9.004 18

homwico


Premium (Complete), Coburg

0984 Barkináfoss

Nach weiteren gut 5 Kilometern (3-4 min.) Fahrt, ich befinde mich mitten auf dem Gemeindegebiet der neu gebildeten Gemeinde Múlaþing (früher Djúpivogur), genauer im Bereich der früheren Landgemeinde Geithellnahreppur an der Ostküste Islands, ein weiterer kurzer Stopp. Dort am Hringvegur, direkt an der Ringstraße, findet man den kleinen, noch recht unbekannten Wasserfall Barkináfoss. Der Fall ist über einen kleinen Trampelpfad von der Ringstraße aus in etwa 5 Minuten zu Fuß gut erreichbar. Bei dem etwa 15-minütigen Aufenthalt sind die folgenden Bilder entstanden.

Ein erster Blick auf den Barkináfoss, der von dem Flüsschen Kambá gespeist wird. Der Fall ist schon von der Straße, dort befindet sich ein kleiner Rastplatz, sichtbar. Das Wasser, aufgenommen mit einer Belichtungszeit von 1/20 Sekunden, die es recht fließend darstellt, fällt auf dem Bild über das dunkle vulkanische Gestein etwa 17-18 Meter in die Tiefe. Es fließt in einem schmalen Flussbett, das links und rechts von mit Moos und Gras bewachsenen Schutthängen begrenzt wird, über etliche kleinere, von Steinen gebildete Stufen schäumend und gurgelnd auf den Betrachter zu.
Vorn links am Bildrand sieht man den Pfad, der zum Fall führt. Ein Paar macht gerade Erinnerungsfotos – ein schöner Größenvergleich. Und das Wetter hat sich erst einmal wieder zugezogen.

Der Fluss selbst bildet sich aus dem Ablauf des Kambárvatn, einem kleinen Bergsee in den Bergen des Melrakkanesfjall. Die Berge dort erreichen Höhen von um die 700 Meter. Der See liegt etwa 1200 Meter Luftlinie nördlich vom Barkináfoss entfernt. Der Ablauf nimmt noch einen kleinen Fluss auf, und fließt dann zwischen den Felsterrassen des Stekkahjalli (links) und Grænihjalli hindurch. Hjalli aus dem Isländischen übersetzt heißt so viel wie Geländestufe, Terrasse oder Felsterrasse. Zwischen den Hjalli bildet er den Wasserfall. Der Fluss fließt dann durch einen Durchlass im 90° – Winkel unter der Ringstraße hindurch, wo er nach vielleicht 750 Metern in eine Bucht des Álftafjörður im Atlantik mündet.
Die auf einer Ost-Westachse verlaufende Bergkette, zu der Stekka- und Grænahjalli gehören, bilden die nördlichen Reste der Caldera-Wände eines ehemaligen riesigen Zentralvulkans, der vor etwa 7 Millionen Jahren dort aktiv war. Die Berge dort bestehen zu großen Teilen aus Rhyolith. Der heute vorhandene Álftafjörður (übersetzt: Schwanenfjord) ist die vollgelaufene Caldera des Álftafjörðurvulkans. Der Álftafjörður wird auch als Lagune bezeichnet, weil ihn nach Osten die bestimmt 15 Kilometer lange, schmale, flache, in den Atlantik hineinragende Sandbank, Starmýrartangi (auch Starmýrarfjörur) genannt, die bei Sturm und hohem Wellengang überspült wird, vom offenen Atlantik abschirmt.

Aufgenommen bei der Ringstraße an der Ostküste Islands zwischen Höfn und Djúpivogur.

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