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1650 Kverkfjöll-Gletscher

1650 Kverkfjöll-Gletscher

7.022 11

homwico


Premium (Complete), Coburg

1650 Kverkfjöll-Gletscher

Ich bin an dem kleinen Parkplatz, der mitten auf dem Boden des ursprünglichen Gletscherbetts eingerichtet wurde, angekommen. Vor ein paar Jahrzehnten war das Eis des Gletschers lange nicht so weit zurückgezogen wie in der heutigen Zeit. Rechnet man in Jahrhunderten, kann man sagen, dass hier alles voller Eis war. Die leblose, tote Steinwüste, die Steine unterschiedlicher Größe, die im Vordergrund zu sehen ist, sind die Ablagerungen der früheren Gletschersohle, die durch den Rückzug des Gletschers zum Vorschein gekommen sind.
Aus dieser 24 mm Weitwinkel-Ansicht, der tiefe Standort im Gletschertal, welches nahtlos in die Sanderebene übergeht, wirkt die Gletscherzunge mit ihren abrupten Abbrüchen und dem sich zeigenden Gletschertor bedrohlich. Dort befindet sich auch die Höhle. Auf Höhe der Bildmitte vom rechten Bildrand kommend, zeigen sich Markierungspfähle mit blauen Enden, der Weg zur Abbruchkante des Gletschers. Der Weg führt über eine Erhöhung mit Gesteinsschutt, wobei etwa auf Bildmitte der aus dem Gletschertor ausgetretene Gletscherfluss Wolga überquert werden kann.
Durch die Perspektive bekommt man annähernd ein Gefühl dafür, welche Stärke der Panzer der Gletscherzunge besitzen muss. Er dürfte an manchen Stellen wohl über 100 Meter Stärke haben.
Links am Horizont sieht man zwei große Eisbrüche, in deren Zonen sich unzählige Seracs gebildet haben. Nach rechts blickend ist der Eispanzer der Zunge eingekerbt. Dort dürfte sich etliches an Wasser sammeln, was dann nach unten diffundiert und wohl in einem darunter befindlichen Höhlensystem austritt und dort den sich unterirdisch gebildeten Gletscherfluss speist. Noch weiter rechts sieht man auf der im Sonnenlicht glänzenden Fläche der Gletscherzunge etliche tiefe Gletscherspalten, die in einen weiteren Eisbruchbereich mit Seracs übergehen. Diese Spalten, Längs- oder auch Radialspalten genannt, zeigen, dass der Gletscher ordentlich in Bewegung ist, und dass quer zur Eisbewegung des Gletschers Geschwindigkeitsdifferenzen auftreten. Noch stärker ist das bei den Gletscher- oder Eisbrüchen ausgeprägt, die mit ihren Seracs entstehen, wenn sich an Übergängen verschiedene Gletscherspalten überschneiden. Auch fließt dort der Gletscher schneller als normal. Dabei treten an diesen Stellen die Spalten meist durch den Untergrund bei einem Gefälleknick als Querspalten auf. Die spröde Oberfläche kann die durch die Fließgeschwindigkeit auftretenden Spannungen nicht ausgleichen — es kommt zur Spaltenbildung. Treffen nun diese Spalten auf Längsspalten, kommt es zu den Überschneidungen, die sich in Form dieser Serac-Felder zeigen.
Am Horizont im rechten Bildbereich sieht man noch die Gipfel des Austurfjöll und des Vesturfjöll über die Gletscherzunge ragen, zwischen denen sich der Kverkjökull-Gletscher ins Tal hinab hindurchschiebt.

Aufgenommen auf dem Fußpfad zum Gletscherabbruch des Kverkjökull mit der Eishöhle.

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