024 Höllenmaul

024 Höllenmaul

Eine Detailaufnahme des rundum gefliesten Mundes der Hohepriesterin. Der Mund ist, in Anspielung auf das Höllenmaul, wie zum Schrei geöffnet.
Das Bestimmende in Duldsamkeit geschehen zu lassen, ganz unter der Perspektive des Gespürs der Hohepriesterin, ist für Menschen der westlichen Welt, die gewohnt sind zu Handeln und ihr Schicksal möglichst selbst zu gestalten, schwer umsetzbar.
Die Künstlerin war in ihrem Leben mehrere Male dem Selbstmord nah, litt unter Angstanfällen und der Vorstellung verrückt zu werden. 1953 mit nur 22 Jahren wurde sie in Nizza nach einem Nervenzusammenbruch in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Sie wurde dort einer Elektroschockbehandlung unterzogen, die auch das Gedächtnis verändert.
Zitat de Saint Phalle:
„Ich begann im Irrenhaus zu malen, wo ich lernte, wie man Emotionen, Angst, Gewalt, Hoffnung und Freude in Malerei umsetzt. Durch die Schöpfung habe ich düstere Tiefen der Depression entdeckt und herausgefunden, wie ich sie überwinden kann.“
Zitat Ende.
Dies war der Beginn ihrer künstlerischen Karriere.

Ihr roter Faden war der Begriff „Metamorphose“. Hierüber hat sie den depressiven Zorn und dem Schmerz, der sie zu vernichten drohte, über die Kunst in Freude und Vitalität umgewandelt.
So schrieb sie im Juni 1990 an Marella Agnelli, (die Ehefrau des Fiat-Magnaten, das Grundstück hatte sie über die Familie zur Verfügung gestellt bekommen) über Ihre Arbeit, Zitat:
“ Wenn ich meine Träume nicht durch Skulpturen hätte wahr werden lassen, wäre ich vielleicht so von ihnen besessen gewesen, dass ich in einer psychiatrischen Klinik gelandet wäre – als Opfer meiner eigenen Visionen. - Heute glaube ich, dass ALL DIESE SCHWIERIGKEITEN UNERLÄSSLICH WAREN. Jedes Märchen erzählt von einer langen Suche, bevor der Schatz gefunden wird.“
Zitat Ende.

Hierzu: „Believer“ (Bitte Text/Lyrics beachten)
https://www.youtube.com/watch?v=7wtfhZwyrcc
https://www.songtexte.com/songtext/imagine-dragons/believer-g13c0bd09.html