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0856 Kultur der Wochentage

0856 Kultur der Wochentage

8.105 17

homwico


Premium (Complete), Coburg

0856 Kultur der Wochentage

Inzwischen habe ich die Wikingersiedlung hinter mir gelassen, und folge einem kleinen Weg Richtung Lodduhraun. Ein Blick aus der Ebene bei Bringur im Seereservoir Affall (übersetzt Abfall). Gut kann man erkennen wie sumpfig und morastig die Ebene an dieser Stelle ist. Im Hintergrund die Höhen des Litla-Horn und der steile Anstieg hinauf zu den Gipfeln am Teitsbrekkutindur.
Aufgenommen beim „Viking Village“ nahe der Halbinsel Stokksnes an der Südostküste Islands.

Kulturen verlöschen nicht einfach spurlos – meist vermischen sie sich, gerade bei bleibenden konstanten Begrifflichkeiten oder Werten, indem Wert- und Sinnvolles übernommen oder hinzugefügt wird. Ein gutes Beispiel für diese Vermengungen ist die Entwicklung der Wochentage:
Im 4. Jahrhundert führten die Römer den 7-Tage Kalender ein. Ursprünglich durchnummeriert vom ersten bis zum siebten Tag, widmeten sie in der Folge jeden einzelnen Tag einem bestimmten Gott, wobei auch die Planeten eine entscheidende Rolle spielten.
Hieraus lässt sich auch die Hierarchie und den Stellenwert des jeweiligen Gottes bei der Bevölkerung ablesen.
Später übernahmen die Germanen, die nordischen Völker mit den Wikingern, und auch die heute christliche Welt diese Einrichtung. Der Kalender war bereits der jüdischen 7-Tage Woche angeglichen, die mit dem Sonntag beginnt und den Mittwoch als Wochenteiler nennt. Im römischen Kalender begann die Woche mit dem Samstag, nach heutiger ISO-Norm beginnt die Woche bei uns seit 19976 offiziell mit dem Montag.

Sonntag: lat. dies solis, der Tag der Sonne. Althochdeutsch sunnun tag, isl. sunnudagur. Gewidmet dem Sonnengott Sol oder Apollo, Balder.
Montag: lat. dies lunae, der Tag des Mondes. Althochdeutsch manatag, isl. Mánudagur. Der Mondgöttin Luna, Nanna geweiht.
Dienstag: lat. dies martis, der Tag des Mars. Althochdeutsch ziostag, isl. Týsdagur. Dem Kriegsgott Mars, Tyr geweiht.
Mittwoch: lat. dies mercurii, der Tag des Merkur. Althochdeutsch mittawehha, isl. Miðvikudagur, auch óðinstagur. Dem Gott Jupiter, Odin oder Wotan geweiht. Das französische „mercredi“ und das englische „Wednesday“, altenglisch woden, daher wodnesdaeg (Wodans-Wotanstag) erinnern an den Zusammenhang.
Donnerstag: lat. dies iovis, der Tag des Jupiters. Althochdeutsch donarestag, isl. Fimmtudagur, auch þórsdagur. Dem Halbgott Hercules, Gott Thor geweiht. Das englische „thursday“ erinnert daran.
Freitag: lat. dies veneris, der Tag der Venus. Althochdeutsch friatag, isl. Föstudagur, auch frjádagur. Der Göttin Venus, Freya geweiht. Daraus resultieren auch die Verwechselungen zwischen Freya und Frigg wie schon angeschnitten.
Samstag: lat. dies Saturni, der Tag des Saturns. Althochdeutsch: saterdach, isl. Laugardagur auch þvottdagur. Dem Gott Saturn, ev. Ullr oder auch Loki, geweiht. Laugar ist die Bezeichnung für Bad, Schwimmbad, was auf den traditionellen Badetag am Samstag hinweist.

Hinter der römischen Widmung steht immer das nordische Pendant.

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