1450 Lebensräume
Ein weiteres Phänomen sind die in diesem Areal angesiedelten kleinen Biotope.
Topografisch gesehen haben sich zwischen den Hügeln der Moränen durch die Witterung und durch die Schneeschmelze zum Wechsel der Jahreszeiten an manchen Stellen kleine Täler und Einschnitte gebildet, in denen teils Rinnsale bis hin zu größeren Bächen, die das Wasser vom Gletscher hinab in die Ebene transportieren und gleichsam ruhende Wassertümpel, Lachen und Pfützen angesiedelt, um die herum sich eine richtige miniaturisierte Vegetation und kleine Biotope angesiedelt haben. Zunächst unerklärlich, da die Lavaböden normal sehr wasserdurchlässig sind und kein Wasser speichern, halten sich diese Tümpel trotzdem hartnäckig und bieten Moosen, Flechten und kleineren resistenten arktischen Pflanzenarten Lebensräume. Dies hängt wahrscheinlich an manchen Stellen von der Entfernung zum Grundgestein des Palagonitrückens und sicherlich hauptsächlich von dem Zustand des oftmals gefrorenen Untergrunds, wir befinden uns ja in der Permafrost-Zone, ab. Für die nahegelegenen geothermischen Gebiete des Massivs gelten dabei sicherlich eigene Gesetze. Als geologischer Laie kann man da nur raten und Vermutungen anstellen.
Auf dieser Aufnahme jedenfalls einer dieser Tümpel. Er ist ringsum von Moos umgeben, das interessanterweise auch durchgängig den Boden des Tümpels bedeckt. Bei dem Moos könnte es sich, ich kann es nicht genau bestimmen, um eine Art von Spatenmoos, vielleicht Bach-Spatenmoos (Scapania undulata) oder Sumpf-Spatenmoos (Scapania paludosae) der Gattung Scapania handeln. Diese Moose gehören zur Abteilung der Lebermoose. Im Tümpel sieht man rechts eine kleine Gruppierung von Scheuchzers Wollgras (Eriophorum scheuchzeri), entdeckt vom deutschen Botaniker David Heinrich Hoppe. Links daneben schauen aus dem Tümpel die Spitzen des Honiggrases (Holcus) mit seinen Blütenrispen heraus. Zur Familie der Süßgräser gehörend, könnte es sich hier um die Art des Wolligen Honiggrases (Holcus lanatus) handeln. Um den Tümpel verteilt zwischen dem Moos, findet man kleine bodendeckende Arktische Weide (Salix arctica), deren flach verzweigte Äste abgeblühte Fruchtstände zeigen. Das Biotop ist malerisch eingebettet zwischen zwei Moränenhängen, die mit Lapilli und Lavagestein unterschiedlicher Größe bedeckt sind.
Diese Aufnahme wurde mit dem Programm von ON1, ON1 HDR 2023 (Preset Dramatic D4) eingestellt und bearbeitet. Mit diesem Programm lässt sich mühelos ein HDR-Bild aus einer Aufnahme erstellen.
Das Bild wurde aufgenommen in den Kverkfjöll am Nordrand des Vatnajökull auf Island.
Matteo70 06/02/2023 16:38
tolle Farben..LG, Matteo70anne47 05/02/2023 22:01
Sieht toll aus mit den Farben und dem sich spiegelnden HimmelLG Anne
Benita Sittner 05/02/2023 20:54
....krass was die Natur alles fertig bringt...VLG BenitaAndré Reinders 05/02/2023 20:03
Kommt sehr klasse rüber mit dem Blau in den PfützenLGAndré
W.H. Baumann 05/02/2023 19:06
Am Anfang war der Wasserstoff. Wie eine Ursuppe...Klasse bearbeitet und gezeigt!
VG Werner
Heribert Fischer 05/02/2023 17:34
kräftigere Farben durch die BeaVitória Castelo Santos 05/02/2023 17:10
WOW ..... gefällt mir sehr gut!LG Vitoria