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338 Langsam, aber sicher ... (bearbeitet)

338 Langsam, aber sicher ... (bearbeitet)

12.418 10

homwico


Premium (Complete), Coburg

338 Langsam, aber sicher ... (bearbeitet)

Auch bei diesem Foto ist der Aufwand in der Bearbeitung nicht schlimm.

A.: Wieder öffne ich zuerst in der Adobe Bridge den RAW-Konverter. Zunächst richte ich das Bild in der Geometrie über „Upright mit Hilfslinien“ aus. Dabei lege ich zwei passende vertikale Hilfslinien auf das fallende Wasser (möglichst weit zur Bildmitte hin). Eine horizontale Hilfslinie ziehe ich entlang der unteren Kante der Betonmauer, dort wo sie sich im Wasser befindet. Die dadurch entstehenden, recht großen pixelfreien Felder reduziere ich ein wenig, indem ich den Aspekt auf +21 setze, dies wirkt sich auf die Perspektive aus. Je weiter ich den Regler in den Minusbereich schiebe, desto mehr zieht sich das Bild in die Breite, man staucht es vertikal — das Bild weitet sich, es zieht sich in die Breite. Umgekehrt bewirkt ein Verschieben in den Plusbereich ein horizontales Stauchen. Das Bild wird seitlich zusammengedrückt, wobei sich vertikale Linien verlängern. Das Bild zieht sich in die Länge. Auch die ursprünglichen Kanten des Bilds verschieben sich durch das Ausrichten. Deshalb verschiebe ich das Bild auf der X-Achse unter VersatzX auf einen Wert von -2,8. Je größer der Wert des Minusbereichs, desto weiter verschiebt sich das Bild horizontal nach links. Auch dies wirkt sich auf die entstandenen pixelfreien Zonen aus. Es ist, wie vieles, eine Geschmackssache, wie weit ich diese Änderungen, sie sind voneinander abhängig, betreibe. Auf jeden Fall sollte man dabei beachten, dass die Proportionen möglichst weit erhalten bleiben. Als Vorlage kann dazu das Originalbild dienen. Gerade bei Personen- oder Architekturaufnahmen sieht das ansonsten schnell unnatürlich aus. Mit etwas Glück fallen die sind durch das Ausrichten entstandenen pixelfreien Felder relativ klein aus. Diese kann man dann durch die eben beschriebenen Behandlungen über Aspekt und Verschieben auf der X- oder auch auf der Y-Achse eliminieren. Bei stärkeren Ausrichtungseffekten gelingt dies nicht mehr. Dies ist aber nicht schlimm, da ich später diese „bildlosen“ Flächen in PS entweder mit dem Bereichsreparaturpinsel retuschiere oder/und das Bild noch etwas beschneiden kann. Zuletzt schneide ich das Bild auf ein Format von 16:9.
Jetzt stelle ich noch die Grundeinstellungen wie folgt ein: Die Belichtung setze ich auf 0,05. Den Wert für den Kontrast setze ich auf +20 – Lichter auf -40 – Tiefen auf +60 – Weiß auf +35 – Schwarz auf +35 – Struktur auf +30 – Klarheit auf +25 – und Dunst entfernen auf +20. Die Schärfe stelle ich auf +90. Die Gradationskurve regele ich dann folgendermaßen ein: „Lichter“ auf -15, „Helle Farbtöne“ auf -5, „Dunkle Farbtöne“ auf +20 und die Tiefen ebenfalls auf +10. Dann übergebe ich das Bild nach Photoshop.

B.: In PS retuschiere ich bei dieser Aufnahme noch die pixellosen Zonen mit dem Bereichsreparaturpinsel, was in diesem Fall gut gelingt. Aufpassen muss man bei solchen Retuschen, gerade bei größeren Flächen, die sich Bildteile in bearbeiteten Flächen im Ergebnis nicht wiederholen. Bei der Retusche sucht sich nämlich das Werkzeug passende benachbarte Bildteile aus, und fügt sie ersatzweise ein. Das kann sich in der Praxis so auswirken, dass ich ein Blatt, einen Stein oder einen Zweig mehrfach und auffallend störend nebeneinander multipliziert im bearbeiteten Bild sehe. Dies kaschiere ich, indem ich die Pinselgröße kleiner stelle, und solche Stellen nochmals unregelmäßig mit dem Pinsel retuschiere.
Dann nehme ich noch eine Einstellung der Tonwertkorrektur vor: Den Tonwertumfang stelle ich auf 5–250, die Schattentonwertspreizung auf 2, die Lichtertonwertspreizung auf 251 und die Mittelton-Tonwertspreizung auf 0,97. Das Bild speichere ich dann als PSD-Datei ab.

C.: In Lightroom finalisiere ich das Foto mit dem Preset „Farbe natürlich“, wobei die Werte von mir auf folgende Zahlen eingestellt werden: den Kontrast auf +10 – die Lichter auf -10 – die Tiefen auf +15. Der Wert für Weiß justiere ich auf -10, und für Schwarz auf -3. Die ersten vier Werte sind dabei automatisch gesetzte Werte des Presets. Die Dynamik belasse ich auf +10. Mit der Pipette stelle ich den Weißabgleich noch feinjustiert für die Temperatur auf +5 und für die Tonung auf +4. Die Kante am unteren Ende der Betonmauer an der Wasserlinie wirkt noch etwas gekrümmt. Deshalb korrigiere ich unter „Objektivkorrekturen“ der Wert der Verzerrung noch auf +11 und drehe abschließend in der Geometrie den Wert bei „Drehen“ auf -0,1. Die durch die Verzerrungskorrektur entstandenen pixellosen Flächen entferne ich, indem ich, dies ebenfalls in der Geometrie, den Wert der Skalierung auf 105 setze. Dann ist das Bild fertig für den Export als JPEG-Datei in einen Ordner meiner Wahl.

Welches Bild ist besser: das unbearbeitete, oder das bearbeitete?

Das Originalbild wurde aufgenommen im Kerngrund an der Vorsperre Kerngrund an der Ohratalsperre bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha.

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