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1159 Viertausendachthundert Gigawattstunden

1159 Viertausendachthundert Gigawattstunden

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homwico


Premium (Complete), Coburg

1159 Viertausendachthundert Gigawattstunden

Ich habe den Standort gewechselt und bin ein paar hundert Meter weitergefahren. Von dem dortigen Aufnahmeort hat man einen guten Blick hinein in die gewaltige Schlucht Dimmugljúfur. Von der Dammkrone schaut man aus einer schönen Vogelperspektive hinab auf ein weiteres Lüftungsschachtgebilde aus Beton, das im Vordergrund hinab in das darunterliegende Tunnelsystem führt. Folgt man von dort mit den Augen der kleinen Zufahrtsstraße, erblickt man die Ablaufrinne mit ihrer künstlichen Fallkante, die den Wasserfall Hverfandi entstehen lässt. Das fallende Wasser erzeugt gleichzeitig eine riesige Gischtwolke, die sich kontrastreich zur Schluchtwand gegenüber von deren schwarzen Lavagestein abhebt. Der Blick verweilt einen Moment darauf, und wandert dann durch die Klamm mit dem Flusslauf der Jökulsá á Brú zwischen oberem und unterem Bildrand hin und her.

Viertausendachthundert Gigawattstunden Stromerzeugung jährlich ist eine Hausnummer. Wer jetzt jedoch glaubt, dass dieser Strom für die Versorgung der Infrastruktur Islands genutzt wird, der irrt.
Den Strom, und deshalb baute man das Wasserkraftwerk, nutzt letztendlich ein einziger Abnehmer: Den Strom benötigt man für die Betreibung des Aluminiumwerks Fjarðaál, dieses liegt etwa 100 Kilometer nordöstlich vom Staudamm. Die Schmelzhütte hat eine Produktionskapazität von bis zu 360.000 Tonnen Aluminium pro Jahr, das sind fast 1000 Tonnen am Tag. Nach eigenen Aussagen auf der Website des Unternehmens legt dieses im Rahmen der Nachhaltigkeit besonderen Wert auf den richtigen Umgang mit Umweltproblemen. So sei beispielsweise der „Fußabdruck“ (Treibhausgasbilanz) von CO? (Stand 2020) der niedrigste bekannte weltweit in der Aluminiumproduktion. Der Website nach lebt das Unternehmen nach den Prinzipien einer vierseitigen Menschenrechtspolitik, versucht auf eine Frauenquote zu achten, und lebt die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in Ostisland im Rahmen ihrer sozialen Verantwortung als einen ihrer Schwerpunkte. Fjarðaál hat 544 Mitarbeiter (25 % Angestellte), davon 134 Frauen (ohne kooperierende Unternehmen, Stand 2020). Die gesamte Produktion wird an eine Vertriebsgesellschaft in den Niederlanden verkauft, die der Muttergesellschaft, Alcoa, gehört, von dort distribuiert man die Produkte an europäische Unternehmen. Alcoa ist ein amerikanisches Unternehmen mit Hauptsitz in Pittsburgh/Pennsylvania. Die Einkäufe des notwendigen Aluminiumoxids für die Herstellung stammen zu 22 % aus Australien und zu 78 % aus Brasilien (Stand 2020)

Aufgenommen von der Dammkrone am Kárahnjúkastífla im isländischen Hochland am Kárahnjúkar-Staudamm-Projekt des Unternehmens Landsvirkjun.

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