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homwico


Premium (Complete), Coburg

0565 Wasserrinne

Auf diesem Bild eine der typischen Rinnen, die sich das Schmelzwasser in die Oberfläche der Gletscherzunge gegraben hat. Die Rinnen werden Schmelzwasserkanal genannt. Wie man sehen kann, liegen im Bett der Rinne jede Menge Steinbrocken die beachtliche Größen haben. So werden die Steine, die sich im Laufe der Zeit zu einer rundlichen Form schleifen, mehr oder weniger schnell ans Ende der Gletscherzunge transportiert.
Diese Rinnen verlaufen entweder bis zum Ende der Gletscherzunge, wo das mitgeführte Wasser dann wie schon gezeigt über die Kante der Zunge und durch den vorgelagerten Moränenschutt letztlich im Gletscherbach einfließt und so für die Entwässerung des Gletschers sorgt. Meist aber endet ein solcher Schmelzwasserkanal urplötzlich in einer Gletscherspalte, Schluckloch oder in einer sogenannten Gletschermühle. Das Wasser kann über ein unterirdisches Drainagesystem bis auf die Gletschersohle dringen, wo es dann subglazial über das Gletschertor am Ende der Gletscherzunge als Gletscherbach austritt. Der Eispanzer des Falljökull hat auf der Gletscherzunge noch etwa eine Dicke von 50-70 Metern.
Oder aber der unterirdische Austritt ist versperrt. Dann bildet sich eine Wassertasche, ein unterirdischer See.
Wird der Druck des angestauten Wassers zu groß, wird irgendwann der Gletscher angehoben bzw. aufgeschwemmt, der kritische Level sind etwa 9/10 der Gletscherstärke, oder die Eisdämme am Gletscherrand brechen weg oder auf – es kommt zum viel gefürchteten Gletscherlauf, der Isländer bezeichnet ihn als „Jökulhlaup“.
Die Flutwellen eines Gletscherflusses können Abflussmengen von bis zu 50000 m³ pro Sekunde erreichen, sie können ein paar Stunden aber auch mehrere Wochen dauern und sie führen große Mengen an Schutt und Eis mit sich. Die abfließende Wassermenge wächst in der Regel mit der Gletschergröße.
Am schlimmsten sind die Jökulhlaups, die durch einen subglazialen Vulkanausbruch entstehen. Durch die Hitze die bei solchen Ausbrüchen der Vulkane unter den manchmal bis zu mehreren hundert Meter dicken Eisschichten entstehen, wird das Eis blitzschnell abgetaut und das freigesetzte Wasser fällt mit brachialer Gewalt in die flachen Ebenen der umliegenden Sander.

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