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homwico


Premium (Complete), Coburg

417 Lüster(n)

Der Detailausschnitt durch das Fenster im ersten Stock des Theaters auf einen der funkelnden, mächtigen Kristall-Lüster im Spiegelsaal des Landestheater Coburg, der sich hier teilweise in hellem Licht zeigt. Für mich steht er symbolisch für das Kommende, für die Hoffnung, dass das Licht weiterbrennt oder besser wieder hell in neuem Glanz erstrahlt, wenn die folgenden erwähnten Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen sind:

Die letzte große Sanierung des Hauses war Anfangs der 70er Jahre. Mittlerweile ist neben der Bausubstanz auch die Technik in die Jahre gekommen. So fiel die Drehbühne auch schon während der Vorstellung aus. Auch die Arbeitssicherheit und zu klein dimensionierte Fluchtwege sind nicht mehr auf aktuellem Stand. Eine Generalsanierung ist deshalb überfällig.
Bereits in den Jahren 2004 und 2008 hatte Verwaltungsdirektor Wolfgang Vatke auf den dringenden Sanierungsbedarf hingewiesen. Im Oktober 2011 schätzte man die Kosten für eine Sanierung auf etwa 27 Millionen Euro.
Ein Wasserschaden im Jahr 2013 verschärfte die Situation. Dieser wurde zwar behoben, jedoch wurde die erforderliche Betriebserlaubnis für das Theater zeitlich auf Ende 2018 begrenzt.
Die Planungen wurden nun im Jahr 2015 vorangetrieben: Mit Einbezug der Nutzung des in der Nähe liegenden Kyrill-Palasts und dessen Umgestaltung, sowie einkalkulierte Kosten für eine Ausweichspielstätte, da sich die Sanierung wohl über einige Jahre hinziehen dürfte, stiegen die Plankosten auf 64 Millionen Euro. Anfang 2016 stimmte der Coburger Stadtrat einer Finanzierungsvereinbarung des Freistaats Bayern zu, der für die Generalsanierung des Hauptgebäudes 75 % und für den mit geplanten Erweiterungsneubau 50 % zuschießen wird. Nachdem für eine Interimsspielfläche Anfang 2018 die ursprüngliche mit 75 % festgesetzte Bezuschussung durch den Freistaat Bayern in einen Festzuschuss von 10 Millionen Euro, dies mit der Vorgabe, ein dauerhaftes Objekt zu errichten, umgewandelt wurde, und die drei größten Firmen Coburgs, Brose Fahrzeugteile, HUK-Coburg und Kaeser Kompressoren je eine Million Zuschuss zusagten, entschied sich die Stadt 2018 für die Errichtung eines „Globe-Theaters“ als „Leuchtturm-Projekt“ und als Ersatzspielstätte.
Anlehnend an das Londoner „Globe Theatre“ und nach einer Idee der Hochschule Coburg trieb man diese Planungen voran. Die drei sponsernden Coburger Firmen gründeten die Globe Coburg GmbH, diese gab dann die Entwurfs- und Genehmigungsplanungen in Auftrag. Etwa 1 Kilometer südlich vom Coburger Landestheater, auf dem Gelände des ehemaligen Coburger Güterbahnhofs, fand am 21. Oktober 2020 der Spatenstich für das von dem Weitramsdorfer Architekten Karl-Heinz Glodschei geplante und entworfene „Globe“ statt. Es soll bis zum Herbst 2022 fertiggestellt sein. Die veranschlagten Kosten beziffern sich auf rund 30 Millionen Euro.
Für das 1840 erbaute Coburger Landestheater schlägt zum Ende der Spielzeit Juni 2022 die letzte Stunde, oder theatralisch ausgedrückt - es fällt der letzte Vorhang: Hatte man die Betriebserlaubnis für das Haus ausnahmsweise bis dorthin verlängert, ist danach definitiv das Ende des Theaterbetriebs gekommen. Damit schließt sich ein weiteres Kapitel der Coburger Geschichte. Wenn der Zeitplan funktioniert, zieht das Ensemble und das Spielgeschehen dann interimsweise wohl bis 2029 in das Globe. So lange soll die Generalsanierung dauern.
Die Gesamtkosten sind inzwischen explodiert. Die im Jahr 2015 veranschlagten 64 Millionen Kosten stiegen inzwischen um mehr als das Dreifache auf 190 Millionen Euro.
Für die Stadt auch mit der Beteiligung des Freistaats ein enormer finanzieller Kraftakt.

Aufgenommen wurde das Bild am 24.05.2019 auf dem Coburger Schlossplatz.

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