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0840 .... und Wikinger-Künsten

0840 .... und Wikinger-Künsten

11.802 15

homwico


Premium (Complete), Coburg

0840 .... und Wikinger-Künsten

Die Ostansicht des „Versammlungshauses“ in einer Totalen. Auf diesem Bild sieht man neben der Dach- und Stützkonstruktion eine Fensteröffnung, die durch Holzläden verschlossen ist. Ob dies den damaligen Tatsachen entsprochen haben mag, sei dahingestellt. Vor der Hüttenwand zieht sich eine nasse, kahle rotbraune Stelle dahin. Wahrscheinlich ist das Erdreich und der Boden im Areal des Dorfs recht eisenhaltig.

Die Kunst der Wikinger war sehr vielseitig. Sie verzierten ihren Besitz mit Tiermustern, Rankenornamenten und anderen Schnitzereien, wobei sie großen Wert auf Detailtreue legten. Oft erzählen sie hierbei Geschichten aus dem Leben ihres Volkes. Diese zoomorphen Motive sind unter der Bezeichnung „Germanischer Tierstil“ zusammengefasst. Auch Fabelwesen wie der Drache spielten eine große Rolle. Für ihre Ornamentik-Kunst verwendeten die Wikinger Holz, Stein, Silber oder Bronze. Die Kunst war in hohem Maße von der keltischen und germanischen Kunst des frühen Mittelalters beeinflusst. Funde von Broschen, dekorierten Waffen und von Runensteinen zeugen von der Vielfalt der von den Wikingern erschaffenen Kunstobjekten. Die „Nordmänner“ haben in ihrer Blütezeit sechs Kunststile entwickelt: den Oseberg-Stil aus dem 8. -9. Jahrhundert, benannt nach dem Oseberg-Schiff mit floralen und geometrischen Figuren und mit Tierköpfen und Greiftieren; den Borre-Stil zwischen dem späten 9. und dem späten 10. Jahrhundert vorrangig mit Greiftiermotiven mit frontalem Blick, runden Augen und dreieckigen Köpfen; den Jelling-Stil zwischen 900 und 975, benannt nach den Königsgräbern von Jelling (Jütland, Dänemark) mit charakteristischen Runenkreuzen und langgestreckten Tierfiguren; den Mammen-Stil nach einem Grabstättenfund bei Mammen/Dänemark in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts mit Löwen, Vogel und Schlangenmotiven sowie Akanthus- und Weinranken; den Ringerike-Stil (Provinz Viken in Norwegen) in der ersten Hälfte des 11. Jahrhundert mit prägenden Runenstein-Tiermotiven von Löwen, Vögeln und Schlangen und letztlich den Urnes-Stil in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts, benannt nach den Schnitzarbeiten an der Stabkirche von Urnes (Norwegen).
Zu dieser Zeit war die Christianisierung der Wikinger schon sehr weit fortgeschritten. Die wichtigen Runensteine verloren an Bedeutung. Der Urnes-Stil stellt die Verbindung zwischen der nordischen Kunst und der Romanik her. Ein auffälliges Merkmal für diese Kunstrichtung sind die ineinander geflochtenen Tierdarstellungen. Dieser Kunststil ist verewigt im berühmten Teppich von Bayeux, der zwischen 1066 und 1082 erschaffen, mit herrlichen Szenen die Eroberung Englands durch den Normannen Wilhelm der Eroberers (William the Conqueror) im Jahre 1066 zeigt.

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