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1405 Von Lapilli und dem Umgang mit der Natur

1405 Von Lapilli und dem Umgang mit der Natur

6.642 10

homwico


Premium (Complete), Coburg

1405 Von Lapilli und dem Umgang mit der Natur

Auf dem dunklen Lavaascheboden, der mit Lapilli-Stückchen (aus dem Italienischen, es bedeutet „Steinchen“), das sind in diesem Fall in einem Lavagebiet erbsen- bis nussgroße (2 bis 64 mm) Pyroklaste, wobei Pyroklaste wiederum Gesteinsfragmente sind, die durch Zerreißen, Zerbrechen oder durch direkte Kristallisierung infolge vulkanischer Aktivität entstehen, liegt ein aus dem Boden herausgerissenes, zerteiltes Stück Moos. Der Begriff „Lapilli“ selbst bezeichnet nur eine Korngröße, er ist kein feststehender Begriff für eine Gesteinsart. Zusammen mit der Lavaasche, den Bomben und Blöcken bilden diese „Lapilli-Steinchen“ die pyroklastischen Gesteine einer Lavalandschaft, das ist der verfestigte Zustand. Liegen diese Formen unverfestigt vor, spricht man von pyroklastischen Sedimenten, die man auch Tephra nennt.
Es stimmt immer traurig, sieht man solche Zerstörungen, auch wenn man an dieser Stelle nicht hundertprozentig sagen kann, ob das Moospolster Opfer einer mutwilligen Zerstörung geworden ist.
Moose sind meist klein und wachsen relativ langsam. Sie können mit den höheren Pflanzen nicht konkurrieren, und weichen deshalb auf extreme Standorte wie Felsen, Borken oder dunkle lichtarme Stellen aus, an denen andere Pflanzen nicht gedeihen können. Fakt ist, dass solche Mooslandschaften sehr empfindlich sind, und Jahre, ja Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte brauchen, um solche Landschaften zu bilden.
Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn die Isländer danach trachten, dass die Vegetation, gerade im Hochland, nicht mutwillig zerstört wird.
Sieht man, wie sich manche Menschen im Urlaub benehmen, fragt man sich, ob es respektlose Rücksichtslosigkeit, Ignoranz oder einfach nur Dummheit ist. So haben Touristen massenweise Moos ausgerissen und dazu verwendet, ihre Zelte abzudichten, oder noch schlimmer auf einem mit Moos bewachsenen Hügel Worte wie „live“ eingegraben, indem sie das Moos herausgerissen haben, um den Schriftzug von weitem sichtbar werden zu lassen (siehe folgenden Link: https://www.spiegel.de/panorama/island-touristen-zerstoeren-das-islaendische-moos-a-00000000-0003-0001-0000-000001427259 und dann den letzten Link im Artikel: IcelandMonitor).
Das grenzt nicht nur an Dummheit, das ist idiotisch. Und immer wieder sieht man Reifenspuren außerhalb der erlaubten Wege mitten in der Landschaft…….

Aufgenommen in den Kverkfjöll am Nordrand des Vatnajökull auf Island.

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