicht funktionieren. Und als Turbomolekularpumpe wurde das Teil wohl nicht betrieben.Andreas Karz 29/07/2004 13:13
Dampfturbine (extreme Flanschschraubung und Simmerringe) mit Getriebeuntersetzung und separatem Antrieb einer Ölpumpe für die eigene Schmierung oder eine Viskokupplung - Achsantrieb auf einen Generator?Wann gibts denn die Auflösung, grins?
Liebe Grüsse
Andreas
Harald Finster 29/07/2004 12:52
Ja, Pumpe scheint mir auch plausibel. Man erkennt ja ganz gut die beiden Flansche und die Ein-/Ausflusskanäle zu der Förderschnecke.Ich hab damit aber ein Problem:
wie wird verhindert, dass die zu fördernde Flüssigkeit (?) einfach durch die Zwischenräume der Schnecke hindurchströmt? Das kann eigentlich nur bei geringem Druck und relativ hohen Drehzahlen funktionieren.
Oder gibt es weiter hinten (hier unsichtbar) eine zweite in die erste eingreifende Förderschnecke (wie bei einer Zahnradpumpe)? Ganz links erkenne ich ein Zahnradpaar, das auf diese Funktion hindeutet.
Schönes Foto von dem schönen Modell übrigens!
Gruss Harald