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292 Böhlerblick (bearbeitet)

292 Böhlerblick (bearbeitet)

7.277 22

homwico


Premium (Complete), Coburg

292 Böhlerblick (bearbeitet)

Auch dieses Bild kann ich mit meinem üblichen Workflow bearbeiten. Allerdings mit ein wenig Mehraufwand.

A.: Ich öffne in der Adobe Bridge den RAW-Konverter auf gewohnte Weise. In der Geometrie aktiviere ich unter „Upright“ die Korrektur über Hilfslinien. Ich setze zwei vertikale Linien: eine am linken Pfosten des Geländers, eine am linken Abschluss der Bank. Das Bild schneide ich frei auf ein Format von 8256 × 4959 Pixel. Eigentlich wollte ich den Himmel ganz wegschneiden. Ich wollte aber die Spitzen der Bäume am linken Bildrand mit den Zapfen nicht ganz wegschneiden, deshalb habe ich ein kleines Stück Himmel belassen.
Dann stelle ich die Grundeinstellungen wie folgt ein: Den Wert für den Kontrast setze ich auf +30 – Lichter auf -100 – Tiefen auf +35 – Weiß auf +20 – Schwarz auf -10 – Struktur auf +20 – Klarheit auf +15 – und Dunst entfernen auf +45. Die Schärfe stelle ich auf +75. Weitere Details wie Rauschentfernung anzupassen ist bei diesem Bild ebenfalls nicht notwendig. Die Gradationskurve regele ich folgendermaßen ein: „Lichter“ auf -15, „Helle Farbtöne“ auf +10, „Dunkle Farbtöne“ auf -5und die Tiefen auf -5.
Dann übergebe ich das Bild nach Photoshop.

B.: Dort maskiere ich zunächst den Himmel, der sich in der unbearbeiteten Version in eintönigem Grauweiß daherkommt. Ich stelle in der Maske folgende Werte ein: Weißabgleich/Farbtemperatur -20, Belichtung – 0,50, Struktur 40 und Klarheit 35. Im HSL-Farbmischer stelle ich die Blauwerte unter Farbton auf +15, unter Sättigung auf +65 und unter Luminanz auf -30. So bekommt der Himmel etwas mehr Zeichnung. In der Vergrößerung sehe ich, dass sich durch die Maskenbearbeitung am Übergang zwischen Himmel und Baumspitzen ein unschöner Saum gebildet hat. Diesen entferne ich nahezu in der „Optik“, wo ich unter „Rand entfernen“ bei „Lila“ die Intensität auf +20 und den Farbton auf 0/70 setze. Das Gleiche wiederhole ich für „Grün“ mit einer Intensität von 3 und einem Farbton von 40/100. Durch die Bearbeitung des Bildes in den Grundeinstellungen zeigt sich der Wald im Hintergrund in einem unschönen, unwirklichen und eintönigen, aber kräftigen Aquamarin-Farbton. Eine Bearbeitung im ganzen Bild über den HSL-Farbmischer verändert aber die anderen Waldstücke in eine unnatürlich wirkende Ansicht. Deshalb setze ich in der Bearbeitungsleiste rechts über die Maskeneinstellung im Kamera-RAW-Konverter, dabei wähle ich die Pinselfunktion für die Maskenbearbeitung, eine Maske.
Über den Menüpunkt „Farbe“ in der rechten Bearbeitungsleiste kann ich nun über eine Leiste, die die Spektralfarben abbildet, einen von mir gewünschten Farbton mittels Schieberegler einstellen. Diesen Farbton trage ich jetzt unregelmäßig auf die Fläche des Waldes im Hintergrund auf, wobei der unschöne Aquamarin-Farbton übermalt wird. Dies wiederhole ich mit insgesamt 9 Masken, wobei ich jedes Mal einen anderen Farbton auswähle und male, bis mir das Ergebnis zusagt.
Während diesen Bearbeitungen habe ich die Ebenen gemäß meinen Beschreibungen in früheren bearbeiteten Bildern manchmal duplizieren müssen. Dadurch sind jetzt mehrere Ebenen vorhanden. Um diese letzte beschriebene Maskentechnik anwenden zu können, habe ich zuvor sämtliche vorhandenen Ebenen nochmals dupliziert und dann die Duplikate auf eine Ebene reduziert. Wenn ich dann unter „Filter“ den Menüpunkt „Für Smartfilter konvertieren“ anklicke, kann ich mit dem dann möglichen Aufruf des Kamera-RAW-Konverters das Bild wie eben beschrieben mit beliebigen Masken versehen und verfeinern. Schließlich habe ich noch den Dunst mit einem Wert von +40 nachgebessert und mit dem Bereichs-Reparaturstempel die Zigaretten kippen und Abfallreste retuschiert.
Zuletzt nehme ich noch eine Einstellung der Tonwertkorrektur vor: Den Tonwertumfang stelle ich auf 5-250, die Schattentonwertspreizung auf 2, die Lichtertonwertspreizung auf 251 und die Mittelton-Tonwertspreizung auf 0,90. Das Bild speichere ich als PSD-Datei ab und übergebe es wieder nach Lightroom.

C.: In Lightroom importiere ich das Bild und finalisiere es mit dem Preset „Farbe natürlich“, wobei die Werte von mir auf folgende Zahlen eingestellt werden: den Kontrast auf +10 – die Lichter auf -10 – die Tiefen auf +15. Der Wert für Weiß justiere ich auf -10, und für Schwarz auf +60. Die ersten vier Werte sind automatisch gesetzte Werte des Presets. Die Dynamik setze ich auf 0 zurück. Mit der Pipette stelle ich den Weißabgleich noch feinjustiert für die Temperatur auf +3 und für die Tonung auf +4. Dann ist das Bild fertig für den Export als JPEG-Datei in einen Ordner meiner Wahl.

Welches Bild ist besser: das unbearbeitete, oder das bearbeitete?

Das Originalbild wurde aufgenommen am westlichen Ufer des Seitenarms am Silbergrund der Ohratalsperre bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha.

Commenti 22

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  • günnik 15/07/2023 11:32

    Moin,
    sehr gute Bea. Top-Foto
    LG
    Günni
  • Benita Sittner 14/07/2023 9:32

    ....toller Blick und sehr gute Bearbeitung...VLG Benita
  • André Reinders 13/07/2023 19:37

    Es wirkt tatsächlich satter, gut gemacht!

    LG

    André
  • Matteo70 13/07/2023 15:55

    schöne Farbsättigung hier...Angenehm und nicht übertrieben. LG, matteo70
  • Nikofotod 13/07/2023 15:35

    Wenn ich das Bild im Vergleich zum unbearbeiteten sehe muss ich sagen das ist Bearbeitung wegen des Bearbeitens wegen und nicht wegen eines besseren Bildes. Ich versuche beim Fotografieren und bei der Einstellung meiner Kamera ein besseres Ausgangsbild zu erreichen. Deine Kamera stand doch auf einem Stativ da wäre dich Zeit gewesen.

    LG Christian
    • homwico 14/07/2023 0:11

      Danke für Deinen Kommentar.
      Man kann da sicher geteilter Meinung sein. Ich habe meine Kamera von den Grundeinstellungen so voreingestellt, dass die Kamera bis auf wenige Einstellungen, ich habe mein Nikon Profil auf „Kamera kräftig“ gestellt, keine darüber hinausgehenden Einstellungen gespeichert hat. Ich habe mich grundsätzlich entschieden, im RAW-Format zu fotografieren, da ich damit wesentlich mehr Möglichkeiten habe, über eine gezielte Bearbeitung mehr Details aus einem Bild herauszuholen, als über die Einstellmöglichkeiten der Kamera, die natürlich ebenfalls elementar wichtig sind. Dies wird von Nikon und von vielen Fotografen empfohlen. Ich bearbeite deshalb definitiv jedes meiner Bilder, zumindest diejenigen, die ich veröffentliche. Das hat nichts mit Bearbeiten um des Bearbeitens wegen zu tun. Natürlich muss ich darauf achten, dass Einstellungen wie Blende, Belichtung, ISO-Zahl, Weißabgleich, Bildaufbau oder Gestaltung passen. Und leider gibt auch der Monitor nicht alle Schwächen bei der Aufnahme preis. Auch das ist ein Grund, warum ich eine Bildnachbearbeitung im Nachgang präferiere. Bilder, die auf den ersten Blick nichts geworden sind, löscht man sowieso entweder sofort noch in der Kamera, oder spätestens auf dem Rechner beim Begutachten.
      LG
      Wilhelm
  • Fran Gonzalez Carbonell 13/07/2023 13:53

    Me gusta la idea de incluir el banco vacío que invita a contemplar ese precioso paraje.
    Saludos
  • W.H. Baumann 13/07/2023 13:27

    Ein schönes Plätzchen mit Blick auf die Talsperre. Fein.
    VG Werner
  • Günter7 13/07/2023 12:25

    Sehr schön von dir bearbeitet,
    klasse mit den Einstellungen.
    LG Günter
  • wasserfallfan 13/07/2023 9:56

    Die Version finde ich von den Farben her besser. Den Himmel hätte ich entweder nicht oder ganz geschnitten.
    LG Günther
  • UliF 13/07/2023 8:52

    so kommt das Wasser besser zur Geltung
    LG Uli
  • smokeonthewater 13/07/2023 1:26

    Ich hätte lieber mehr Waldboden statt Himmel weggeschnitten.
    LG Dieter
  • Burkhard Jährling 12/07/2023 23:22

    Farben und Licht sind hier prima. Aber der Bildausschnitt gefällt mir bei der unbearbeiteten Variante besser.
    VG Burkhard
  • Hans-Joachim Maquet 12/07/2023 21:14

    Das Plätzchen par excellence. 
    LG Hans-Joachim
  • Cobra11-Fan 12/07/2023 20:01

    Da möchte man verweilen
    freundlich c11
  • Laufmann-ml194 12/07/2023 19:37

    Klein wenig tiefer oben, dann wäre es eine sehr gute raumdichte Wirkung.
    Fehlt vielleicht noch eine Bahnstrecke
    vfgm194