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014 Innenstadt bei Nacht

014 Innenstadt bei Nacht

14.681 21

homwico


Premium (Complete), Coburg

014 Innenstadt bei Nacht

Der Ausschnitt mit einer 60mm Brennweite zeigt ein paar der Sehenswürdigkeiten Coburgs in einer näheren, fast greifbar wirkenden Ansicht:
Links am Bildrand die römisch-katholische Stadtpfarrkirche St. Augustin am Fuß des Festungsberges.
Rechts neben dem markanten Lichterstern sieht man den Zwiebelturm des Spitaltors mit seiner welschen Haube, das den Steinweg von der Spitalgasse, beides heute zwei zentrale Einkaufsstraßen Coburgs, trennt. Dahinter die Dächer des Coburger Landestheaters am Oberen Bürglaß/Schlossplatz. Recht davon sieht man den Beginn des Hofgartens, der sich vom Schlossplatz über den Festungsberg bis hoch zur Veste zieht. Der nächste Komplex, etwas hinter den Zeigen eines ins Bild ragenden Baumes verdeckt, zeigt den Turm von Schloss Ehrenburg am Schlossplatz. Der Rest des Schlosses wird von dem mächtigen Giebeldach des Zeughauses, es steht in der Herrngasse 11, verdeckt. Das Zeughaus wurde von 1618 bis 1621 erbaut und beherbergt seit 1988 das Coburger Staatsarchiv. Der Gebäudeteil davor mit den zwei markanten Glasgiebeln ist das Dach des Coburger Parkhaus Post in der Hindenburgstraße. Am 14.12.1984 eröffnet, ist es nach dem Parkhaus Mauer das zweitälteste Parkhaus Coburgs. Am rechten Ende des Zeughaus-Daches kann man in dem hellen Dreieck ein Stück der Giebelfassade des am Marktplatz zu findenden Coburger Stadthauses, und zwar die Seite zur Spitalgasse, erkennen. Weiter rechts folgen die Dächer der in einer Reihe stehenden Hauszeile von vier Häusern am Coburger Marktplatz die auf dessen östlicher Seite stehen. Markant sind dabei die sechs hell leuchtenden, pyramidenförmig angeordneten Dachgauben des Hauses mit der ältesten Apotheke Coburgs, der Hofapotheke. Zum Bildrand rechts reiht sich die hell beleuchtete Westfront der Morizkirche mit zwei architektonisch interessanten, unterschiedlich hohen Kirchtürmen ins Bildgeschehen ein. Die evangelisch-lutherische Stadtkirche ist die älteste Kirche Coburgs und geht nachweislich auf eine romanische Basilika aus dem 13.Jahrhundert zurück. Davor die blau angestrahlte offene Laterne mit Kuppel gehört zum Coburger Rathaus. Ein Stück davor steht der Judenturm mit dem Judentor.
Etwas im Dunkeln liegend hinter der Morizkirche sieht man die Front des 1848 als Höhere Bürgerschule gegründete Gymnasium Ernestinum, benannt nach dem damals regierenden Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg Gotha. Das vorrangig mathematisch-naturwissenschaftlich ausgerichtete Gymnasium war bis 1983 eine reine Knabenschule. Hier lernte ich ab der 5. Klasse bis zum Abschluss der 10.Klasse mit der Mittleren Reife für das spätere Leben. Für die Mädchen war das Pendant das Gymnasium Alexandrinum, man kann die Gebäude im Anschluss dahinter erkennen. Die Pausenhöfe beiden Gymnasien waren nur höhentechnisch und durch eine kleine Gasse getrennt. Als Jugendliche haben wir dort in diesem Gässchen unsere ersten Zigaretten geraucht und erste zarte Bande zum anderen Geschlecht geknüpft. Dazu haben wir uns in den Pausen klammheimlich vom Schulgelände gestohlen, was manchmal, je nachdem welcher Lehrer gerade Pausenaufsicht hatte, gefährlich war, da das Verlassen des Schulgeländes in den Pausen, und das Rauchen sowieso, verboten war. Wurde man erwischt, so gab es einen „schriftlichen Verweis“, Mehrfachtäter mussten mit einen verschärften „Arrest“, einer „Nachsitzstunde“ rechnen. So wurden damals die „erzieherischen Maßnahmen“ tituliert. Diese Maßnahmen mussten von den Eltern schriftlich gegengezeichnet werden, was in der Regel für den Delinquenten zumindest unangenehm war. Aber die Triebe waren stärker. Dies führte soweit, dass wir regelrechte Listen führten, welcher Lehrer wann Pausenaufsicht hatte und „Warnmeldesysteme“ einrichteten, die vor der kontrollierenden Lehrkraft warnten. Lockerer wurde das Ganze erst, hatte man die Volljährigkeit erreicht.
Ich war heilfroh, dass 1974, ich war gerade 17 Jahre alt, der Bundestag das Volljährigkeitsalter von 21 auf 18 herabsetzte. Das war das erste Mal, das ich begann, mich für Gesetzgebung und Politik zu interessieren. Im Vordergrund das große rechteckige Gebäude hinter dem Baum ist die Rückertschule.
Zu meiner Zeit war es eine Grundschule, die in einem Gebäude Mädchen und Jungenklassen getrennt unterrichtete. 1890 erbaut, wurde sie 1907 von Löwenschule (sie liegt in der Löwenstraße) in Rückertschule anlehnend an den Dichter Friedrich Rückert umbenannt. Nach dem zweiten Weltkrieg umfasste sie etwa 1500 Schüler. Für mich begann dort im September 1963 mit meiner Einschulung der Ernst des Lebens. Bis einschließlich der 4. Klasse wurde ich dort unterrichtet, dann wechselte ich auf das Gymnasium Ernestinum.

Das Bild wurde am 16.12.2013 vom Adamiberg aus aufgenommen.


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