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0322 Schlackenschutt

0322 Schlackenschutt

11.180 8

homwico


Premium (Complete), Coburg

0322 Schlackenschutt

Ein Blick im Detail auf eine zum Abschluss steil senkrecht zulaufende Felswand mit von Schlacken bedecktem Palagonitgestein, aus dem die Wälle der Schlucht vorwiegend bestehen. Die im Bild zu sehende wunderschöne rote Färbung der Felsen weist auf einen hohen Eisenanteil in der Schlacke hin. Auch der etwa 45° steile Hang ist mit rotem Schlackenschutt bedeckt. Die Lavablöcke auf der Kuppe des Berges sind über und über mit zottigem Zackenmützenmoos bewachsen. Die Schäfchenwolken am Himmel geben farblich einen schönen Kontrast.
Entstanden ist die Feuerschlucht Eldgjá, der Name „Feuerschlucht“ leitet sich von den Eruptionen der feuerspeienden Berge des Vulkansystems Katla ab, bei einem riesigen Vulkanausbruch in der Mitte des 10. Jahrhunderts. Der zentrale Teil der Schlucht hat an dieser Stelle eine Länge von 8 Kilometer. Sie wurde erstmals am 22.Juli 1893 von Þorvaldur Thoroddsen entdeckt und gehört zu einer etwa 75 Kilometer langen, gleichnamigen Vulkanspalte, die bei diesem Ausbruch entstanden ist. Wenn man bedenkt, dass hier bei der Eruption im Jahre 939/940 ein riesiger Lavastrom durchgeflossen ist, bekommt man in etwa eine Vorstellung dieses gigantischen Naturereignisses.
Diese Ausbrüche müssen einen gewaltigen Einfluss auf Mensch und Tier genommen haben: Durch die sich bildenden Aerosole, die einen Großteil der nördlichen Erdkugel bedeckten, gab es in diesen Jahren strenge Winter, was auch kälter Sommer zur Folge hatte, was wiederum zu Missernten und Hungersnöten in Teilen Europas und sogar bis nach China und Persien Auswirkungen zeigte. So wurde z.B. im Sommer 939 Schnee in der Inneren Mongolei registriert.
Diese Eruptionen waren die größten in der jetzigen historischen Zeitrechnung. Man kann es erahnen, wenn man weiß, dass bei diesem Ausbruch über 200 Millionen Tonnen Schwefeldioxid in die Atmosphäre eingespeist wurden, aus denen sich dann etwa 400 Millionen Tonnen Schwefelsäure bildeten.

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