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132 Dschungelähnlich (bearbeitet)

132 Dschungelähnlich (bearbeitet)

11.560 16

homwico


Premium (Complete), Coburg

132 Dschungelähnlich (bearbeitet)

Bei dieser Aufnahme ist auch keine große Bearbeitung nötig. Ich will allerdings etwas anderes ausprobieren, da ich die Lichtsituation im Originalbild brav, ja etwas „langweilig“ finde.

A.: Zunächst, ich bleibe in meinem normalen Workflow, aktiviere ich nach dem Öffnen des RAW-Konverters über die Adobe Bridge wieder die Profilkorrekturen und richte in der Geometrie das Bild über „Upright Horizontale Korrektur H“ aus, damit die Ränder an dem Auffangbecken geradlinig verlaufen. Im Weißabgleich erhöhe ich der Wert der Farbtemperatur von 5400K auf 5600K und reduziere den Wert des Farbtons auf 25, um einen wärmeren Gesamteindruck im Bild zu schaffen.
Für die weiteren Werte in den Grundeinstellungen stelle ich den Kontrast auf +25 – Lichter auf -95 – Tiefen auf +40 – Weiß auf +20 – Schwarz auf +25 – Struktur auf + 25 – Klarheit auf +15 – und Dunst entfernen auf +10. Über die Gradationskurve regele ich die Werte folgendermaßen ein: „Lichter“ auf -20, „Helle Farbtöne“ auf +35, „Dunkle Farbtöne“ auf -5 und die Tiefen auf +10.
Die Schärfe reguliere ich auf +80, die Rauschreduzierung stelle ich auf +20 und die Rauschreduzierung Farbe auf +45 ein. Danach übergebe ich das Bild in Photoshop (Hochstelltaste gedrückt halten und den Button rechts unten mit „Objekt Öffnen“ anklicken), das öffnet das Bild automatisch mit den Kamera-RAW-Konverter Einstellmöglichkeiten.

B.: In PS reduziere ich als Erstes über den RAW-Konverter die Lichter weiter um einen Wert von -45, da die Reduzierung im Vorfeld nicht ausreichend, aber schon fast bis zum Anschlag des Reglers ausgereizt war.
In der Tonwertkorrektur stelle ich den Tonwertumfang auf 5-250, die Schattentonwertspreizung auf 2, die Lichtertonwertspreizung auf 241 und die Mittelton-Tonwertspreizung auf 0,92.
Jetzt wäre das Bild eigentlich fertig, aber ich will die Lichtsituation umgestalten, um im Bild etwas mehr Lichtstimmung zu simulieren.

C.: Dazu übergebe ich das Bild ganz normal nach Lightroom. Mit zwei Lichtkegeln will ich das Bild links und rechts von unten in den Ecken ausstrahlen. Dazu habe ich Presets in Lightroom, die in vier Richtungen über die Bildecken in drei unterschiedlichen Stärkegraden aufrufbar sind. Wie schon einmal erwähnt, zieht jede Anwendung eines solchen „Spotlight-Presets“ eine Abdunklung des restlichen Bildes nach sich, die allerdings bei jeder Anwendung zum Tragen kommt. Das bedeutet, dass das Bild insgesamt zu dunkel wird, und ein zwangsweises Aufhellen der zu dunklen Bildteile nach sich ziehen würde, die, um das Bild natürlich erscheinen zu lassen, auf normalem Wege nur schwer oder gar nicht realisierbar ist, ohne die hellen Teile dann zu überstrahlen. Deshalb muss ich mir etwas anderes einfallen lassen. Ein Weg wäre, die beiden Presets auf das Bild anzuwenden, die zu dunklen Teile über ein Anheben der Belichtung wieder aufzuhellen und dann die jetzt zu hell erscheinenden Spots über einen „Verlaufsfilter“ – „Pinsel“ mit dem Pinsel abzudunkeln, also dunkel zu malen. Ich will aber einen anderen Weg gehen. Dazu erstelle ich in Lightroom aus dem gerade in PS bearbeiteten Bild zwei virtuelle Kopien (Rechtsklick aufs Bild – „Virtuelle Kopien anlegen“ auswählen). Auf eine Kopie lege ich ein Preset „Spotlight lower left medium“, auf die zweite Kopie ein Preset „Spotlight lower right medium“. Dann öffne ich die vorher in PS bearbeitete PSD-Datei und die beiden virtuellen Dateien erneut in PS. PS öffnet mir die beiden virtuellen Dateien als normale Hintergrundebene mit den Spotlight-Einstellungen aus Lightroom, wobei jedes Bild gleichmäßig abgedunkelt ist. Ich konvertiere beide virtuelle Dateien für den Smartfilter und öffne erst die mit dem linken Spotlight im RAW-Konverter. Dann rufe ich dort über die Werkzeugleiste links das Verlaufs-Filterwerkzeug (4. von unten) auf, und wähle einen linearen Verlauf aus, den ich von der linken unteren Ecke ins Bild ziehe, und so einstelle, dass der Bereich bis knapp über den mit Farn und Gräsern bewachsenen Bereich reicht. Die Winkeleinstellung ist Geschmackssache, da muss man ein bisschen probieren. In der Maske stelle ich unter „Licht“ den Wert für Belichtung auf +1,20. Das Gleiche tätige ich jetzt für die Datei mit dem rechten Spotlight, wobei ich dort die Werte für Belichtung auf +1,15 und für Lichter auf -50 einstelle. Ich habe jetzt in PS drei völlig identische Dateien, die sich nur durch die Lichtwirkung unterscheiden. Dies deutet schon den Vorteil gegenüber der ersten Bearbeitungsmöglichkeit an: Ich habe für jede Situation einzelne Dateien, die ich auch einzeln verwenden könnte, und auch, das geht aus den nächsten Schritten hervor, im Gesamtbild einzeln bearbeiten und verändern kann. Jetzt kopiere ich die Ebenen beider virtuellen Kopien über den Copy & Paste-Befehl in die dritte geöffnete Datei. Damit lege ich die beiden bearbeiteten virtuellen Kopien deckungsgleich über mein zuerst bearbeitetes Bild, wobei jedes Bild als einzelne Ebene aufgeführt ist. Dies bringt mir den Vorteil, dass ich nun in jeder Ebene die Deckkraft und Fläche (siehe Arbeitsbereich „Ebenen“ links) einstellen kann, über die ich die Lichter der Spots feinsteuere. Für die Ebene mit dem Spotlight links lege ich die Deckkraft der Maske auf 50%, für die Ebene mit dem Spotlight rechts auf 75%, die Fläche belasse ich in beiden Fälle auf 100%. Ich dupliziere noch alle drei Ebenen, reduziere die Kopien auf eine Ebene, konvertiere sie für den Smartfilter und bearbeite dann im Kamera-RAW-Filter das Bild final, indem ich die Belichtung auf + 0,1, die Lichter auf -20 und die Tiefen auf +75 einstelle. Mit Abspeichern in PS kann ich dann das Bild indessen wieder über Lightroom aufrufen, wo ich es noch mit einem Preset „Farbe natürlich“ versehe, das folgende Werte eingestellt bekommt: Kontrast auf +10 – die Lichter auf -10 – die Tiefen auf +15. Der Wert für Weiß justiere ich auf -10, und für Schwarz auf -4. Die Dynamik stelle ich auf +5, und mit der Pipette stelle ich den Weißabgleich noch feinjustiert für die Temperatur auf +2 und für die Tonung auf +3. Unter den Farbkorrekturen über Farbmischer stelle ich im Farbton (HSL) die Werte für Orange auf -50 und für Gelb auf +90.
Ganz am Schluss entrausche ich das Bild noch über ON1NoNoise mit den Werten Luminanz +50, Details verbessern +50, Farbe +100 und Mikroschärfen +100 und exportiere es über Lightroom in einen Ordner meiner Wahl als JPEG-Datei. Jetzt ist das Bild fertig.

Welches Bild ist besser: das unbearbeitete, oder das bearbeitete?

Das Bild wurde aufgenommen im Silbergrund am Silbergraben nahe des Gerastollens etwas abseits vom Rundwanderweg der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha am Punkt Luisenthal 9.

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